Sonnenschutz im Test Hitzeschutz für das Fenster

Sonnenschutzfolien halten Hitze draußen und ersparen bestenfalls den Kauf eines Klimageräts. Die ­Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe 06/2021 verschiedene Sonnenschutzfolien getestet und die Vor- und Nachteile zusammengefasst.

Sonnen­schutz­folien sind außen am Fenster angebracht und schi­cken einen Groß­teil der Sonnen­strahlen wieder Richtung Himmel – so verhindern sie, dass Hitze ins Gebäude gelangt. - © 3M

Sonnen­schutz­folien verhindern, dass Hitze ins Gebäude gelangt. Sie sind außen am Fenster angebracht und schi­cken einen Groß­teil der Sonnen­strahlen wieder Richtung Himmel. Der Raum bleibt kühl. Modell­rechnungen der Stiftung Warentest zeigen, was Sonnen­schutz­folien zu leisten imstande sind: Mit ihnen lassen sich die Hitzestunden über 26 Grad um bis zu 76 Prozent reduzieren. Stiftung Warentest hat elf Folien für die Fenster-Außenseite getestet. Die Prüfungen orientierten sich an europäischen Verglasungsnormen.
Sonnenschutzfolien bestehen aus mehreren Schichten, die dünn mit Metall bedampft sind. Sie spiegeln einen Großteil der auftreffenden Strahlung, so dass die Wärme nicht vollständig durchs Fenster dringt. Stark reflektierende Sonnenschutzfolien ließen im Test 13 bis 20 Prozent der Sonnenstrahlen in den Raum. Um den Unterschied zu verdeutlichen, den die Folien ausmachen, ermittelte die Stiftung Warentest die Temperaturen in einem Dachgeschoss: Durch vier Quadratmeter große schräge Fenster heizt sich der Raum im Hochsommer auf bis zu 56 Grad Celsius auf – das sei extrem, aber in Deutschland durchaus möglich. Mit den Testsiegern aus der Gruppe der sieben stark reflektierenden Folien betrage die maximale Temperatur 34 Grad Celsius.

Sinkende Raumtemperatur

Dunkle Sonnenschutzfolien eignen sich v.a. für Räume im Dachgeschoss. Stiftung Warentest hat für verschiedene nach Süden gerichtete Zimmer mit großen Fenstern ermittelt, wie viele Stunden im Jahr die Raumtemperatur 26 Grad überschreitet und wie sie mit Wärmeschutzfolien sinkt. Die stark reflektierenden Folien senken die Überhitzungsstunden demnach um zirka zwei Drittel.
Auf schrägen Dachfenstern störe die starke Spiegelung der Folien keine Nachbarn. Für Wohnräume mit vertikalen Fenstern seien weniger stark reflektierende Folien die bessere Wahl. Auch diese hielten 55 bis 60 Prozent der Sonnenenergie ab. Sie verringern die Überhitzungsstunden um mehr als ein Drittel. Die Sicht sei kaum getrübt, Farben erscheinen natürlich.

Folien im Vergleich

Für Schlafräume im Dachgeschoss empfiehlt die Stiftung Warentest stark reflektierende Folien wie Bruxsafol AX Plus 20 (22,80 Euro je Quadratmeter ohne Montage, 85 Euro mit Montage). Das Qualitätsurteil ist insgesamt gut (2,2). Die wärmetechnischen Eigenschaften machen 50 Prozent der Gesamtbewertung aus: Hier erhielten die Bruxsafol-Folien das Urteil gut (2,1). Die Folien Opalfilm Silber 20 R SR (18,90 Euro je Quadratmeter ohne Montage, 79 Euro mit Montage) schützen ebenfalls gut vor Hitze. Das Qualitätsurteil fällt insgesamt gut (2,2) aus. Die wärmetechnischen Eigenschaften sind mit gut (2,2) ähnlich bewertet.
Wenn mehr Helligkeit und natürliche Farben eine entscheidende Rolle spielen, seien die weniger stark reflektierenden Folien Bruxsafol AX Plus 70 (57 Euro je Quadratmeter ohne Montage, 120 Euro mit Montage) empfehlenswert. Das Qualitätsurteil ist insgesamt gut (2,2). Die optischen Eigenschaften betreffend, die 15 Prozent der Gesamtbewertung ausmachen, haben die Folien das Testurteil sehr gut erhalten (1,5). Ebenfalls geeignet sei die Folie Llumar 55 ER HPR für – nur mit Montage erhältlich – 80 Euro. Das Qualitätsurteil ist insgesamt gut (2,2). Die optischen Eigenschaften erhalten ebenfalls die Bewertung sehr gut (1,3). Die Lösung Prestige 70 Exterior von 3M ist ebenfalls nur inklusive Montage erhältlich, für 100 Euro je Quadratmeter, und folgt dicht dahinter mit dem Gesamt-Qualitätsurteil gut (2,3). Die optischen Eigenschaften schneiden sehr gut (1,2) ab. Mehr dazu auf www.test.de.