Mit drei Generationen auf Erfolgskurs Beck+Heun feiert 60-jähriges Bestehen

Gegründet im Jahr 1962, hat sich Beck+Heun vom Erfinder des Betonrollladenkastens zum Rollladenspezialisten entwickelt. Mit drei Generationen in der Geschäftsführung treibt das Familienunternehmen u.a. die Digitalisierung der Produktionsprozesse voran, um die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.

Drei Generationen der Gründerfamilie von Beck+Heun mit den Geschäftsführern Bernhard und Philipp (3. u. 4. v. li.) sowie Jonas, Mitglied der Geschäftsleitung (2. v. re.) sowie Seniorchefin Ursula Beck (Mitte). - © Beck+Heun

Als Reinhold Beck im Jahr 1962 den Betonrollladenkasten erfand, ahnte noch niemand, dass sich daraus ein wichtiges Branchenunternehmen entwickeln würde. Denn heute, 60 Jahre später, zählt Beck+Heun mit mehr als 600 Mitarbeitern an drei Standorten eigenen Angaben zufolge als Technologieführer in Sachen Rollladenkasten. Dutzende Patente zeugen von der Innovationskraft des mittlerweile in dritter Generation geführten Familienunternehmens.

In den 1960er Jahren wurden Rollläden, falls überhaupt, in Blechkästen an der Fassade eingebaut. Grund genug für Reinhold Beck, Fenstersturz und Rollladenkasten kongenial miteinander zu kombinieren. Zunächst für den eigenen Bedarf produziert, stieg die Nachfrage nach dem tragenden Betonrollladenkasten stetig an. Bald darauf startete die serielle Herstellung in einer eigens gegründeten Firma Beck+Heun.

Expansion in der Küche

"Der nächste Schritt in Richtung Zukunft begann in der Küche der Seniorchefin Ursula Beck", erinnert sich Geschäftsführer Bernhard Beck. Hier führte ein Vertreter der BASF für das damals noch relativ unbekannte Polystyrol im Kochtopf die Expansion des Hartschaums vor. Reinhold Beck erkannte die Möglichkeiten und forcierte die Herstellung von Rollladenkästen aus EPS-Hartschaum. Da es weder die Technik noch die passenden Maschinen gab, entwickelte man alles in Eigenregie und startet 1969 die Produktion.

Mit dem neuen Werkstoff ließen sich die beiden größten Nachteile der Betonrollladenkästen aufheben: das hohe Gewicht sowie der schlechte Wärmeschutz. Das befeuerte die Akzeptanz des neuartigen Rollladenkastens zusätzlich. Die Wärmedämmung blieb auch weiterhin im Fokus des Firmengründers. 1981 wurde ein von Reinhold Beck entwickeltes Dämmschalungssystem patentiert, zwei Jahre später vom hessischen Wirtschaftsminister als volkswirtschaftlich wertvolle Erfindung ausgezeichnet.

Zwei neue Standorte

1990 geht es für Beck+Heun in die neuen Bundesländer: eine ehemalige Produktionsgenossenschaft des Handwerks in Erfurt wird reprivatisiert und als Rollei weitergeführt. Damit ist das gesamte Beck+Heun Produktprogramm auch in den neuen Bundesländern verfügbar. Im gleichen Jahr übernimmt die zweite Generation der Familie Beck die Geschäftsführung. Mit der Anmietung einer Halle nahe Augsburg eröffnet 1998 der dritte Standort und die Niederlassung Beck+Heun Süd wird gegründet. Schwerpunkt auch in der weiteren Geschichte dieses Standortes ist die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von Ziegelrollladenkästen.

Nachhaltigkeit ist bei dem Unternehmen schon sehr früh ein wichtiges Thema. Bereits 1993 werden Produktionsabfälle und -reste in der werkseigenen Recyclinganlage geschreddert und wieder verwertet. Heute finden sich auf allen tragfähigen Dachflächen der Firmengebäude PV-Module, die Beleuchtung wurde auf LED-Leuchtmittel umgestellt und der Fuhrpark sukzessive in Richtung E-Mobilität gewandelt. Schritt für Schritt entwickelte man eine verschwendungsfreie Produktion und berücksichtigt beim aktuellen Neubau des Aluminiumzentrums alle Möglichkeiten der nachhaltigen Nutzung von Energie.

