Blitzinterview in Heft 11-12 Doppelspitze führt BVRS

Die BVRS-Vizepräsidenten Matthias Klenner und Frank Rönnfeld teilen sich bis zum Ende der Wahlperiode in drei Jahren die Arbeit als Spitzenrepräsentanten des Verbandes. Präsident Heinrich Abletshauser war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Im Interview erläutern die beiden die Arbeitsteilung.

Matthias Klenner (li.) und Frank Rönnfeld sind Vizepräsidenten des Bundesverbands Rollladen und Sonnenschutz. - © Dirks

Sie beide teilen sich jetzt die Arbeit auf, nachdem Heinrich Abletshauser als Verbandspräsident aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Bis zur nächsten Präsidiumswahl dauert es noch rund drei Jahre. Wie muss man sich das vorstellen?

Klenner: Alle Pflichtaufgaben, die ein Präsident erfüllen muss, teilen wir untereinander auf. Die freiwilligen Aufgaben eines Präsidenten nehmen unsere Beisitzer wahr. So ist gewährleistet, dass alle laufenden Vorgänge nicht stocken. Ein Mitglied im Bundesverband merkt nicht, dass der Präsident nicht da ist. Das heißt natürlich, für uns ist mehr Arbeit. Dessen sind wir uns bewusst.

Herr Rönnfeld, das heißt, Sie arbeiten als Doppelspitze solange wie erforderlich? Bis zur nächsten Präsidiumswahl dauert es noch rund drei Jahre.

Rönnfeld: Richtig. Wir haben noch drei Jahre vor uns, die wir mit unserem jetzigen Präsidium auch gewillt sind durchzuziehen. Wir machen uns in den nächsten zwei Jahren Gedanken, wer dann unser neuer Präsident wird. Rechtlich gesehen ist es kein Problem, das Präsidium ist auch ohne Präsident berechtigt, den Verband zu leiten.

Traditionell steht eine Person an der Verbandsspitze. Sie gehen jetzt umständehalber einen anderen Weg. Ist das eine Chance für den BVRS, um Erfahrung zu sammeln mit einer Doppelspitze? In Unternehmen und politischen Parteien gibt es inzwischen ja zahlreiche Beispiele, wo zwei Personen die Leitung bilden. Bei Verbänden ist das noch sehr selten. Aber das muss ja nicht so bleiben.

Rönnfeld: Ob das die Zukunft für unseren Verband sein wird, weiß ich jetzt noch nicht. Das wissen wir alle noch nicht, glaube ich.

Klenner: Es ist auf alle Fälle ein Versuch, es mit Doppelspitze zu machen. Hat der nächste Präsident denn dieses große Zeitfenster, um das alleine alles zu bewerkstelligen? Oder ist das vielleicht jetzt eine Lösung, damit man Leute für das Präsidentenamt gewinnen kann, wenn man so eine Doppelspitze macht? Damit das vielleicht ein normal tragbares Modell wird.

Rönnfeld: Zentral ist der Faktor Zeit. Das Amt und dessen Aufgaben erfordern Zeit. Wer in der eigenen Firma operativ tätig ist, kann den Präsidentenjob nicht alleine machen. Das wäre grob fahrlässig. Matthias Klenner und ich sind beide in der Geschäftsführung unserer Betriebe aktiv, daher haben wir uns bewusst für die Doppelspitze entschieden. Heinrich Abletshauser hatte seinen Betrieb an seine Tochter übergeben. Er konnte sich ganz der Verbandsarbeit widmen. Das wäre bei uns zurzeit nicht möglich. Wir sind jetzt die Testpersonen dafür, ob die Doppelspitze künftig ein Modell für den Verband ist.

Wer von Ihnen bearbeitet welche Themen bzw. welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Klenner: Jeder hat natürlich sein Steckenpferd. Mir liegt immer sehr die Lehrlingsausbildung am Herzen. Ich war viele Jahre als Beisitzer zuständig für die Lehrlingsausbildung, habe mich mit den Berufsschulen getroffen.

Rönnfeld: Kommunikation finde ich spannend. Wir haben ja schon früher im Präsidium intern die Aufgaben verteilt. Das war nur nicht öffentlich bekannt. Ich war und bin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, das macht mir Spaß. Bevor ich ins Präsidium kam, war ich im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Wir sind eine Doppelspitze, die gemeinsam mit Beisitzern und Geschäftsstelle den Verband führen. Wenn wir diese Unterstützung im Hintergrund nicht hätten, könnten wir das alles gar nicht machen.

Klenner: Allein die Organisation der Haupttagung wäre anders gar nicht denkbar. Dazu brauchen wir die eine funktionierende Geschäftsstelle, die gute Vorarbeit leistet.