Mit German Innovation Award ausgezeichnet Für eine schlanke Dämmung

Der Hersteller Evonik entwickelte vor fünf Jahren einen neuen schlanken Dämmstoff, der wie Sand aus Siliziumdioxid besteht und somit nicht brennbar ist. Um weitere Anwendungen zu ermöglichen, gibt es Calostat nun im Sandwich-Aufbau – es ist auch zur Dämmung von Rollladenkästen einsetzbar.

Die Entwicklung eignet sich für den Einbau hinter Rollläden- und Raffstorekästen. - © Evonik

Evonik hat aus dem mineralischen, nicht brennbaren und recycelbaren Hochleistungswerkstoff Calostat neuartige Dämmpaneele entwickelt. Das Calostat Sandwich ermögliche den Einbau einer platzsparenden, sicheren und nachhaltigen Wärmedämmung. Dabei eignet es sich nach Herstellerangaben besonders als Dämmpaneel in vorgehängten hinterlüfteten Fassaden, im doppelschaligen Mauerwerk oder bei Engstellen wie hinter Rollladen- oder Raffstorekästen, Regenfallrohren bzw. in Dachgauben.

WO DIE DÄMMUNG SCHLANK SEIN SOLL

„Das neue Calostat Sandwich eignet sich dann, wenn eine schlanke Dämmung gefragt ist, die nicht brennbar sein darf und eine gewisse Zugfestigkeit mitbringt“, erklärt Frank Gmach, Marketing Manager Thermal Insulation bei Evonik. „Etwa bei Rollladenkästen. Diese stellen nämlich eine Schwachstelle in der Dämmung dar.“ Der Rollladenkasten nehme Platz weg, der eigentlich für die Dämmung benötigt werde. Das vor einem Jahr auf den Markt gebrachte Calostat Sandwich kommt an der Rückseite zum Einsatz, hier ist eine schlanke Dämmung erforderlich. „In einem Objekt in München wurde es beispielsweise auch in einer seitlichen Führung eingebaut“, sagt Gmach. Dadurch sei der Rollladenkasten schlanker geworden, die Fenster ließen sich größer bauen und erzeugten somit mehr Lichteinfall.

NEUARTIGE SANDWICHBAUWEISE

Nachdem Evonik vor zirka fünf Jahren das Dämmmaterial Calostat Pure auf den Markt gebracht hatte, bekam der Hersteller zwischenzeitlich vermehrt Anfragen der Anwender. Die fragten an, ob der Dämmstoff mehr Zugfestigkeit aufweisen könne. Daraufhin entwickelte der Hersteller sein Produkt weiter – es entstand das Calostat Sandwich. Das Dämmmaterial Calostat Pure bildet dabei den Kern. Außen sind wahlweise dünne Mineralwollplatten oder ein Glasfaservlies mit dem Dämmstoff vernäht. Mithilfe des Tufting-Verfahrens, bei dem ein dünner Spezialfaden zum Einsatz kommt, halten die Stoffe einerseits zusammen, lassen sich beim Rückbau allerdings auch schnell voneinander trennen und somit recyceln. „Dadurch, dass Calostat grundsätzlich nicht verklebt, sondern mechanisch befestigt wird, kann es sortenrein gesammelt und somit dem Recycling zugeführt werden“, betont Gmach.

AUSGEZEICHNET MIT DEM GERMAN INNOVATION AWARD

Das neue Calostat Sandwich von Evonik kombiniert Eigenschaften unterschiedlicher Deckmaterialien mit dem Hochleistungsdämmstoff Calostat im Kern, erklärte die Jury des German Innovation Awards in ihrer Begründung für die Auszeichnung. „Trotz ihrer geringen Aufbautiefe bieten die Paneele einen herausragenden Dämmschutz, der zudem nicht brennbar ist. Hinzu kommt, dass sich, aufgrund der mechanischen Verbindung der Schichten, diese problemlos wieder voneinander trennen und recyceln lassen“, erklärte die Jury. Dieses neuartige Dämmprodukt erweitere für Architekten die Möglichkeiten und schone zugleich die Umwelt.

Fiona Kellner