Robuster Werkzeugkasten für die Sicherheit

In Köln-Kalk wurde die Feuerwehr auf eine neue Art inszeniert. Die Ein- und Ausfahrten der Fahrzeughallen sind mit Industrie-Sektionaltoren dieses Herstellers versehen. Darauf abgestimmte Elemente und Nebentüren für den schnellen Personendurchgang komplettieren die Ausstattung.

Die Industrie-Sektionaltore fahren als Ganzes hoch und lassen so Platz unter der Decke für Versorgungsleitungen. - © Hörmann

Wer den Neubau des Feuerwehrzentrums in Köln-Kalk aus der Nähe betrachtet, erkennt ein Gebäude, das so stark ist wie der Werkzeugkasten eines Schlossers. Diese Robustheit ist es, die das Ensemble außen wie innen gestalterisch zusammenhält. Denn funktional ist es kein reines Feuerwehrhaus, sondern eine Kombination verschiedener Nutzungen, die bisher über das ganze Stadtgebiet verstreut waren. Es enthält Fahrzeughallen und Werkstätten für alles, was beim Einsatz an Geräten und Materialien aller Kölner Feuerwachen benötigt wird. Auch die zentrale Warenausgabe, die Fahrzeugwerkstätten und die dazugehörigen Räume für die Freiwillige Feuerwehr von Kalk sind hier untergebracht. Es gibt Ruhe- und Aufenthaltsbereiche, eine Küche, einen Speiseraum sowie eine Sporthalle.

Erschließung aller Funktionsbereiche

Der Grundriss sichert allen Funktionsbereichen eine gute Erschließung. Und die einheitliche Materialität der Fassade sorgt für den nötigen Zusammenhalt, ohne Eintönigkeit zu erzeugen. Die feuerverzinkten Stahlblechtafeln sind vorgehängt hinterlüftet und unterschiedlich rhythmisiert. Die variablen Zonen wechseln in ganzen, halben und Dreivierteltakten ab. Die vertikalen Lisenen sind auf Höhe der Geschosse kurz unterbrochen und lassen die einzelnen Ebenen dadurch sichtbar werden. Die dazwischengehängten Stahlblechtafeln sind unterschiedlich breit und gliedern die Fassade. Wo Belichtung nötig ist, finden sich statt der Stahltafeln Glasflächen. Und wo es Öffnungen gibt, da wirken die vertikal gegliederten Tore als Synkope im Rhythmus der Fassade.

Auch das Stahlblech selbst ist bewusst unperfekt. Denn die herstellungsbedingt variierenden Oberflächen waren gewollt. Statt in Perfektion zu erstarren, zeigt das Feuerwehrzentrum, was es ist: eine Einrichtung, in der Sicherheit geschaffen und nicht nur verwaltet wird.

Bautafel

Projekt: Feuerwehrzentrum in Köln-Kalk

Fertigstellung: 2019

Kosten: 32 Millionen Euro

Bruttogrundfläche: 11.715 Quadratmeter

Bauherr: Berufsfeuerwehr der Stadt Köln

Architekt: Knoche Architekten, Leipzig

Produkte: Industrie-Sektionaltore ALR F42 Thermo, ALR F42 als feststehende Elemente, Nebentüren NT60 und Feuerschutz-Schiebetore von Hörmann

Verglaste Tore bieten Transparenz

Die liegenden Baukörper des Feuerwehrzentrums erhielten durch lisenenartige Aluminiumprofile eine klare vertikale Gliederung. Dadurch ergeben sich auch für die Fensterbänder in den Obergeschossen überwiegend vertikale Fensterzuschnitte. Anders sieht es bei den Toren der Fahrzeughallen aus: Dort bestimmen horizontale Profile das Bild. Sie sind mit einem größeren Querschnitt ausgeführt als die vertikalen Profile. In Verbindung mit den relativ kleinen Gefachen heben sich die Tore vom Rest des Gebäudes ab – auch, wenn sie sich farblich an der Fassade orientieren.

Die Industrie-Sektionaltore ALR F42 Thermo von Hörmann, die zum Großteil aus großflächigen Verglasungen bestehen, bieten Transparenz und natürlichen Lichteinfall. Damit auch bei starker Beanspruchung ein gepflegter Eindruck erhalten bleibt, verfügen sie über eine kratzfeste Duratec Kunststoffverglasung. Die thermisch getrennten Aluminiumprofile der Tore sorgen laut Hersteller für verbesserte Wärmedämmung. In Teilen der Torfronten kommen feststehende Elemente dazu, die sich gestalterisch an die Tore anpassen, sodass eine harmonische Gesamtansicht entsteht. Hier sind ebenso Nebentüren eingebaut, die einen schnellen Personendurchgang ermöglichen, ohne das Tor öffnen zu müssen.

Altbekannte Vertikale

Knoche Architekten stellten zu den horizontalen Blöcken noch eine altbekannte Vertikale hinzu, die in den Anfangszeiten der Feuerwehren als Ausguck der Brandwache und Trockenraum für nasse Schläuche benötigt wurde. Heutzutage macht der Turm eindeutig klar, worum es hier geht.

Die Industrie-Sektionaltore fahren als Ganzes hoch und lassen so Platz unter der Decke für Versorgungsleitungen. - © Hörmann