Preissteigerungen und Lieferengpässe So bewerten Experten die Lage

Die Preise steigen in allen Bereichen. Viele Lieferanten haben zudem Verzögerungen bei der Lieferung angekündigt – mit Auswirkungen auf das gesamte Handwerk. Über Ursachen und die künftige Entwicklung sprach sicht+sonnenschutz Mitte Mai mit Wirtschaftsexperten und dem ZDH.

U.a. die Preise für Stoffe steigen seit geraumer Zeit an. - © Metzger

Handwerksbetriebe, v.a. aus den Bau- und Ausbaugewerken, sehen sich zurzeit mit massivem Materialmangel und hohen Preissteigerungen konfrontiert. Insbesondere Holz, Betonstahl, Gips, Dämmmaterialien sowie verschiedene Kunststoffe sind kaum lieferbar – und wenn, dann zu deutlich höheren Preisen als noch vor wenigen Monaten. Auf Social Media-Plattformen wie Facebook beklagen Handwerksbetriebe Engpässe in noch nie dagewesenem Ausmaß. Ist das tatsächlich so? Und woher kommen die Engpässe – sicht+sonnenschutz hat bei Experten nachgefragt.

Rohstoffpreise ziehen an

„Dass die Preise anziehen, liegt unter anderem an der konjunkturellen Erholung in den USA und China und einigen Sonderfaktoren, die zu Lieferengpässen führen – nicht nur in Übersee, auch in Deutschland werden viele Rohstoffe nachgefragt“, erklärt Dr. Claus Michelsen vom deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Hinzu kämen die Preiserwartungen an den Rohstoffbörsen. Dort werde auf eine weiter anziehende Nachfrage spekuliert, was zusätzliche Preissteigerungen verursache. „Preise für Rohmaterialien wie Holz oder Stahl steigen momentan sehr stark. Auch vorverarbeitete Materialien wie Aluminiumprofile oder Fenster ziehen erheblich im Preis an“, betont der Experte weiter.

Liegen die Preissteigerungen in einem normalen Rahmen?

Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, sagt: „Preissteigerungen in einzelnen Materialsektoren gab es auch in der Vergangenheit, aber noch nie in dieser Material- und Produktbreite. Die Knappheit zieht sich aktuell durch alle Bereiche – das geht von Holz über Metall bis hin zu Kunststoffprodukten.“

Betroffen seien nicht nur die Bau- und Ausbauhandwerke, die die Pandemie bislang vergleichsweise gut überstanden haben. Das Problem bestehe auf allen Ebenen und wirke sich auf die Betriebe aus. „Bei vielen Betrieben des Bau- und Ausbauhandwerks brennt im wahrsten Sinne des Wortes die Hütte. Die Entwicklung ist inzwischen sogar existenzbedrohend.“ Dass die Preise von Rohstoffen schwanken, ist laut Claus Michelsen nichts Neues. Allerdings sei es eher außergewöhnlich, dass wie gegenwärtig nahezu alle Rohstoffpreise, angefangen von Öl bis hin zu Holz sowie Vorprodukten, erheblich im Preis ansteigen.

„Dies zeigt sich in Unternehmensbefragungen – die meisten Unternehmen in der Industrie und im Handwerk erwarten weitere Preissteigerungen und klagen über Schwierigkeiten, an benötigte Vorleistungen zu kommen“, betont Michelsen.

NE-Metalle und Stahlprodukte

Die Marktdaten, die der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) ausgewerteten hat, zeigen, dass sich die Preissituation seit dem zweiten Quartal 2020 verschärft hat. "In den vergangenen Monaten haben sich diese Trends im Bereich der NE-Metalle und verschiedener Stahlprodukte beschleunigt“, sagt Holger Koch, stellvertretender FVSB-Geschäftsführer. Nach verbandseigenen Auswertungen lagen die Preise im Februar für Aluminium durchschnittlich um 17,0 Prozent über den Vorjahreswerten. Mehr als doppelt so stark stiegen die Preise für Kupfer (+45,2 Prozent), Messing (+36,8 Prozent) und Nickel (+38,0 Prozent). Die Teuerungsrate von Zink liegt dazwischen, dessen Preis ist binnen Jahresfrist um fast ein Viertel angestiegen. Somit sind sämtliche Produktbereiche der Unternehmen von den markanten Preisanstiegen der NE-Metalle betroffen.

"Die pandemiebedingten Preisrückgänge zum Jahresbeginn 2020 waren nur von kurzer Dauer. Seit dem zweiten Quartal ist eine regelrechte Preisrallye im Gange. Das unter anderem für die Schließzylinderherstellung wichtige Messing verteuerte sich zum Beispiel in den letzten elf Monaten um fast 53 Prozent", erläutert Koch und ergänzt: "Wir befinden uns gerade auf einem Zehn-Jahres-Hoch, ein ähnlicher Sprung war zuletzt zum Jahresende 2016 zu sehen."