Trendsetter am Bau

Bezeichnend für den Rollladenkastenspezialisten ist das breite Sortiment. Für nahezu alle üblichen Mauerwerksbaustoffe und Dimensionen bietet er passende Rollladenkästen an. Diese Vielfalt erweiterte sich auch auf den Bereich Sicht- und Sonnenschutz. Gleichzeitig bleibt die Weiterentwicklung im Fokus: neben raumseitig geschlossenen, hochdämmenden und einbruchshemmenden Kästen bietet Beck+Heun Aufsatzkästen an, die sich individuell für jedes lieferbare Fensterprofil konfigurieren lassen.

Im Zuge der Produktverbesserungen konnten zwei relevante Zusatzfunktionen in den Rollladenkasten integriert werden: die Stabilisierung Platinum sowie das dezentrale Lüftungssystem Airfox. Die neuste Innovation ist das Fenster-Komplettsystem Windowment. Damit werden auf der Baustelle in nur einem Arbeitsschritt Fenster, Beschattungseinheit mit Rollladen, Raffstore oder ZIP-Screen und passender Antriebstechnik sowie die Innen- und Außenfensterbank frühzeitig im aufgehenden Mauerwerk eingebaut.

Kundenzufriedenheit im Fokus

Viele Produktneuheiten oder Weiterentwicklungen basieren auf Kundenanregungen. "Für uns steht die Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt", erklärt Philipp Beck. "Was nutzt die innovativste Produktentwicklung, wenn sie am Bedarf unserer Kunden vorbei geht." Zudem nutzt der Hersteller Kundenevents wie Messen zur Präsentation von Prototypen. "Hier können wir direkt am neuen Produkt die Kundenreaktionen einfangen und in die finale Phase der Neueinführung einfließen lassen´", macht er die Wichtigkeit der Kundennähe deutlich.

Noch mehr Kundennutzen bei gleichzeitiger Verbesserung des Produktionsprozesses verspricht die von Jonas Beck forcierte Digitalisierung. "Natürlich sind schon viele Teilbereiche digital, aber es fehlt die verbindende Klammer, um zu einer nachhaltigen Prozessoptimierung zu gelangen", sagt das jüngste Mitglied der Geschäftsleitung. Dies soll u.a. mit dem kürzlich gelaunchten Onlineportal Roka Connect gelingen. Hier kann der Kunde den auf das Objekt zugeschnittenen Rollladenkasten online konfigurieren und bestellen, Fehlerkontrolle inklusive. Das spart Zeit, die sich in kürzeren Lieferzeiten niederschlägt. "Eine Win-win-Situation für beide Seiten", freut sich Jonas Beck.

Um sicherzustellen, dass die Produkte alle zugesagten Eigenschaften erfüllen, werden sie im Vorfeld auf Herz und Nieren geprüft. Im Prüfzentrum am Standort Mengerskirchen ist die Ausstattung normenkonform und wurde größtenteils von Prüfstellen bzw. Prüfstellenzulieferern erworben, selbst entwickelt oder gebaut. So kann z.B. im hauseigenen Schallmessraum die Schalldämmung von Kästen mit und ohne zusätzlicher Ausstattung wie Lüfter geprüft werden.

Für die Zukunft gerüstet

Für die Zukunft ist man bei Beck+Heun zuversichtlich. "Wir gehen davon aus, dass wir nicht nur die Megatrends erkennen, sondern auch selbst Trends in der Branche setzen", macht Philipp Beck deutlich. "Parallel arbeiten wir daran, unseren CO2-Footprint weiter zu verbessern und durch die Digitalisierung die vorhandenen Prozesse zu optimieren. Schließlich wollen wir mit unserem Team weiter wachsen", ergänzt Jonas Beck. Bei aller Dynamik sei die Kundennähe und der damit verbundene Dialog wichtig. Denn auch in zehn Jahren will Beck+Heun noch der zuverlässige Partner für praxisrelevante Problemlösungen sein.