Erweiterte Produktionskapazitäten TS-Aluminium weiht neue Beschichtungsanlage ein

Mehr Individualität für Terrassendach sowie Sommer- und Wintergarten: TS Aluminium hat am Unternehmensstandort im niedersächsischen Großefehn eine neue Pulverbeschichtungsanlage in Betrieb genommen – und baut damit seine Produktionskapazitäten aus.

Mit der neuen Beschichtungsanlage setzt TS-Aluminium einen weiteren Fertigungsschritt inhouse um. - © Friedrichs

Die Anlage ist für Aluminiumprofile mit einer Länge bis zu sieben Meter konzipiert. Bei einer Taktzeit von fünf Minuten im Zwei-Schicht-Betrieb liegt der jährliche Anlagendurchsatz bei etwa 540.000 Quadratmetern. "Mit der neuen Anlage setzen wir einen weiteren Fertigungsschritt inhouse um – damit bauen wir unsere Produktionskapazität aus und sind schneller", erklärte Rainer Trauernicht, Geschäftsführer von TS-Aluminium, bei der feierlichen Einweihung der Werkserweiterung am 17. Juni 2022. "Außerdem können wir flexibler auf künftige Marktanforderungen und Kundenwünsche reagieren und unsere Serviceorientierung weiter verbessern." Die Investition in moderne Fertigungstechnik stärke die Wettbewerbsfähigkeit und die Marktposition.

Vollautomatisierter Prozess

Rund vier Jahre haben Planung, Genehmigung, Installation und Inbetriebnahme der Pulverbeschichtungsanlage in Anspruch genommen. Mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern ist sie Teil einer großen Investition in den Standort Großefehn. Damit schließt TS Aluminium seine Produktionskette und liefert so Aufträge aus einer Hand – von der Konstruktion, Fertigung, Oberflächenbehandlung und Montage bis zur Auslieferung.

Die neue Anlage erforderte eine angepasste Einlagerung und Logistik im Werk. Dazu wurde ein Konzept entwickelt, das den Weg vom Rohmaterial bis zur beschichteten Fertigware nahezu vollautomatisiert ermöglicht. Die Pulverbeschichtung erfolgt auftragsbezogen, ein spezielles Logistikprogramm unterstützt bei der Planung. Anschließend gelangen bis zu fünf Rohwaren-Traversen über ein fahrerloses Transportsystem (FTF) automatisch in die Beschichtungshalle. Dort durchlaufen sie der Reihe nach die einzelnen Prozessstationen in der Beschichtungsanlage – Vorbehandlung, Trockenofen, Pulverkabine, Pulvereinbrennofen. Danach werden die Traversen in den Fertigwaren-Speicher oder in die Übergabestation zur mechanischen Fertigung transportiert. "Zurzeit liegen wir bei einer Kapazität von 160 Traversen pro Tag", sagte Trauernicht. Das Ziel sei ein Anlagendurchlauf von 180 Traversen am Tag.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Auf die Energieeffizienz der neuen Anlage legt TS-Aluminium Wert: Maßnahmen wie Wärmerückgewinnung, Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung sparen Energie und schonen die Umwelt. Um Wärme erneut nutzbar zu machen, fahren die aus dem Einbrennofen kommenden Traversen nochmals in den Trockenofen ein. Dort geben sie den Großteil der Wärmeenergie aufgrund der hohen Temperaturdifferenz ab, was wiederum den Trocknungsprozess unterstützt und verkürzt. Durch die Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung entfällt das Einleiten von Abwasser in das öffentliche Kanalnetz. Dazu wird das Abwasser aus der Vorbehandlung über einen energetisch optimierten Vakuumverdampfer gefahren, Kondensat entsteht und gelangt in eine nachgeschaltete Ionenaustauscher-Kreislaufanlage, die es zur Wiederverwendung aufbereitet. Dies hat zur Folge, dass sich nicht nur der Stadtwasserbedarf, sondern auch der Herstellungsaufwand von vollentsalztem Wasser und der damit verbundene Abwasseranfall verringern. Die Stadtwasser-Nachspeisung verhindert die Bildung schwerlöslicher Kristallverbindungen im Verdampfer-Prozess, eine energieintensive Umkehr-Osmose-Anlage ist damit hinfällig.

"Die neue Anlage, die Beschichtungshalle und die gesamte Logistik sind Teil eines breit angelegten Investitionsprogramms, das den Firmenstandort stärkt und die Beschäftigung am Standort langfristig sichern soll", resümierte Trauernicht.