Preisexplosion bei Stahl

Im Stahlbereich war die Preisdynamik am Spotmarkt noch größer. Binnen Jahresfrist verteuerten sich Warmbreitband (+51,6 Prozent), kaltgewalzte Bleche (+47,7 Prozent), feuerverzinkte Bleche (+46,1 Prozent) und Walzdraht in Ziehgüte (+45,2 Prozent) erheblich. Nimmt man die pandemiebedingten Tiefststände zur Jahresmitte als Basis, fallen die Steigerungsraten in den vergangenen acht Monaten noch dramatischer aus: der Preis für Warmbreitband stieg um drei Viertel. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Europäische Stahlhersteller fahren ihre Produktionsmengen nach früheren Kapazitätsanpassungen nur langsam wieder hoch.

Importe tragen durch Schutzmaßnahmen der EU sowie steigender Absatzchancen in Asien kaum zur Entlastung bei. Die Kosten für Rohstoffe, insbesondere Eisenerz, Schrott oder auch Zink und Nickel haben deutlich zugelegt. Zudem versuchen Händler und Einkäufer der stahlverarbeitenden Industrie mit Aufstockungen ihre Lagervorräte weiteren Preisanstiegen und möglichen Lieferengpässen zu entgehen. Marktbeobachter sehen die momentane Stahlpreisentwicklung nachfrageseitig trotz knapper Versorgungslage zwar nicht gerechtfertigt und erwarten ein Abflachen der Preisanstiege, die Luft für kurzfristig wieder merklich niedrigere Preise scheint allerdings gering. Die Kurvenverläufe erinnern an die Preissprünge 2016/17 und der daran anschließenden Seitwärtsbewegung.

Holz wertvolle und weltweit begehrte Handelsware

Prekär ist die Situation der holzverarbeitenden Betriebe. "Betriebe können nicht mehr kostendeckend arbeiten, die Kunden ärgern sich über Verzögerungen oder stornieren Aufträge wegen zu hoher Kosten“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Die Dramatik des Problems zeige sich auch im hohen Beratungsbedarf von Betrieben, die über die Handwerksorganisationen die Krisenberatung des Landes in Anspruch nähmen. "Der Rohstoff Holz ist mittlerweile eine wertvolle und weltweit begehrte Handelsware, das wird uns derzeit schmerzlich bewusst. Der stark gestiegene Bedarf an Rundholz durch China und an wertvollem Schnittholz in den USA führt aktuell zu prekären Lieferengpässen bei unseren heimischen Holzbau-Betrieben", kommentiert der Präsident von Holzbau BW, Gerd Renz. "Das führt dazu, dass Lieferfristen von den Sägern und dem Holzhandel nicht zugesagt werden können und Preise bei längerfristigen Bestellungen nicht genannt werden. Das macht eine Kalkulation für unsere Mitgliedsbetriebe derzeit extrem schwierig."

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer - © ZDH/Boris Trenkel

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer am 21. Mai 2021 im Interview mit sicht+sonnenschutz zu Preiserhöhungen und Lieferschwierigkeiten.

Welche Auswirkungen hat die Materialknappheit für Handwerksbetriebe?

Wollseifer: Die Knappheit insbesondere von Baumaterialien und die damit verbundenen exorbitanten Preiserhöhungen führen verbunden mit unterbrochenen Lieferketten dazu, dass Betriebe Termine und Preiskalkulationen nicht mehr einhalten zu können. Widersinnig an dieser Lage ist, dass es besonders die Betriebe aus dem Bau- und Ausbau betrifft, die eigentlich volle Auftragsbücher haben und gerade im vergangenen Jahr die Handwerkskonjunktur stabilisiert haben. Sie sehen sich plötzlich in der misslichen Lage, dass Kostenvoranschläge und längerfristige Angebote unverschuldet zur Makulatur werden und sie Aufträge nicht termingerecht und preisangemessen erfüllen können. Es ist für die Betriebe schwer, von bereits vereinbarten Festpreisen für Material in bestehenden Verträgen wieder abzukommen, sodass sie dann auf den Mehrkosten beim Einkauf von Material sitzenbleiben. Bei Neuaufträgen werden langfristige Vertragsbindungen erschwert, weil die Betriebe ihren Kunden fast nur noch Tagespreise offerieren können. Für die Kunden kommt es im Ergebnis zu rasanten Teuerungsraten bei Neuinstallationen, Renovierungen oder Instandsetzungen. Das ist eine Entwicklung, die weder für Kunden noch Betriebe angenehm und tragbar ist, und wie wir sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten noch nicht erlebt haben.

Was könnte noch kommen, sprich auf was müssen sich Handwerksbetriebe einstellen?

