Konfektionär will mit Produktgruppenmarke erfolgreich sein Weniger Germania, mehr Luxaflex

Am Firmensitz in Altenholz bei Kiel hat sich der neue Luxaflex-Partner von Hunter Douglas in Deutschland, Germania, der Fachpresse vorgestellt. Der Konfektionär will mit einer ganzheitlichen Markenstrategie erfolgreich sein und mit exklusiven Produkten Mehrwerte für sich und seine Fachpartner generieren.

Friedrich W. Petrat, Geschäftsführer von Hunter Douglas in Deutschland, und Sven Giese, Geschäftsführer von Germania, stellen Strategie mit der Marke Luxaflex vor. - © Matthias Metzger

"Wie man an Duette sieht, wird es immer wichtiger, sich über eine Marke im Markt abzusetzen", sagt Germania-Geschäftsführer Sven Giese zur Motivation, Luxaflex-Partner zu werden. Germania habe sich zwar in Schleswig-Holstein einen Namen gemacht – auch beim Endkunden – der Bekanntheitsgrad des Unternehmens nehme aber in Richtung Süden kontinuierlich ab. Das soll sich mit der Marke Luxaflex ändern. "Als sich anbahnte, dass die Lizenz frei wird, haben wir uns kurzfristig für die Partnerschaft entschieden", schildert Giese, der sich nach eigenen Angaben schon seit längerem Gedanken gemacht hatte, wie der Konfektionär eine Marke positionieren könne. Luxaflex kam demnach als einzige Marke für eine Kooperation infrage, da diese in Deutschland einst einen hohen Bekanntheitsgrad hatte und immer noch einen guten Ruf genieße. "Wir wollen
uns nun mit exklusiven Produkten – von Stoffen bis zur Technik – vom Markt abheben", sieht der Geschäftsführer einen Vorteil in der neuen Partnerschaft. Die Kunden des Herstellers, also Fachhändler und Raumausstatter, sollen sich mit den Produkten wiederum von ihren Wettbewerbern differenzieren.

Komplettlösung fürs Fenster

Die Zusammenarbeit mit Lizenzgeber Hunter Douglas ist Germania nicht fremd. Seit den 90er-Jahren beliefert das Unternehmen den Konfektionär. "Wir haben damals die Vorteile gesehen, uns über ein anderes Plissee-System von der Konkurrenz abzuheben", sagt Giese. Die Marke Luxaflex beinhaltet nun eine gesamte Produktgruppe, dazu zählen u.a. Jalousien, Rollos, Raffrollos, Vertikal-Stores oder Plissees. "Der Anspruch der Marke ist es, jedes Problem zu lösen, welches der Kunde am Fenster hat", sagt Friedrich W. Petrat, Geschäftsführer von Hunter Douglas in Deutschland. Gemeinsam mit Germania verfolgt er das Ziel, die Markenbekanntheit, die Luxaflex in anderen europäischen Ländern hat und in Deutschland einst hatte, wieder zu steigern. Für Germania als Partner auf diesem Weg entschied sich der Lizenzgeber ganz bewusst, wie Petrat ausführt. Der Konfektionär verfüge über die notwendige Stärke, um Luxaflex erfolgreich zu vertreiben. Insbesondere hebt er den sehr guten Kundenkontakt sowie den Lieferservice und das Qualitätsniveau hervor. "Das sind wichtige Voraussetzungen, um die Marke nach außen zu tragen." Wie Petrat betont, werden die Vorteile des Unternehmens, verbunden mit der Marke Luxaflex, Germania gewiss einen Zukunftserfolg bescheren. Zum Erfolg führen wird nach seiner Meinung allerdings nur ein
ganzheitliches Markenkonzept.

Vom Konfektionär zur Marke

Im Zuge dieser Markenstrategie wird sich Germania in der Außendarstellung zurücknehmen und sukzessive Luxaflex in den Fokus stellen. "Wir Hersteller sind Konfektionäre – aber keine Marke", kommentiert Giese diesen Schritt norddeutsch nüchtern. Auf lange Sicht will er die Marke Luxaflex wieder bekannter machen und den Endverbraucher dafür
sensibilisieren. Der Geschäftsführer erkennt dabei an, dass vor ihm und dem Unternehmen ein langer Weg liege. Übers Knie brechen will er aber ohnehin nichts, wie er im Gespräch mit sicht+sonnenschutz sagt. "Wir stehen für ein langsames und gesundes Wachstum. Wir steuern unsere Aktivitäten so, dass das Wachstum nicht zu Lasten unserer Kunden geht."

Kollektionen mit Mehrwert

Friedrich W. Petrat mahnt ebenfalls zur Ruhe und Ausdauer in den kommenden Jahren: "Man kann nicht einfach einen Hebel umlegen, um eine Marke im Markt zu etablieren." Laut Petrat muss Germania jetzt als ersten Schritt die Marke Luxaflex beim Fachhandel platzieren. Dafür wird der Konfektionär sein Erscheinungsbild ändern und sein komplettes Programm und die Kollektionen Zug um Zug auf Luxaflex umstellen. "Der Fachhandel muss erkennen, dass er mit Luxaflex besondere Kollektionen erhält, die hinsichtlich Innovation, Qualität, Kreativität und Bedientechnik mit anderen Lösungen nicht vergleichbar sind", sagt Petrat. Als Erstes hat Germania die Luxaflex Jalousie-Kollektion vorgestellt, demnächst folgen neue Holz-Jalousie- und Rollo-Kollektionen. Um die Marke Luxaflex beim Fachhandel bekannt zu machen, wird Germania als Mitglied des Deco-Teams auf der Heimtextil 2017 in Frankfurt teilnehmen. Erst nachdem die Marke erfolgreich im Handel platziert ist, soll laut Petrat in einem zweiten Schritt die
Endverbraucher-Werbung folgen.

Übers Internet zum Fachhändler

Die Markenstrategie sei ferner der Schlüssel zum Erfolg im Internetgeschäft. "No-Name-Produkte haben hier keine Chance mehr", sagt Petrat. Der Endverbraucher müsse im Internet auf die besonderen Eigenschaften und Vorteile von Luxaflex aufmerksam werden und dann gezielt den Fachhändler aufsuchen. Der Wiedererkennungswert sei hier wichtig: Am Point of Sale, also beim Raumausstatter oder Fachhändler, müsse der Kunde das beworbene Produkt im Sortiment wiederfinden. Dafür bietet Germania seinen Kunden neue Shopsysteme. "Wir werden unsere Partner intensiv schulen, damit sich der Endverbraucher bei unserem Fachpartner gut aufgehoben fühlt", sagt Sven Giese. Neben der kompetenten Beratung müsse der Fachpartner seine Kunden emotional ansprechen und die Produkte in der passenden Atmosphäre zeigen.