Rückblick 1. Halbjahr 2023 Umsatzrückgang bei innen liegendem Sonnenschutz

Die Branchen leiden unter Kaufzurückhaltung am Markt. Gerade die Nachfrage nach innen liegendem Sicht- und Sonnenschutz ist rückläufig. Insgesamt blicken die Branchen pessimistisch ins zweite Halbjahr.

Im Jahr 2023 scheint das Thema Corona keinen Einfluss mehr auf das Geschäft zu haben, gleichwohl fallen im Vergleich mit 2019 die Ergebnisse deutlich schlechter aus. Das berichtet das Kompetenz-Zentrum Textil und Sonnenschutz, das Netzwerk der Industrieverbände. Dies spiegeln auch die Ergebnisse der drei Verbände für das 1. Halbjahr 2023 wider.

Umsatzverluste in allen Branchen

Die Heimtextilien-Industrie hat Umsatzverluste zu beklagen, die Nachfrage bei Textilen Bodenbelägen geht zurück, auch wenn eine leichte Erholung im Objektgeschäft spürbar ist. Auch die Matratzenhersteller haben mit Verlusten bei Umsatz und Absatz zu kämpfen. Die Hersteller von innen liegendem Sicht- und Sonnenschutz vermelden bei den meisten Produktgruppen einen rückläufigen Umsatz und Absatz.

Gründe für den Rückgang


Die fehlende Kundenfrequenz im stationären Handel und Onlinehandel, die allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher, vor allem bei größeren Anschaffungen, sowie die Unsicherheit der Verbraucher aufgrund der weiterhin hohen Inflation sind die großen Herausforderungen, mit denen die Branchen es aufnehmen müssen. Eine weitere Rolle spielt, dass Kunden ihre vorhandenen Finanzen in diesem Jahr in teure Reisen umlenken. Um die Kunden zum Konsum von Heimtextilien und Matratzen zu motivieren, bleibe den Unternehmen mancherorts nichts anderes übrig, als Qualitäten zu reduzieren, um Eckpreislagen weiter halten zu können. Bei den Unternehmen fällt der preisbereinigte Vergleich aufgrund der Preissteigerungen noch negativer aus. "Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der die Produktionskapazitäten beschränkt. Und auch hier ist kein Ende in Sicht", heißt es in der Pressemeldung.

Zahlen der Heimtextilien


Bei den Heimtextilien bleibt der Gesamtumsatz -4 % hinter dem Vorjahr zurück. Größter Verlierer sind Möbel- und Dekostoffe sowie Gardinen mit einem Umsatzrückgang von -15 Prozent. Hier zeigt sich, dass der „Cocooing-Effekt“ aus der Corona-Zeit beendet ist und zugleich die hohe Inflation zum Tragen kommt. Der Bedarf der Verbraucher, in das eigene Zuhause zu investieren, ist gedeckt, nun geben sie das knapper gewordene Geld für andere Dinge aus.

Zahlen des innen liegenden Sonnenschutz


Der maßkonfektionierte Sicht- und Sonnenschutz hat im 1. Halbjahr im Vergleich zum Jahrhundertsommer 2022 ein Umsatzminus von zwei Prozent zu beklagen. Rollos (+14 Prozent) und Wabenplissee (+ sechs Prozent) sind beim Umsatz die einzigen Gewinner. Die Nachfrage ist bei fast allen Produktgruppen zurückgegangen und liegt teilweise im zweistelligen Bereich. Einzig Rollos (+sechs Prozent) wurden mehr nachgefragt als im Vorjahr. Insgesamt kommen zwei Effekte zum Tragen, die Kaufzurückhaltung bzw. Preissensibilität verbunden mit einem bei vielen Verbrauchern gedeckten Bedarf.