Blitzinterview 1-22 Rinn: "Wir konnten fast alle Produkte kurzfristig liefern."

sicht+sonnenschutz sprach mit Friedrich Karl Rinn, Leiter der europäischen Niederlassung von OZRoll in Nieder-Olm, über Preissteigerungen und mangelnde Rohstoffe.

Friedrich Karl Rinn
Friedrich Karl Rinn, Leiter der europäischen Niederlassung von OZRoll in Nieder-Olm, über Preissteigerungen und mangelnde Rohstoffe. - © Kober

sicht+sonnenschutz: Die Branche bekommt die Rohstoffpreise und den Containermangel deutlich zu spüren. Wie haben Sie darauf reagiert?

Rinn: Wir hatten Glück und haben frühzeitig vor Beginn der Knappheit und der massiven Preiserhöhungen ausreichend geordert. Die Lieferungen kamen jedoch trotzdem erst sehr verzögert hier an, aber jetzt sind die Lager gefüllt und wir können fast alle unsere Produkte kurzfristig liefern (Anmerkung der Redaktion: Stand November 2021). Natürlich geht das Vabanquespiel weiter: Wie viel Ware ordere ich wann zu welchem Preis und wie lange wird es dauern, bis ich sie bekomme?


sicht+sonnenschutz: Ist 2022 mit einer Normalisierung zu rechnen?

Rinn: Wir ordern jetzt für die zweite Hälfte 2022 – das heißt, die aktuell vorherrschenden Einkaufskonditionen bestimmen unsere Politik im gesamten kommenden Jahr. Eine wirklich signifikante Entspannung im Bereich der uns betreffenden Rohstoffe wird in unseren Heimatmärkten frühestens 2023 spürbar sein.


sicht+sonnenschutz: Preissteigerungen sind das eine, aber irgendwann hemmen sie die Nachfrage. Wie gehen Sie mit diesem Risiko um?


Rinn: Ich glaube nicht, dass die Preiserhöhungen in unserem Bereich die Nachfrage wirklich sehr stark hemmen können. Der Bedarf ist da und die Preissteigerung trifft alle gleichermaßen. Jedoch ist irgendwann im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich das Geld nicht mehr verfügbar oder limitiert und dann geht die Nachfrage zurück. OZRoll versucht, den Fokus vom Nice-to-have-Produkt wie Solar zum Must-have-Produkt, dem zweiten Rettungsweg, zu verlagern.