Tageslicht effektiv steuern, Komfort steigern und Energie sparen Mit der richtigen Lamelle bringen Sie Licht ins Leben Ihrer Kunden

Eine ihrer Hauptfunktionen erfüllen Lamellen in verschiedenen Formen mit der Steuerung von Tageslicht und der Erhöhung des Tageslichteintrags bei geschlossenem Behang. sicht+sonnenschutz nennt wichtige technische Grundlagen und zeigt Umsetzungsbeispiele.

Die Retrolux-Lamelle hat eine spezielle Geometrie für die Lenkung von Tageslicht. - © Schlotterer

Mit welchen Mitteln können Rollladen und Sonnenschutz-Fachbetriebe sowie Planer und Architekten eigentlich den Tageslichteintrag mithilfe von Lamellen steuern? Den Lichteintrag regeltder Fachmann grundsätzlich mit konstruktivenLösungen des außen liegenden Sonnenschutzes und des innen liegenden Blendschutzes. „Tatsäch steuern kann man den Lichteintrag nur mit objektspezifischen Anlagenkonzepten. Außer einer gut geplanten übergeordneten Sonnenschutzsteuerung und einem flexiblen Außensonnenschutz gehört dazu bestenfalls auch ein innen liegender Blendschutz“, sagt Ulrich Lang, Leiter der Objektberatung bei Warema. Dipl.Ing. Peter Gubisch, Geschäftsführer von Schlotterer Sonnenschutz Systeme, favorisiert außen liegenden Sicht und Sonnenschutz: „Je doch vermögen nur spezielle außen liegende Systeme den Tageslichteintrag mit Hitzeschutz, Blendschutz und Durchsicht zu verbinden.“ Die perfekte Lamelle Nach Ansicht von Lichtplaner Dr.Ing.Helmut Köster stellen Spiegellamellen die einfachste und kostengünstigste Methode für die Lichtumlenkung von der Fassade in den Raum dar. Bei der Konstruktion sollten Hersteller darauf achten, dass die Lamelle weder den Nutzer im Innenraum noch den Passanten im Außenraum blendet. Warema befolgt die Regel: Je flacher die Lamellen einer Raffstoreanlage sind, desto besser eignen sich diese für die Regulierung des Lichteintrags. Außer der Lamellengeometrie spiele die Lamellenfarbe noch eine weitaus größere Rolle. „Das Stichwort lautet hier: Lichtreflexion. Farben wie Silber oderWeiß transportieren etwa 20 Prozent mehr Tageslicht in den Raum als alle anderen, ebenfalls gängigen, Beschichtungen“, erläutert Lang.

Planung ist das halbe Leben

Schlotterer setzt auf eine spezielle Form seiner Lamellen für den Raffstore.„Mit den klassischen Raffstore- bzw.Jalousielamellen wie z.B. unserer konvexen 80er oder der Lamelle 92 Z lässt sich der Lichteintrag grundsätzlich sehr gut regeln“, sagt Gubisch. Die Geometrie und Oberfläche der Retrolux-Lamelle im Schlotterer-Programm fertigt der Profilhersteller so, dass der innere Teil der Lamelle das Tageslicht an die Decke im Raum lenkt, während der äußere Teildas direkte Sonnenlicht und damit Wärme reflektiert. Mit der kontinuierlichen Änderung der Lamellen neigungstehen die Lamellen im Behang von oben nach unten immer steiler. Im unteren Bereich des Jalousiebehangs vermeidet der Fachbetrieb so die Blendung des Nutzers. Im oberen Bereich stehen die Lamellen flach und lenken das Tageslicht an die Decke. Gleichzeitig hat der Kunde eine gute Durchsicht. „Sonnenschutzlamellen, die nicht als Duobehang ausgeführt werden und keinen separaten Lichtlenkungsteil aufweisen, führen oft zu der widersinnigen Situation, dass sie den Raum in Sonnenschutzstellung fast komplett abdunkeln und im Innenraum Kunstlicht benötigt wird“,erläutert Tageslichtpionier Prof. Dr. h.c. Christian Bartenbach. Lamellensystememit diffus reflektierenden Lamellen (z.B.mit weißer oder grauer Pulver beschichtung) können bei einigen Lamellenstellungen zu Blendungserscheinungenführen; auch lassen diese Lamellenkeine kontrollierte Lichtlenkung zu. Vorder Montage eines effektiven Tageslichtenkungssystems per Lamelle sollte der Ausführende die Anlage planen und dabei verschiedene Aspekte beachten z.B. die Gebäudeform und Gebäudenutzungsart, die Raumformen und Raumnutzungsarten, die Anforderungen der Nutzer selbst, die Art und Weise der Nachbarbebauung (Schattenwurf), die Lage des Gebäudes und damit verbundene Sonnenstände im Tages- und Jahresverlauf, die Lage und Form des Gebäudes im Hinblick auf die Windanfälligkeit, das Automatisierungskonzept und auch das Sicherheits- und Brandschutzkonzept (Fluchtwege) bis hin zu den Farben der Lamellen oder Stoffe.„Die geforderte Tageslichtmenge und der Tageslichtverlauf im Innenraum richten sich nach dem Menschen, seiner Tätigkeit im Inne raum und dem gewünschten (tageslichttransparenten) Erscheinungsbild. Die Tageslichtmenge und ihre Verteilung im Raum lassen sich nicht trennen“, betont Bartenbach.Bei der Lösung mit der Retrolux-Lamelle sollte der Planer einen Schacht miteiner Tiefe von 110 bis 120 Millimeterund einer Höhe von ca. 260 Millimeter vorsehen. „Vorteilhaft sind eine helle Decke, da so am meisten Licht in den Raum gelenkt werden kann, und ein Antrieb mit Elektromotor“, erläutert Gubisch. Wie viel höher liegen die Kosten einer geplanten Anlage zur Steuerung und Nutzung des Tageslichts im Vergleich zu einer Standardanlage?

Mehrkosten im Blick

„Vergleicht man eine moderne und intelligent gesteuerte Anlage mit einemklassischen Rollladen mit Gurt- oder Kurbelbedienung, dann ist klar, dass die Anschaffungskosten einen Unterschied darstellen. Die Kosten-Nutzen-Relation muss hierbei beachtet werden“, betont Lang. Nach Einschätzung von Gubisch kostet ein Raffstore mit der Lichtlenklamelle Retrolux je nach Fenstergröße inklusive Motorantrieb zwischen fünf und zwölf Prozent mehr als ein konventioneller Raffstore mit der Z-Lamellebzw. mit der konvexen 80er-Lamelle.Köster sieht im Vergleich zum traditionellen außen liegenden Sonnenschutz im Objektgeschäft für eine effektive Tageslichtlenkung Mehrkosten zwischen15 und 50 Prozent je nach Ausstattung.