Vor einem halben Jahr hat Sina Trinkwalder Brichbag gegründet. Das Unternehmen stellt Rucksäcke und Taschen aus Zuschnittresten von Markisentüchern her. Dadurch landen weniger Stoffreste im Müll, der Verkaufserlös geht an Obdachlose.

Bislang verkaufte Sina Trinkwalder mehr als 4.000 Brichbags. Den Gewinn steckt die Geschäftsführerin in die Produktion von weiteren Taschen, die sie dann an Obdachlose vergibt. Bereits 1.500 Rucksäcke inklusive Inhalt wie Desinfektionsspray und Kaffee spendete sie auf diese Weise bis dato.
Hartnäckigkeit zahlt sich aus
„Vor ungefähr drei Jahren kam Warema auf mich zu. Der Sonnenschutzhersteller hat nach einer Möglichkeit gesucht, die Stoffreste, die bei der Produktion von Markisen anfallen, weiter- bzw. wiederzuverwerten“, sagt Trinkwalder. Etwa ein Jahr später kam ihr die Idee, aus dem wasserabweisenden und schmutzresistenten Material Taschen für Obdachlose herzustellen. "Markisenstoffe haben tolle Eigenschaften, sind aber schwierig zu verarbeiten. Ich musste stärkere Geräte anschaffen", sagt Trinkwalder. Bevor die Produktion losging, experimentierte die Geschäftsführerin viel, um das Material richtig zu verarbeiten. "Ich finde aber immer eine Lösung. Ich setze mich so lange dran, bis es passt."
Mittlerweile läuft die Herstellung der Brichbags routiniert. Nach der Ankunft der Stoffreste rollen die Brichbag-Mitarbeiter die Stoffe auf und sortieren sie farblich. Anschließend schneiden sie die Tuchreste händisch zu und verarbeiten sie zu Taschen. „Alle Brichbags sind Unikate, aber sie sollen gleichzeitig genauso neuwertig aussehen wie Rucksäcke industrieller Hersteller“, sagt Trinkwalder. "Ich würde auch Materialreste von anderen Herstellern nehmen – egal ob Polyester oder Acryl, es gibt für alles irgendeine Verwendung. Ich muss sie nur finden."
Mehr über Sina Trinkwalder und Brichbag lesen Sie in der Juni-Ausgabe von sicht+sonnenschutz .