Employer Branding So steigern Sie Ihre Attraktivität als Arbeitgeber

Der Jahreswechsel ist erfahrungsgemäß eine gute Saison für die Gewinnung von Mitarbeitern. Ein Recruiting-Experte gibt Tipps, wie Handwerksbetriebe ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.

Unternehmen, in denen ein gutes Betriebsklima herrscht und die dies auch nach außen tragen, verzeichnen mehr qualifizierte Bewerber und weniger Kündigungen. - © chokniti/stock.adobe.com

"Viele Firmen sind nicht optimal aufgestellt, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden", weiß David Cordes, Recruiting-Experte der Cordes Consulting, der Handwerksunternehmen planbar zu mehr Bewerbungen verhilft. Kaum ein Benefit sei so viel wert wie das Gefühl, gerne zur Arbeit zu gehen. Das zeige sich auch darin, dass Unternehmen, in denen ein gutes Betriebsklima herrsche und die dies auch nach außen tragen, mehr qualifizierte Bewerber und weniger Kündigungen verzeichnen.

"Maßnahmen, die das Teambuilding fördern, sind daher eine überaus sinnvolle Investition", sagt er. "Entstehen echte Freundschaften unter Mitarbeitern, die eng zusammenarbeiten, wirkt sich das positiv auf das Betriebsklima aus und hält Personal davon ab, das Unternehmen zu verlassen."

Arbeitnehmern zusätzliche Benefits bieten

Besonders in schwierigen Zeiten ist es laut dem Fachmann für Beschäftigte von großer Bedeutung, was ihr Arbeitgeber für sie tut. Gehalt sei nämlich schlussendlich nur eine Zahl und dadurch wenig greifbar. Besser zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität seien zusätzliche Mitarbeiter-Benefits, sogenannte emotionale Lohnbestandteile.

"Kann ein Unternehmen beispielsweise zusätzlich zum Gehalt exklusive Gutscheine oder Leistungen zur Gesundheitsförderung anbieten, macht das nicht nur in Stellenanzeigen einen guten Eindruck", sagt er. Es zeige Fachkräften zudem, dass der Betrieb sich für ihre Entlastung stark mache.

Mehr Zufriedenheit dank Digitalisierung

Digitalisierung werde gerade von der jüngeren Generation immer stärker vorausgesetzt. Diese sei den Komfort digitaler Hilfsmittel längst aus dem Privatleben gewohnt. "Somit bleiben diejenigen Handwerksunternehmen auf der Strecke, die nicht mitziehen", so Cordes weiter.

Auch darüber hinaus lohne sich die Digitalisierung von Arbeitsprozessen langfristig. So helfen digitale Systeme dabei, Abläufe strukturierter und damit effizienter zu gestalten. Das wirke sich positiv auf Produktivität und Zufriedenheit der Belegschaft aus – Kündigungen aus Frust werden seltener.

Weiterbildung schafft Zukunftsperspektiven

Will ein Handwerksunternehmen in Zukunft bestehen, müsse es sich fortwährend weiterentwickeln. Nachhaltige und innovative Lösungsansätze für Probleme der Branche seien gefragt: Cordes: "Beteiligt sich ein Betrieb an zukunftsweisenden Projekten, bietet dies einen soliden Aufhänger für sein Employer Branding."

Gleichzeitig eröffne sich dadurch die Chance, sich durch Weiterbildung eigener Mitarbeiter von Mitbewerbern abzuheben. Bilde eine Firma ihr Personal aktiv weiter, schaffe sie Zukunftsperspektiven und ziehe selbst mehr Fachkräfte an.

Mit Beständigkeit und Sicherheit punkten

Zu guter Letzt werde es immer wichtiger für die Mitarbeiterbindung, dass sich ein Arbeitgeber als zukunftssicher präsentieren kann. Niemand würde gerne auf einem sinkenden Schiff arbeiten – und ebenso wenig bei einem Handwerksunternehmen, dessen Liquidität in Krisenzeiten am seidenen Faden hänge.

"Betriebe müssen also konkret begründen, warum ihre Leistungen in Zukunft weiterhin gefragt sein werden. Besteht eine Zusammenarbeit mit einem namhaften Kunden oder kann das Unternehmen auf ein langjähriges Bestehen zurückblicken, sollte auch das im Employer Branding betont werden, um Fachkräften ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln", rät der Experte.