100 Jahre Becker-Antriebe Wiegelmann: "Als kleiner Junge ging ich mit Opa durch die Hallen"

Becker-Antriebe, Spezialist für Antriebe und Steuerungen für Rollläden, Sonnenschutz und weitere Anwendungen aus dem hessischen Sinn, feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Gesellschafter Hans Joachim Wiegelmann ist der Enkel des Firmengründers Emil Becker und weiß über den Werdegang des Unternehmens bestens Bescheid.

Hans Joachim Wiegelmann ist sehr stolz auf das 100. Jubiläum des Familienunternehmens Becker-Antriebe. - © Becker-Antriebe

Wiegelmann kennt das Unternehmen seit seiner Kindheit. "Schon als kleiner Junge im Vorschulalter durfte ich mit meinem Großvater durch die Maschinenhallen gehen. Dabei konnte ich Fragen stellen und die Produktionsabläufe verfolgen. Mein Opa Emil war es vermutlich, der mir die Liebe und das Selbstverständnis für das Unternehmen vermittelte", erinnert sich der Enkel des Firmengründers.

Die Anfänge

Begonnen hat bei Becker alles mit einer mechanischen Werkstatt, die von Emil Becker 1921 gegründet wurde. Wenige Jahre nach der Gründung unterstützte Adolf Becker seinen Bruder Emil mit seinen Kenntnissen im Elektronikbereich. Die Firma wuchs, bis in den 50er-Jahren bei Becker das erste Mal in Serie produziert wurde. Es handelte sich um Achsschenkel für das Getriebe des dreirädrigen Tempo Lastkraftwagens und Wellen für die Waschmaschinen Lavamat der Firma AEG und CANDY in Italien.

1965 fiel die Entscheidung, mit der Entwicklung und Produktion von industriellen Torantrieben und den dazugehörigen Steuerungen zu beginnen. Der nächste Entwicklungsschritt war der Rohrantrieb, der ab 1971 als Alternative für die mechanischen Wickelsysteme auf den Markt kam. Die Einführung des Rohrantriebs war einer der wichtigsten Meilensteine in der Unternehmensgeschichte. "Den Rohrantrieb verdankt das Unternehmen meinem Vater, Dr. Hans Wiegelmann. Er hatte in unserem Wohnzimmer ein großes Panorama-Fenster einbauen lassen, woraus bei meiner Mutter Hilde der Wunsch nach einem elektrischen Rollladen entstand", erzählt Wiegelmann. Auf dem Markt befindliche Produkte erschienen seinem Vater zu teuer, so dass er meinte, dies günstiger und vor allem besser herstellen zu können. "Das war die Initialzündung für die Entwicklung der ersten Rohrantriebe."

Jetzt und in Zukunft

Werte, wie Vertrauen und Respekt, der Drang nach Innovation und Mut zu neuen Wegen – das in Verbindung hält Hans Joachim Wiegelmann für das Geheimnis des Firmenerfolgs. Becker will auch in Zukunft ein Familienunternehmen bleiben, welches Made in Germany produziert. Mit Maik und Julian Wiegelmann arbeiten zwei der drei Söhne im Unternehmen. Für die next generation lautet das Motto: Besinnung auf gewachsene Werte und Mut zur Umsetzung von Innovationen. Was die Unternehmensführung angeht, sieht Geschäftsführer Jürgen Timm Becker sehr gut aufgestellt: "Mit meinen beiden Prokuristen Frank Haubach (Vertrieb/Marketing) und André Wißing (Technische Leitung) sowie Maik Wiegelmann (Gesellschafter und Leiter der Becker Academy) bilden wir ein Führungsteam, welches Erfahrung und Expertise aus verschiedenen Fachbereichen bündelt. Ich selbst bin von Haus aus eher Zahlenmensch und lege meinen Fokus auf die Bereiche Finanzen, Personal, Einkauf und IT."

Aber nicht nur organisatorisch ist Becker für die Zukunft gut aufgestellt. Mit neuen Produktentwicklungen, wie beispielsweise dem Funksystem CentronicPlus oder der neuen zentralen Steuerung für Rollladen- und Sonnenschutzanwendungen CentralControl CC41, geht Becker weitere Schritte in Richtung zukunftsfähiger Produkte für eine smarte Automatisierung des Zuhauses.