Was macht der Fachbetrieb, wenn sich der Kunde erst nach der Installation des WDVS für die Sonnenschutzanlage entscheidet? sicht+sonnenschutz-Online zeigt, wie Sie Bauelemente nachträglich ohne Wärmebrücken einbauen.
Das Schweizer Unternehmen Stahlton Bauteile und die deutsche Firma Atec Innovation haben gemeinsam das Montagesystem Endo-Fix entwickelt, mit dem Verarbeiter energieeffiziente und tragfähige Befestigungen an Gebäuden verwirklichen. "Das Anbringen von Markisen, Fensterläden, Lampen, Geländern, Satellitenanlagen oder anderen Objekten stellt Handwerker unterschiedlicher Gewerke bei fassadengedämmten Gebäuden immer wieder vor das Problem, eine wärmebrückenfreie, einfache und dauerhafte Befestigung herzustellen", sagt Ernst Gisin, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Stahlton Bauteile. Endo-Fix haben die Partner als System entwickelt, das in WDV-Fassaden aus expandiertem Polystyrol die Befestigung von leichten Bauteilen nach Putz ermöglicht und dabei Zeit und Kosten spart. Atec Innovation verantwortet die Produktion des Systems in Deutschland.
Einfacher Einsatz
Mit dem Montagesystem Endo-Fix setzt der Fachbetrieb nachträglich Befestigungspunkte an den gewünschten Stellen. Mit dem für das System entwickelten Handgerät Endo-Fix erzeugt der Anwender mittels eines heißen Druckluftstoßes einen definierten Hohlraum in der Dämmung. Über einen Dichtstöpsel mit Rückschlagventil verfüllt er anschließend den Hohlraum mit der Injektionsmasse Endo-Fix. Das Zweikomponentenmaterial breitet sich in dem Hohlraum aus und sorgt so für einen stabilen Befestigungspunkt. Nach 30 Minuten Abbindezeit verschraubt der Anwender mit Spanplatten-, Holz- oder Blechschrauben ohne Schaft. Die Endfestigkeit ist nach zwölf Stunden erreicht. Damit entfallen die Planung und die Beschaffung von Montageeinlagen sowie der Zeitaufwand für deren Einbau. Pro Befestigungspunkt verankert der Handwerker eine Belastung mit 30 Kilogramm Querkraft dauerhaft und wärmebrückenfrei. "Diese Ausführung ist überaus effizient und gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität", sagt André Flemming, der Geschäftsführer von Atec Innovation.
Montage Schritt für Schritt
Ausgangssituation: Nach der Installation einer Wärmedämmung aus Styropor wollte der Kunde eine Raffstoreanlage auf der Dämmung montiert haben.
Schritt 1: Zeichnen Sie die nötigen Befestigungspunkte für die Fixierung des ausgewählten Bauelements an der Wand an. Mit einem Spezialbohrer aus dem Endo-Fix-System, der über einen Tellerfräser verfügt und den Putz glättet, bohren Sie die entsprechenden Löcher.
Schritt 2: Danach setzen Sie die Endo-Fix-Pistole bis zum Anschlag in das jeweilige Bohrloch, bis die LED am Gerät grün aufleuchtet. Wenn Sie den Auslöser betätigen, schießt das Gerät vortemperierte Luft mit speziell eingestelltem Druck in das Loch. Das automatische Nachladen dauert fünf bis zehn Sekunden.
Schritt 3: Anschließend drücken Sie kleine Kunststoffdichtstöpsel in die Bohrlöcher, bis die Widerhaken greifen. Die Stöpsel fixieren die Injektionsmasse für die Fassadenversiegelung, damit diese nicht ausläuft.
Schritt 4: Setzen Sie die Injektionspistole aus dem Set mit der eingelegten 2-Komponenten-Injektionsmasse an die eingesetzten Dichtstöpsel und injizieren Sie die Masse, bis sich der transparente Stöpsel verfärbt.
Schritt 5: Nach einer Abbindezeit von 30 Minuten schrauben Sie die nötigen Montagewinkel mit normalen Schrauben und einem Drehmoment von vier Newtonmeter in die aufgefüllten Dichtstöpsel. Bei Schrauben mit einem Durchmesser von mehr als fünf Millimeter bohren Sie vor.
Schritt 6: Jetzt schrauben Sie die Führungsschienen für den Raffstore fest. Größere Montageschrauben hätten eine Wärmebrücke verursacht und sind nach EnEV daher unzulässig.
Schritt 7: Zum Schluss setzen Sie den Behang und die Abdeckprofile ein.