ITRS-Branchentagung in Fulda Mehr Beratung und mehr Nachhaltigkeit

Der Branchenverband ES-SO hat ein Weiterbildungsmodul für Fachhändler und Mitarbeiter von Herstellern entwickelt mit dem Ziel, die Sonnenschutzberatung zu intensivieren. Die Schulung zum Sun Shading Expert dauert vier Tage und wird ab 2025 in Deutschland angeboten. Das war eines der Themen auf der Tagung von ITRS und IVRSA in Fulda.

IVRSA-Vorsitzender Wilhelm Hachtel informierte die Mitglieder über die Arbeit des europäischen Branchenverbands ES-SO in diesem Jahr. - © Dirks

IVRSA-Vorsitzender Wilhelm Hachtel sagte, dass die Unterlagen für den viertägigen Kursus rund 800 Powerpoint-Folien umfassen. Die Teilnehmer können nach dem Kursus in der Beratung und Fortbildung tätig sein.

Seit Juni ist Björn Kuhnke technischer Koordinator beim IVRSA, er stellte den Tagungsgästen in Fulda sein Aufgabengebiet vor. Kuhnke koordiniert sechs Fachausschüsse sowie elf Arbeitskreise. "Wir wachsen, und damit unsere Aufgaben", sagte Kuhnke. Damit allen Beteiligten immer aktuelle Dokumente zur Verfügung stehen, nutzt der Verband inzwischen Sharepoint.

Berichte aus den Fachausschüssen

Der Arbeitskreis Befestigung im Fachausschuss Markisen hat die Richtlinie zur Befestigung von Gelenkarmmarkisen überarbeitet. Das neue Dokument hat einen Umfang von 56 Seiten, das sind 28 Seiten zusätzlich im Vergleich zur Richtlinie von 2018.

Der Arbeitskreis Neubespannung arbeitet an einem Leitfaden für die Neubespannung von Markisen. In dem laufenden Projekt wollen die Mitglieder des Arbeitskreises u.a. der Frage nachgehen, wann eine Neubespannung sinnvoll ist bzw. möglich ist. Das kündigte Karl Rödelbronn vom Fachausschuss Markisen an.

Umweltproduktdeklarationen

Hersteller von Antrieben und Steuerungen erhalten regelmäßig Anfragen nach Umweltproduktdeklarationen, kurz EPDs. Frank Haubach vom Fachausschuss Automation wies darauf hin, dass eine separate EPD-Erstellung für Antriebe nicht möglich ist, da diese bereits in den EPDs für Rollläden, Zip-Screens und Raffstoren enthalten sein müssen. Laut Haubach benötigen Hersteller von Rollläden und Sonnenschutz spezifische Werte zur Erstellung ihrer EPDs.

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    Rund 180 Mitglieder und Gäste nahmen an der Tagung der beiden Verbände in Fulda teil.
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    Die R+S-Innung Köln hat eine Testreihe mit Sonnenschutzprodukten aus dem Onlinehandel gestartet. Der erste Test fand mit einem Lamellendach von Aldi statt. Untersucht wurden u.a. Regendichtigkeit und die Tragfähigkeit von Schneelasten. Bei dem Belastungstest wurde die Schneelast mit einem Wasserbassin auf dem Dach simuliert. Nach Überschreiten des tragfähigen Gewichts brach die Struktur des Lamellendaches binnen 2,45 Sekunden zusammen.
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    In seinem Bericht aus Berlin stellte Thomas Drinkuth von der Repräsentanz transparente Gebäudehülle (RTG) die politische Situation bei der Gebäudesanierung vor. Sein Fazit: Die Gebäudesanierung ist politisch stark unter Druck. Nötig seien jetzt eine positive Kommunikation und politische Lösungsvorschläge.
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    Die Abendveranstaltung am ersten Tag der Tagung fand im Schloss Fasanerie bei Fulda statt.

In diesem Zusammenhang informierte Björn Kuhnke die Tagungsteilnehmer darüber, dass EPDs in deutscher und englischer Sprache verfügbar und bis 2029 gültig sind. Sie können für alle Fragen rund um das Thema Lebenszyklusanalyse (LCA) genutzt werden, sagte Kuhnke.

Mitglieder bestätigen ITRS-Vorstand

Zum Auftakt der Tagung bestätigten die Mitglieder des ITRS den Vorstand der Industrievereinigung im Amt. Präsidentin Sandra Musculus erhielt 70 von 72 möglichen Stimmen und wird für ein weiteres Jahr dem ITRS vorstehen. Ihre Stellvertreter bleiben Thomas Kraft und Dr. Dennis Stoltenberg.

Mehr über die Mitgliederversammlung in Fulda lesen Sie in Heft 1-2/25.