Azubis gewinnen Wie Handwerksbetriebe die Generation Z langfristig binden

Die Generation Z stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Um diese Generation für sich zu gewinnen, müssen Handwerksbetriebe traditionelle Methoden überdenken und neue Strategien entwickeln. Unternehmensberater Johannes Gronover hat einige Tipps dafür parat.

Junge Menschen haben oft eine positive Einstellung und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn man sie entsprechend fördert.
Junge Menschen haben oft eine positive Einstellung und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn man sie entsprechend fördert. - © auremar (stock.adobe.com)

Die Generation Z sucht auf dem Arbeitsmarkt nicht nur nach finanziellen Anreizen, sondern auch nach Firmen, die ihre Werte widerspiegeln und ein inspirierendes Arbeitsumfeld bieten. "Junge Menschen haben oft eine positive Einstellung und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn man sie entsprechend fördert", ist sich Johannes Gronover, Unternehmensberater für Handwerksbetriebe und Gründer der Gronover Consulting GmbH, sicher.

Daher sollten Betriebe Vertrauen in die Jugend haben und ihre Entwicklung aktiv unterstützen. Durch früh übertragene Verantwortung können Auszubildende schnell in verantwortungsvolle Positionen wachsen und langfristig engagierte Mitarbeiter werden. Generell sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern klare Rollen und Verantwortlichkeiten geben, sowie regelmäßig über Ziele und Fortschritte informieren. "Durch Lob und Anerkennung schaffen sie ein positives Arbeitsumfeld und steigern die Mitarbeiterzufriedenheit", erläutert Gronover.

Zur Kommunikation mit Generation Z Social Media nutzen

Die Generation Z sucht nach Bedeutung in ihrer Arbeit. Unternehmen sollten ihre Werte daher klar und authentisch kommunizieren, beispielsweise über Social Media und strukturiertes Onboarding, um neue Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.

Außerdem sollten Betriebe ihre Ausbildungsplätze sichtbar anbieten, besonders auf beliebten Plattformen wie TikTok und Instagram. "Durch regelmäßige und kreative Posts können Handwerksbetriebe das Interesse an Ausbildungen steigern und potenzielle Bewerber erreichen. Wer noch nicht so viel Erfahrung in diesem Bereich hat, sollte sich gegebenenfalls externe Unterstützung nehmen", sagt Gronover.

Auch das Vorhandensein von klaren Unternehmenszielen und Perspektiven sei essentiell, um sowohl Azubis als auch erfahrene Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Dazu gehöre nicht nur finanzielles Wachstum, sondern auch persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter, die auch auf der Unternehmenswebsite sichtbar gemacht werden sollten.

Praktika zum reinschnuppern anbieten

Die Bereitstellung von Praktikumsplätzen ist laut Gronover ebenso ein effektiver Weg, um das Interesse junger Menschen am Handwerk zu wecken. Eine gezielte Kommunikation an Schulen und über soziale Medien sowie ein strukturierter Ablauf für Praktikanten helfe dabei, Praktika erfolgreich zu gestalten.

"Eine offene und respektvolle Kommunikation ist entscheidend, um das Potenzial junger Menschen zu erkennen und zu nutzen. Vorurteile über die Generation Z sollten überwunden werden, da viele bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren, solange sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und wertgeschätzt werden", fasst Gronover zusammen.