Alternative für die Terrassenbeschattung ShadeOne Twister-Segel als dritte Macht

Frank Reisenauer ist 2018 bei Shadesign eingestiegen und hat seitdem viel bewegt. Im Gespräch mit sicht+sonnenschutz verrät er die Vision für das Unternehmen: Das Twister-Segel aus der Produktfamilie ShadeOne soll zur gängigen Alternative zu Markisen und Sonnenschirmen werden.

Frank Reisenauer (im Bild) führt zusammen mit Inhaber Florian Aulinger die Geschäfte von Shadesign. - © Mateja

sicht+sonnenschutz: Herr Reisenauer, Sie sind seit Anfang 2019 zweiter Geschäftsführer der Shadesign GmbH, welches das ShadeOne Twister-Segel produziert und vertreibt. Was ist das Besondere an dem Produkt?

Reisenauer: Einer unserer Kunden hat das ShadeOne Twister-Segel einmal sehr treffend als Markise ohne Arme bezeichnet. Der technische Ingenieur Peter Lang aus Österreich hat das System 2011 als alternatives Beschattungssystem entwickelt. Bei der Markise befindet sich die Welle an der Wand und rollt das Tuch aus. Beim Twister-Segel rollt die Welle samt Tuch aus. Übrigens ist das System aus diesem Grund deutlich leichter als z.B. eine Kassettenmarkise, die bei fünf bis sechs Meter Breite schon mal 120 Kilogramm wiegt. Ein ShadeOne Twister-Segel liegt bei maximal 25 Kilogramm pro System, die Pfosten nicht eingerechnet. Monteure profitieren von einer schnellen und gesundheitsschonenden Montage.

sicht+sonnenschutz: Das Twister-Segel gibt es also schon eine Weile, ist aber noch recht unbekannt in der Branche. Wie wollen Sie das ändern?

Reisenauer: Ich bin 2018 als CSO bei Shadesign eingestiegen und habe mein Hauptaugenmerk auf den Vertrieb gelegt. Vor meiner Zeit hieß das Unternehmen noch Mayle & Fellermeier. Der Inhaber Florian Aulinger hatte 2011 mit dem ShadeOne Entwickler Peter Lang ein Unternehmen in Österreich mit dem Namen shadesign GmbH & Co KG gegründet. Damals gab es noch keine geeignete Strategie oder entsprechende Vertriebsprofis, um ShadeOne auch überregional bzw. international zu etablieren. Aus der Mayle & Fellermeier GmbH wurde dann im April 2018 die Shadesign GmbH – mit Sitz in Deutschland – die schon viel über die Zukunftsausrichtung aussagt. Zudem habe ich das Vertriebsteam von zwei auf elf Mitarbeiter vergrößert. Wir sind mittlerweile außer in der DACH-Region in zehn weiteren Ländern mit Vertriebsprofis unterwegs. Diese und andere Schritte dienen dazu, das Unternehmen Shadesign auf die nächste Stufe zu bringen und international auszurichten. Dazu gehören auch eine neue Marketingstrategie, die unter anderem das Bespielen von Social-Media-Kanälen beinhaltet, sowie ein neues Shadesigner Advanced-Konzept, welches den Fachpartnern zugutekommt.

sicht+sonnenschutz: Wenn es vor Shadesign bereits Mayle & Fellermeier gab, ist das Twister-Segel sicherlich nicht das einzige Produkt, das Sie vertreiben.

Reisenauer: Das stimmt. Wir werden oft als Ein-Produkt-Unternehmen im Markt wahrgenommen. Dabei kommen wir ursprünglich aus der Planen-, Markisen und technischen Gewebekonfektion. Was viele nicht wissen: Wir beliefern auch heute noch viele große Sonnenschutzhersteller z.B. mit gerade im Trend liegenden Zip-Screen-Tüchern in allen marktüblichen Variationen sowie auch mit klassischen Markisentüchern. Zusätzlich zu unserem Twister-Segel stellen wir u.a. feststehende Sonnensegel und Markisen in verschiedenen Formen her. Wir arbeiten allerdings daran, das Portfolio zu verschlanken.

sicht+sonnenschutz: Warum bleiben Sie nicht bei dem breiten Portfolio und versuchen es zu etablieren?

