Ein Standard für alle Fälle So gelingt die Vernetzung von SmartHome-Geräten

Eine Allianz aus mehr als 230 Unternehmen treibt die weltweite Entwicklung von offenen Standards für SmartHome-Geräte voran. Damit könnten Verbindungsprobleme schon bald der Vergangenheit angehören.

Im SmartHome sind alle Geräte zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, über das sie Daten austauschen und sich steuern lassen. - © Somfy

Im SmartHome sind alle Geräte zu einem Netzwerk zusam mengeschlossen, über das sie Daten austauschen und sich steuern lassen. Die Technologie funktioniert allerdings nur, wenn die Kommunikation der Geräte, Apps und Cloud-Ser vices untereinander gelingt. „Wir alle kennen die Frage, ob sich Produkt A mit Produkt B verbinden lässt“, sagt Oliver Rilling, Head of Strategic Product Marketing von Somfy Central Europe. Der einheitliche Funkstandard Zigbee soll dieses Problem künftig beheben.
Bereits im Jahr 2002 wurde die Zigbee Alliance gegründet, um offene Standards für das Internet der Dinge (IoT) auf den Weg zu bringen. Aktuell gehören dazu mehr als 230 Unter nehmen – darunter neben Tech-Größen wie Amazon, Google und Apple auch der Antriebs- und Steuerungstechnik spezia list Somfy. „Wir vermarkten seit mehr als 25 Jahren Funk lösungen. Deshalb ist es unser Interesse, an der Weiterent wicklung von ZigBee mitzuwirken“, beschreibt Rilling die Motivation.

Wachstum von Funklösungen fördern

Bei der Produktentwicklung steht die Vernetzung mit einer Vielzahl an smarten Plattformen im Vordergrund. Dabei kann man entweder auf Gateways mit integrierten Protokollen set zen oder aber die Anzahl der Protokolle reduzieren. „Ge nau diesen Ansatz verfolgt das Ende 2019 gegründete Pro jekt Connected Home over IP (CHIP)“, erklärt der Marketing experte. „Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, sich auf einen weltweit einheitlichen Funkstandard zu einigen und die Regeln dafür zu definieren.“
Gerätehersteller seien dann künftig in der Lage, international einsetzbare Produkte zu entwickeln. Fachhändler müssten nicht mehr mit unterschiedlichen Funkergonomien arbeiten und könnten die Systeme verschiedener Hersteller anbieten. Diese Entwicklung fördert laut Rilling das Wachstum von Funklösungen und baut Hürden ab, diese Technologie zu verbauen. Für Endverbraucher steht die Einfachheit im Mittel punkt – sie könnten sich mühelos in der SmartHome-Welt zurechtzufinden.
„Ein einheitlicher Übertragungsstandard beflügelt das ge samte Marktsegment rund um Fenster, Beschattungs systeme und SmartHome-Lösungen“, sagt er. Dennoch sei es z.B. mög lich, bestimmte Gerätefunktionen und Einstellungen mit einer Sperre zu versehen. Für Fachhändler bestehe also kein Grund zur Sorge, dass der Endkunde technisch relevante Parameter eigenständig verstelle.

Kein Sprint, sondern ein Marathon


Und wann wird der einheitliche Standard verfügbar sein? „Der Startschuss ist gefallen und das war der erste, wichtige Schritt“, betont Rilling. „Wir sind uns aber bewusst, dass die Entwicklung kein Sprint, sondern eher ein Marathon sein wird.“ Demnach könne man sich nicht auf einen festen Zeit punkt festlegen.