Im Gespräch mit sicht & sonnenschutz sagt Rüdiger Keinberger, CEO von Loxone, wie der neue Campus des Unternehmens in Österreich die technischen Möglichkeiten intelligenter Gebäudeautomation demonstriert und welche Besonderheit das Loxone-System im Vergleich zu Wettbewerbern ausmacht.
Sie haben jüngst Ihren Campus in Österreich eröffnet, bestehend u.a. aus Büros, Showroom sowie Schulungsräumen. Er soll die technischen Möglichkeiten intelligenter Gebäudeautomation demonstrieren. Wie haben Sie das in Bezug auf den Sonnenschutz am und im Gebäude umgesetzt?
Keinberger: Bezüglich des Themas der Kühlung durch Beschattung wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt. Alle Glasfassaden verfügen über einen Dachvorsprung von etwa 1,4 Metern, der natürlichen Schatten bietet. Zusätzlich sind alle südlichen und westlichen Glasfassaden mit Sonnenschutzverglasung ausgestattet, die die Einstrahlung und somit den Wärmeeintrag um etwa 70 Prozent reduziert. Zur Erhöhung des Schutzes und des Wohlfühlens setzen wir außen Zip-Screens und innen elektrische Vorhänge ein. Die gesamte Automatisierung erfolgt mithilfe der Loxone Komplettlösung, bei der alle Gewerke nahtlos zusammenarbeiten. Dadurch konnten wir eine Energieeinsparung von zirka 40 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden erzielen.
Gehört das Rollladen- und Sonnenschutzhandwerk zu Ihrer Zielgruppe? Wenn ja, wie definieren Sie die Schnittstelle zwischen den Gewerken R+S und Elektroinstallation?
Keinberger: Die Beschattung ist ein wichtiges Gewerk bei der Gebäudeautomatisierung, aber leider wird es oft noch nicht von Anfang an in der Planung berücksichtigt und verbleibt oft in der Insellösung. Aber damit erreicht man leider keine optimale Effizienz für ein Gebäude. Denn die Beschattung sollte etwa mit der Heizung sprechen, um im Winter die solare Energie zu nutzen. Das Thema Präsenzerkennung spielt bei der Einsparung ebenso eine wesentliche Rolle. Daher ist eine vollintegrierbare, universelle Gesamtlösung essentiell.
Die Integration erfolgt bei Loxone dank des Miniservers und der kostenlosen Software Config sehr einfach, egal ob via Shading Actuator Air oder Nano 2 Relay. Die automatische Endlagenerkennung ist hier für die Handwerker sehr hilfreich. Auch die einfache Einbindung via Geiger Solidline Motoren oder des Powerview Systems von Hunter Douglas ist möglich. Wir bieten also viele Möglichkeiten, um im Handumdrehen nahezu jede Art von Beschattungsmotor in eine Loxone Miniserver-Automatisierung zu integrieren. Idealerweise kooperieren die Elektrohandwerker mit R+S Handwerkern bereits vorweg, um etwa die Themen der benötigten Produkte, vereinfachte Verkabelungsmöglichkeiten, Schnittstellen zu klären. Die Zuständigkeit endet beziehungsweise beginnt mit der Schnittstelle Strom.
Der Markt für SmartHome-Systeme ist geprägt von fachspezifischen Anbietern sowie fachfremden Generalisten wie Apple oder Google. Wie positioniert sich Loxone in diesem Umfeld und welche Besonderheiten macht das Loxone-System aus im Vergleich zu den Wettbewerbern?
Keinberger: Unser stärkster Mitbewerber ist nach wie vor das Kupferkabel. Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Gebäude von intelligenter Automation profitieren sollte. Die Vorteile unserer Lösung sind vielfältig, insbesondere wenn es um das wichtige Thema Energieoptimierung geht. Bei der Optimierung und Integration der verschiedenen Gewerke, die im Rahmen einer intelligenten Automation geregelt werden, ist das Know-how erfahrener Fachleute unerlässlich. Aus diesem Grund wurde die Loxone-Lösung von Profis für Profis entwickelt. Um diesen Fachleuten die Arbeit zu erleichtern, bieten wir nicht nur langlebige Hardware mit einer breiten Palette an Schnittstellen, sondern auch leistungsstarke Software. Diese ermöglicht es, verschiedene Anforderungen in der Regel ganz einfach per Drag & Drop zu erfüllen.
Zusätzlich zu einer umfangreichen Auswahl vorgefertigter Module, wie zum Beispiel dem Energiemanager, bieten wir mit unserer Library zahlreiche Vorlagen – Templates – zur einfachen Integration von Produkten verschiedener Hersteller an. In den mehr als 250.000 weltweit realisierten Projekten haben wir noch keine Herausforderung erlebt, die wir nicht gemeinsam mit unseren Partnern bewältigen konnten.