Wollseifer: Manche Betriebe mit vollem Auftragsbuch mussten bereits Kurzarbeit anmelden, weil das Material einfach nicht zu beschaffen war. Auf ersten Baustellen droht wegen des Materialmangels ein Baustopp. Wenn die aktuellen Materialengpässe nicht zeitnah aufgelöst werden können, bedeutet das bald den Stillstand bei Eigenheimen, Wohnungsbauprogrammen und energetischer Sanierung. Auch Insolenzen können nicht gänzlich ausgeschlossen werden, die dann absurderweise mehrheitlich an sich gesunde Betriebe betreffen würden. Hier besteht dringend und unmittelbar politischer Handlungsbedarf.

Was kann und sollte die Politik tun, um Abhilfe zu schaffen?

Wollseifer: Die Politik muss jetzt alle ihr zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung setzen, um dieser international komplexen Entwicklung auf nationaler Ebene schnell zu begegnen und entgegenzuwirken. Dazu gehört es für den Rohstoff Holz in Deutschland etwa, das Holzeinschlagsverbot in den Waldbeständen von Bund, Ländern und Kommunen so schnell wie möglich einzustellen. Fallen die jüngst eingeführten Begrenzungen wie geplant erst Ende September, steht uns das dann verarbeitete Holz erst zu Beginn des kommenden Jahres zur Verfügung. Das ist für unsere Betriebe zu spät und wir müssen jetzt direkt handeln. Hier steht der ZDH mit der Politik zu Lösungswegen im Dialog und setzt sich gemeinsam mit der Handwerksorganisation dafür ein, auch die Betriebe und Vertragspartner für die Gesamtthematik umfassend zu sensibilisieren.

Was Aufträge aus öffentlicher Hand anbelangt, darf es jedenfalls keinesfalls dazu kommen, dass Handwerksbetriebe zusätzlich mit Vertragssanktionen belegt werden, wenn sie aufgrund der aktuellen und akuten Materialengpässe in Leistungsverzug geraten. Da hat die öffentliche Hand eine wichtige Vorbildfunktion, an der sich dann hoffentlich auch private Bauherren orientieren. Wir prüfen zudem gerade, ob und inwieweit Preisgleitklauseln problementschärfend genutzt werden können und die öffentliche Hand als Auftraggeber zusätzliche Preisspielräume eröffnen muss.

Auf längere Sicht hin ist davon auszugehen, dass sich der Markt ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar wieder beruhigen wird. Es besteht allerdings die Gefahr, dass das aktuell gestiegene Preisniveau sich nach einem Rückgang in manchen Bereichen auf einem höheren Niveau stabilisiert als vor der Entwicklung. Auch das würde Auswirkungen auf die Handwerkskonjunktur haben.

Appell an Kunden und Politik

Auch coronabedingte Werksschließungen in Ländern, die viele Baustoffe produzieren, machten sich nun bemerkbar, weiß der Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Markus Böll. Nach wie vor funktionierten Lieferketten vom europäischen Ausland teils nur schleppend. "Dadurch ist kein Ende der Preissteigerungen abzusehen. Auf Dauer können unsere Betriebe diese nicht selbst tragen. Wichtig ist daher, dass zumindest in Europa Lieferketten wieder reibungslos funktionieren, um die Situation nicht noch mehr zu verschärfen." Die Verbandspräsidenten appellieren gemeinsam an Kunden wie auch die Politik: "Wir möchten bei den Kunden um Verständnis für die schwierige Materiallage werben und dafür, Aufträge wie geplant zu vergeben und nicht zu stornieren. Kostensteigerungen oder Verzögerungen liegen aktuell nicht in der Hand der Handwerksbetriebe." An die Politik solle die Situation ernst nehmen und die Betriebe nach Möglichkeit unterstützen, beispielsweise mit der Verlängerung von Beratungsangeboten. Auch konkrete Erleichterungen, die mehr Flexibilität bieten würden – beispielsweise im Vergaberecht –, solle die Politik prüfen.

Lieferschwierigkeiten im Bereich Putze, Mörtel und Dämmstoffe

Anfang April hatten die Hersteller von Rohstoffen zur Herstellung von Putzen und Mörtel sowie Dämmstoffen bereits Lieferschwierigkeiten angekündigt. Diese resultierten laut dem europäischen Verband CEPE aus der unerwartet schnellen V-förmigen Erholung Chinas, welche die Nachfrage nach wichtigen Rohstoffen anheizt. "Wir sind keine Experten, die den weltweiten Rohstoffmarkt analysieren können, aber wir sehen die aktuellen Auswirkungen in unserer Branche und natürlich für das Handwerk", sagt Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). "Hersteller von WDVS, Putzen und Mörtel berichten seit geraumer Zeit nicht nur über Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Rohstoffen, sondern auch über die kräftigen Preissteigerungen, die damit verbunden sind."

