Nachgefragt "Eine konkrete Anzeige ist bei mir nicht eingegangen."

sicht+sonnenschutz hat nachgefragt bei BVRS-Präsident Georg Nüssgens und Hauptgeschäftsführer Christoph Silber-Bonz Bonz zum beabsichtigten Austritt der Innung Düsseldorf aus dem Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz zum Jahresende 2017.

BVRS-Hauptgeschäftsführer Christoph Silber-Bonz (li.) und Präsident Georg Nüssgens beziehen Stellung zur Entscheidung der Innung Düsseldorf. - © Kober

sicht+sonnenschutz: Herr Nüssgens, Gerüchten zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrer Entscheidung, nicht mehr als Präsident des BVRS zu kandidieren, und der jetzt geäußerten Unzufriedenheit mit der Technischen Beratung, die jüngst im angekündigten Austritt der Innung Düsseldorf aus dem BVRS gipfelte. Was sagen Sie dazu?

Nüssgens: Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Ich habe das Präsidium über meine Entscheidung unmittelbar vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt im März informiert und darum gebeten, meinen Rückzug aus dem Ehrenamt frühzeitig zu kommunizieren, damit eventuelle Nachfolger im Präsidentenamt sich rechtzeitig darauf vorbereiten können.

Silber-Bonz: Was wäre das auch für ein Stil, Heinrich Abletshauser als möglichem Nachfolger dieses Problem ganz bewusst "vor die Füße zu kippen"?

Nüssgens: Das ist einfach Unsinn. Mein Rückzug erfolgt aus rein persönlichen Gründen.

sicht+sonnenschutz: Herr Silber-Bonz, wie geht es jetzt weiter – Ihr Ziel muss es ja sein, die Reihen wieder zu schließen?

Silber-Bonz: Zunächst einmal steht am 27. September eine Präsidiumssitzung an, bei der das Thema ganz oben auf der Tagesordnung steht. Ich möchte aber betonen, dass der Vorwurf, wir hätten bisher nichts getan, falsch ist: Vielmehr haben wir ja schon zu Jahresbeginn die Kapazitäten in der Technischen Beratung verdoppelt, indem wir
Herrn Baumeister als weiteren Technischen Referenten eingestellt haben. Er besucht aktuell die Meisterschule. Außerdem wird er von Gerhard Rommel seit geraumer Zeit auf seine Aufgaben in der Technischen Beratung vorbereitet.

sicht+sonnenschutz: Herr Nüssgens, seit wann wissen Sie von der Unzufriedenheit einiger Ihrer Mitglieder mit dem Technischen Kompetenzzentrum?

Nüssgens: Es ist richtig, dass dies vor geraumer Zeit an mich herangetragen wurde. Ich bitte aber auch dafür um Verständnis, dass mir bis dato keine Kriterien genannt wurden, um eine solche Unzufriedenheit messbar zu machen. Konkret kann ich sagen, dass ich auf den Hinweis, das Technische Kompetenzzentrum sei nicht erreichbar gewesen, explizit um zeitnahe Informationen gebeten habe, sollte dies jetzt noch einmal vorkommen. Denn wir können nichts sanktionieren, was unbestimmt weit zurückliegt. Diese konkrete Anzeige ist bei mir nicht eingegangen.

Silber-Bonz: Außerdem gibt es noch viele andere Bestandteile der verbandlichen Arbeit. Wir verstehen uns auch als berufsständische Vertretung des R+S-Handwerks nach außen und nicht allein als technische Beratungsstelle.

sicht+sonnenschutz: Die Technische Beratung scheint für Ihre Mitglieder aber wesentlich zu sein?

Nüssgens: Das ist sicherlich richtig. Wir wollen auch nichts beschönigen. Derzeit erfüllt das Technische Kompetenzzentrum noch nicht in allen Aspekten den hohen Anspruch, den wir uns selbst gestellt haben. Daran arbeiten wir. Aber es ist auch nicht so, dass hier schlechte Leistungen erbracht werden.

Silber-Bonz: Wir haben vor vier Wochen ein Instrument eingeführt, wie es zum Beispiel viele Fluglinien nutzen: Jeder Anrufer bekommt von uns im Nachgang eine E-Mail zugestellt mit der Bitte, die Beratungsleistung mit Schulnoten zu bewerten. In diesen vier Wochen gab es eine Note 2 und ansonsten ausschließlich die Note 1. Des Weiteren möchte ich ergänzen, dass ich schon in der Vergangenheit, als die Unmutsäußerungen aufkamen, die Protokolle der erfolgten Beratungen unserem Vizepräsidenten Heinrich Abletshauser, der ja selbst ö.b.u.v. Sachverständiger ist, mit der Bitte um Prüfung weitergeleitet habe. Sein Votum war eindeutig: Es gab fachlich nichts zu bemängeln.