Welcher Tor-Typ sich für welchen Einsatzzweck eignet Design: von Null- bis Top-Priorität

Gewerbliche Bauten stellen spezifische Anforderungen an das Tor. Worauf achten Kunden beim Kauf? Welche Rolle spielt Design für gewerbliche Objekte und wie wichtig ist der Preis? sicht+sonnenschutz gibt Antworten.

Fassadenbündige Tore eignen sich, wenn das Tor in der Fassade nicht sichtbar sein soll. - © Belutec

So viel vorab: Funktion ist wichtiger als Design. Form follows function. Je nach Bedürfnis bieten die Hersteller dem Kunden eine Fülle an Steuerungsmöglichkeiten sowie Lösungen für die Bedien- und Einbruchsicherheit. Beim Thema Energieeffizienz sind neben dem Energieverbrauch des Antriebs vor allem drei Dinge wichtig: wie viel Licht durch das Tor fällt, wie lange es offen steht und wie gut es gedämmt ist. Welcher Typ für welche Anwendung der richtige ist: Tor auf für den Vergleich!

Schön: fassadenintegrierte Lösung

Anwendung: für schicke, repräsentative Fassaden, die Tore in der Ansicht nicht durchbrechen.

"Fassadenbündige Tore eignen sich, wenn das Tor in der Fassade nicht sicht bar sein soll“, sagt Katharina-Stefanie Buschhaus von Belutec. Kunden, die diese Art von Toren wählen, legten also großen Wert auf Architektur. "Weitere Vorteile sind die großen Breiten und Durchfahrtshöhen.“ Ein wichtiges Kriterium für Kunden sei außerdem, wie viel zusätzliches
Gewicht durch die Verkleidung das Tor stemmt. "Standardmäßig sind bis zu 1.500 Kilo pro Tor blatt möglich“, sagt Buschhaus.

Groß: Sektionaltor

Anwendung: für große Toröffnungen in Industriebauten, bei denen Wärmedämmung wichtig ist.

"In Logistikzentren sind Außentore zu mehr als 90 Prozent Sektionaltore“, sagt Peter Steinmetz, Vertriebsleiter für den Bereich Industrietore Deutschland bei Novoferm. "Sektionaltore bieten eine gute Wärmedämmung, da sie dicker sind als etwa Rolltore; außerdem schließen sie zwischen den einzelnen Elementen wesentlich dichter ab, als das etwa Rolltore tun“, erklärt Steinmetz. Beim Thema Wärmeerhalt punkten sie also. Weiterer Vorteil: Laut Novoferm lassen sie sich für fast alle Gebäude realisieren. Und in der optischen Gestaltung hinsichtlich Farben und Verglasungsvarianten seien dem Kunden nahezu keine Grenzen gesetzt, merkt Steinmetz an, der beobachtet, dass Design immer wichtiger werde.

Schnell: Spiraltor

Anwendung: Spiraltore sind schnell. Dadurch eignen sie sich für stark frequentierte Öffnungen und Räume mit großen Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen.

"Das Helix-Spiraltor ist sechs Mal schneller als herkömmliche Sektionaltore“, erklärt Georg Bruch von Alpha Deuren. Durch die hohe Öffnungsgeschwindigkeit von 1,1 Meter pro Sekunde eigne es sich etwa für die Logistik- oder Lebensmittelindustrie. "Das verbaute Torblatt mit einer Dicke von 40 Millimeter hat einen U-Wert von 1,77 W/m2K“, berichtet Georg Bruch weiter.Ein Kaufkriterium für Kunden seien außerdem die geringen Einbaumaße. Bis zu 200.000 Lastwechsel ist das Tor nach Herstellerangaben "nahezu wartungsfrei“.

Sicher: Schiebetor

Anwendung: bei niedrigen Decken höhen; besonders für den Brandschutz geeignet.

"Schiebetore unterscheiden sich von anderen Toren v.a. in ihrem Platzbedarf: Sektional- oder Rolltore etwa benötigen wesentlich mehr Platz über dem Sturz“, erklärt Sven Diembeck, Chief Technical Officer bei Teckentrup. Freilich brauchen sie dafür Raum neben der Öffnung. Außerdem eigneten sie sich besonders als Feuerschutztore. Teckentrup hat Tore bis zur
Brandschutzklasse T90 in seinem Produktportfolio. Die Bedeutung des Designs variiere nach der Erfahrung von Diembeck stark: Null- bis Top-Priorität.

Platzsparend: Rolltor

Anwendung: für Industriegebäude, Hallen, Einkaufsläden oder Thekenbereiche; besonders geeinet, wenn das Tor keinen Platz im Raum verbrauchen soll.

"„Rolltore eignen sich als äußerer Gebäudeabschluss, wenn für das Tor wenig Platz im Raum ist oder dieses außen an der Fassade angebracht werden soll“, erläutert Frank Di Patre von Meißner Toranlagen.Ein Rolltor erreiche aber nie die Dämmwerte anderer Typen, etwa eines Sektionaltores. "Beim Rolltor steht in der Regel die Funktion im Vordergrund“, weiß Di
Patre. Dennoch sei es möglich, eine schöne Optik durch farbliche Gestaltung, Lichtlamellen oder eine ansichtsgleiche Seitentür zu schaffen.