Was hilft am besten gegen Hitze im Dachgeschoss? Um diese Frage zu untersuchen, hat Velux eine Simulation mit Wetterdaten Münchens über zwei Monate realisiert. Das Ergebnis: Am effektivsten zeigen sich Rollläden und Markisen mit verdunkelndem Stoff.

Die Simulationen wurden für einen Dachraum von vier mal drei Metern durchgeführt – exemplarisch für die Größe eines Kinderzimmers oder Büros. In diesem gibt es zwei Schwingfenster der Größe 78 mal 118 Zentimeter mit einer Dreifach-Isolierverglasung, die nach Süden ausgerichtet sind. Um das Szenario möglichst realistisch zu gestalten, konnten die Fenster zum Lüften geöffnet werden, um so den Raum zu kühlen, wenn Personen in den Morgen- und Abendstunden Zuhause sind und die Temperatur außen niedriger als innen ist.
Berechnet wurden die Auswirkungen des Einsatzes folgender Hitzeschutz-Maßnahmen:
- Rollladen
- Hitzeschutz-Markise mit transparentem Stoff und verdunkelndem Stoff
- Verdunkelungsrollo (innen)
- Kombination von Verdunkelungsrollo und Rollladen
Die Simulation erfolgte auf der Basis von Wetterdaten Münchens im Zeitraum vom 1.Juli bis 31. August 2023. Am effektivsten zeigten sich der Rollladen und die Markise mit verdunkelndem Stoff. Sie sorgten für eine um 5,3 Grad Celsius niedrigere Temperatur im Raum. Eine Kombination von Verdunkelungsrollo innen und Rollladen außen brachte nur minimale Verbesserungen im Vergleich zum alleinigen Einsatz des Rollladens. Das innen liegende Rollo kann am wenigsten ein Aufheizen der Wohnung verhindern. Da die energiereichen Strahlen noch auf die Scheibe treffen, war der Effekt beim Schwingfenster hier mit maximal 2,1 Grad Celsius weniger am geringsten.
Obwohl die außen liegende transparente Markise noch Licht in den Raum lässt, war der Hitzeschutzeffekt mit ihr schon etwa doppelt so groß wie beim Rollo: Eine bis zu 4,2 Grad Celsius niedrigere Temperatur als in einem Raum ohne jegliche Verschattung. Damit wird deutlich, dass eine effektive Hitzereduktion nur mit außen vor dem Dachfenster liegenden Lösungen möglich ist. Im Gegensatz zu innen liegenden Rollos verhindern sie, dass die Sonne auf die Scheiben trifft und die Temperatur dadurch im Raum deutlich steigt.
Zeit für einen Fensteraustausch?
Beim Hitzeschutz spielt jedoch nicht nur die außen liegende Verschattung eine wichtige Rolle, sondern auch das Alter des Dachfensters. Die Simulation mit etwa 20 bis 30 Jahre alten Dachfenstern zeigte noch größere Unterschiede. Allein der Austausch der Dachfenster gegen Modelle mit Dreifach-Isolierverglasung – ohne jeglichen Einsatz einer Verschattung – würde für bis zu 3,8 Grad Celsius niedrigere Raumtemperaturen sorgen. Tauscht man die Schwingfenster aus und installiert zusätzlich Rollläden oder Markisen mit verdunkelndem Stoff lässt sich die Temperatur sogar um bis zu 8,9 Grad senken. Bei Einsatz einer lichtdurchlässigen Markise sind es bis zu 7,8 Grad Celsius. Die positiven Auswirkungen von Fensteraustausch und Rollladeneinsatz werden bei der Vorstellung, sich in einem Raum mit 25 Grad Celsius oder fast 34 Grad Celsius aufzuhalten, mehr als deutlich.

Von staatlicher Förderung profitieren
Wer angesichts dieser Werte darüber nachdenkt, sein altes Dachfenster gegen ein neues energieeffizientes Modell mit einem Wärmedämmwert von 1,0 W/(m²K) oder besser auszutauschen, kann doppelt von bis zu 20 Prozent staatlicher Förderung profitieren. Installiert man im Zuge des Fenstertauschs auch gleich Rollladen oder Hitzeschutzmarkise, sind 20 Prozent Zuschuss für Fenster und Verschattung möglich. Aber auch bei Installation einer Hitzeschutzlösung auf einem bestehenden Dachfenster ist es möglich, von der Förderung zu profitieren. Einzige Bedingung ist, dass es sich um eine elektrische oder solarbetriebene Ausführung handelt, die strahlungsabhängig gesteuert wird. Das ist mit den als Zubehör erhältlichen Steuerungssystem Velux App Control und Velux Active möglich.