Reisenauer: Hier kommt der Begriff Lean ins Spiel. Sich auf wenige Bereiche zu konzentrieren, schafft und bündelt mehr Know-how. Wer einen „Bauchladen“ hat, kommt irgend wann nicht mehr mit, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Die Shadesign GmbH in Deutschland wird sich künftig auf drei Säulen stützen: die Konfektion von technischen Geweben, die Fertigung von Sonnensegeln und natürlich auf unsere ShadeOne Produkte. Das Ziel ist es, das ShadeOne Twister-Segel zum Zugpferd des Unternehmens zu machen. Wir wollen es so weit bringen, dass es zur echten Alternative zu Markisen und Sonnenschirmen wird. Pro Jahr werden in Deutschland ca. 200.000 Gelenkarmmarkisen im Fachhandel abgesetzt. Fünf Prozent davon wollen und können wir in den nächsten zwei bis drei Jahren erreichen.

sicht+sonnenschutz: Shadesign befindet sich gegenwärtig also komplett im Wandel.

Reisenauer: Ja, wir haben das Unternehmen in den vergangenen anderthalb Jahren anders aufgestellt und damit die ersten Schritte in Richtung Industriefertigung getan. Das ist zusätzlich zur Renditesteigerung ein großes Ziel für uns. Wir wollen die Fertigung an die steigenden Anforderungen des Markts anpassen. Wir investieren in neue Maschinentechnologien und setzen auf Optimierungen im Einkauf, in der Qualitätssicherung und im Lieferantenmanagement. Das Ausdünnen unseres Produktangebots schafft außerdem Lagerflächen, die wir dringend benötigen, da unsere Maxime auch in den nächsten Jahren sein soll: Bestellt – gefertigt und innerhalb von zehn Tagen zum Kunden ausgeliefert! Vieles geschieht, um die Effizienz und Produktivität zu steigern und die Kostenstruktur zu straffen. Da es sich bei jedem Bauteil von ShadeOne um Sonderanfertigungen handelt und wir sie selbst entwickeln und produzieren, ist es umso wichtiger, den Marktanteil unserer Anlagen zu steigern – um dauerhaft wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können.

sicht+sonnenschutz: Abgesehen vom Preis kann eine komplizierte Montage vielleicht auch ein Störfaktor sein.

Reisenauer: Die Standardmontage von ShadeOne ist kein großer Akt. Das ist mithilfe unserer Bedienungsanleitung schnell erledigt. Unsere Außendienstler sind bei Bedarf – und auf Wunsch – aber oft bei Muster- und Erstmontagen dabei, um mit ihrem technischen Know-how zur Seite zu stehen. Im Winter bieten wir zusätzlich immer wieder Schulungen an. Dort sprechen wir viel über Tricks und Kniffe, die z.B. bei der Befestigung am Balkongeländer oder bei der Wand-zu-Wand-Montage helfen bzw. wie bei ungewöhnlichen Bausituationen zu verfahren ist. Es gibt Dinge, die stehen in keiner Bedienungsanleitung. Die muss man tatsächlich trainieren bzw. auf den Wissensfundus von Experten zurückgreifen, den wir gerne zur Verfügung stellen.

sicht+sonnenschutz: Mit nur einem Twister-Segel erobert man aber noch keinen Markt, oder? Welche Entwicklungen darf der Fachhändler in Zukunft erwarten?

Reisenauer: Das One in ShadeOne ist ein Hinweis darauf, dass künftig auch weitere Lösungen die Produktfamilie ergänzen werden. Das war immer der Plan und ich darf bereits jetzt verraten, dass Neuentwicklungen in der Pipeline sind und spätestens 2021 auf der R+T in Stuttgart vorgestellt werden. ShadeOne Produkte gibt es davon abgesehen längst nicht nur in der Standardausführung. Mitte 2018 haben wir mit dem ShadeOne Cube eine stylische, freistehende Variante als Sonnen- und Regenschutz auf den Markt gebracht. Andrea Mateja