Torhersteller: Vater übergibt Geschäftsführung an den Sohn Marc Meißner will in keine Fußstapfen treten

Firmengründer und Seniorchef Günther Meißner (66) hat sich Ende2015 aus seinem Betrieb in Kehl-Auenheim zurückgezogen und die Geschäftsführung an seinen Sohn Marc (39) übergeben. sicht+sonnenschutz hat mit dem neuen Geschäftsführer über seine Ziele für die kommenden Jahre gesprochen – und über die Verdienste seines Vaters.

Bei einer Betriebsfeier hat Firmengründer Günther Meißner (re.) die Geschäftsführung offiziell an seinen Sohn Marc übergeben. - © Elidé Fotographie

Vor 35 Jahren begann Meißner als kleiner Schlossereibetrieb mit zwei Mitarbeitern. Inzwischen hat sich der Spezialist für Tiefgaragen- und Industrietore zu einem modernen mittelständischen Industriebetrieb entwickelt, der seine Produkte über ein flächendeckendes Händlernetz in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden vertreibt. Zu verdanken habe das Unternehmen diese Entwicklung dem Engagement von Günther Meißner. „Mein Vater hat für diesen Beruf gelebt. Mit Leidenschaft und Fleiß hat er Schritt um Schritt nach vorne gemacht“, würdigt Marc Meißner die Leistung seines Vaters. Dieser habe von Anfang an eine klare Philosophie verfolgt: „Ein Tiefgaragentor ist kein Industrietor, das man in die Tiefgarage einbaut – es hat eigene Anforderungen.“ Sein Ziel sei es gewesen, diese Sichtweise im Markt zu etablieren.

Karriere von ganz unten gestartet

Marc Meißner selbst ist seit 1996 in der Firma tätig, begonnen hat er in der Montage. Von dort aus habe er sich Schritt für Schritt nach vorne bewegt, immer mehr Verantwortung bekommen – und auch übernommen. „Egal ob Studium oder Meisterprüfung – man darf sich nicht zu schade sein, auch einige Jahre an der Basis zu arbeiten, auf der Baustelle oder in der Produktion“, empfiehlt Meißner. Später seien diese Erfahrungen wichtig, etwa wenn es um die Entwicklung neuer Anlagen gehe oder um die Einführung neuer Prozesse. Der Übergang der Geschäftsführung sei fließend vonstattengegangen. Meißner entschied sich nach eigenen Angaben vor fünf Jahren, den Betrieb weiterzuführen. Auch wenn das nach einer langen Zeit klingen mag – bei einer internen Übergabe hält Meißner diese Zeitspanne für erforderlich, um neben dem normalen Tagesgeschäft neue Aufgaben zu übernehmen und bisherige Tätigkeiten abzugeben. Vor drei Jahren habe dann sein Vater damit begonnen, sich sukzessive aus dem
operativen Geschäft zurückzuziehen. „Dadurch fiel es ihm leichter, loszulassen, als wenn er die Geschäftsführung von heute auf morgen abgegeben hätte“, schildert Meißner.

Neue Ideen einbringen

Die kommenden zwei Jahre hat der neue Geschäftsführer unter den Slogan „Altbewährtes beibehalten, neue Ideen einfließen lassen“ gestellt. „Wer nur in jemandes Fußstapfen tritt, kann nichts Eigenes verwirklichen“, gibt Meißner zu bedenken. Bei Meißner Toranlagen habe man das schon immer so gesehen – darum habe sich Günther Meißner auch aus Technik und Produktion herausgehalten, als sein Sohn die Leitung dieser Abteilungen übernommen hatte. „Da stecken schon meine eigenen Ideen
drin“, sagt Meißner.

Außer technischen Entwicklungen will der neue Geschäftsführer vor allem die Digitalisierung vorantreiben. „Wir leben im digitalen Zeitalter und müssen uns darauf einstellen, möglichst wenig mit Papier zu arbeiten“, blickt Meißner voraus. Auch Produktionsprozesse sollen weiter digitalisiert werden, um etwa Übertragungsfehler zu vermeiden. Alles auf einmal umkrempeln will Meißner indes nicht. „In fünf Jahren soll alleine meine Handschrift zu sehen sein.“ Matthias Metzger