Nach Einschätzung des VDPM entspannt sich die Situation nicht so schnell. Die Lieferschwierigkeiten können bei einzelnen Produkten aus dem Bereich Putz und Mörtel zu Lieferengpässen und Verzögerungen führen. Betroffen seien aber auch Dämmstoffe. Vor diesem Hintergrund rät der VDPM den verarbeitenden Fachunternehmen dazu, sich bei Ausschreibungen und Angeboten intensiv mit den jeweils aktuellen Entwicklungen der Situation am Markt auseinanderzusetzen und sich hierüber laufend bei ihren Lieferanten zu informieren. Die Abhängigkeit von internationalen Rohstoffmärkten zeige aber auch, wie wichtig eine Grundversorgung aus Europa sei. "Wenn ganze Branchen aufgrund extremer Umweltstandards in Europa nicht mehr produzieren können, geraten wir vollständig in die Abhängigkeit", sagt Riechers. Dieser Aspekt müsse bei aller Euphorie über den EU Green Deal wieder mehr in den Fokus rücken.

Fluorkunststoffe: Rohstoffsituation beherrschbar, aber angespannt

Nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2020 hat sich bei den Verarbeitern von Fluorkunststoffen die Lage in vielen Marktsegmenten wieder deutlich verbessert. Auch das laufende Jahr 2021 hat für die Branche gut begonnen, wenngleich die Einhaltung der corona-bedingten Sicherheitsvorkehrungen zusätzliche Herausforderungen bei der Gestaltung von Produktionsabläufen mit sich bringt. Schwierig bleibe die Situation noch in der Luftfahrtindustrie sowie in bestimmten Segmenten der Automobilindustrie. Erfreulich ist dabei, dass die Projektentwicklung wieder deutlich an Fahrt zugenommen hat. Neue Trends erfordern Lösungen mit Fluorpolymeren.

Beherrschendes Thema im Bereich der Fluorkunststoffe ist die Rohstoffsituation, die sich durch einen deutlichen Preisanstieg bei gleichzeitiger begrenzter Verfügbarkeit der Rohstoffe bemerkbar macht. Basis aller Fluorpolymere ist Flussspat, ein Mineral, das v.a. in China abgebaut wird. Durch die dynamische Entwicklung des Binnenbedarfs einer schnell erstarkenden Industrie in China nach Corona verbleiben geringere Mengen für den Export nach Europa. Der Wettbewerb bezüglich der Ressource Flussspat mit den Kältemitteln für die Auomobilindustrie heizt die Situation noch weiter an. Steigende Preise bei Fluorpolymeren können deshalb als wichtiges Indiz zur Sicherstellung der Verfügbarkeit in ausreichenden Mengen angesehen werden. "Weitschauendes Disponieren am Fluorpolymermarkt bleibt dennoch das empfohlene Vorgehen im weiteren Verlauf 2021", erklärt Dr. Michael Schlipf, Vorsitzende der Fluoropolymergroup.

Innenverpackungen von Kunststoff fehlen

Die Deutsche Bauchemie schreibt in einer Mitteilung, dass viele bauchemischen Produkte Speziallösungen erfordern. Hier könnten die Unternehmen zum Teil nicht ausliefern, weil z.B. Innenverpackungen aus Kunststoff fehlen.

Ein weiteres Problem seien Paletten. Nachfrage aus Asien, Preissteigerungen und das Horten großer Palettenmengen haben laut Brancheninsidern inzwischen dazu geführt, dass gestohlene Paletten auf Schwarzmärkten angeboten und gekauft werden. Im klassischen Waren- und Stückgutverkehr fehlen sie, was Auslieferungen bauchemischer Produkte verzögert.

Das könnte auf Betriebe zukommen

Der Preisdruck wird hoch bleiben, betont Claus Michelsen vom DIW in Berlin. „Für einige Rohstoffe wie Metalle oder Öl wird sich das im Verlauf des Jahres normalisieren. Für andere dürfte so schnell keine Entwarnung kommen. Beispielsweise kann Holz nicht in beliebiger Menge geschlagen und muss zudem getrocknet werden.“ Dies brauche Zeit und dementsprechend müssten Betrieb mit einer anhaltenden Knappheit kalkulieren.

Das rät der ZDH

ZDH-Präsident Wollseifer betont, dass es sinnvoll sei, Vertragspartner und Kunden direkt anzusprechen und zu sensibilisieren, dass die Entwicklung im Moment Investitionen erschwert. „Auftraggeber müssen verlängerte Lieferzeiten einkalkulieren und zum Teil auch Teuerungen in Kauf nehmen. Und zwar nicht, weil ein Betrieb plötzlich seinen Gewinn maximieren will, sondern weil es für ihn derzeit keinen anderen Weg gibt, die Preissteigerungen durch Preisanpassungen zu kompensieren“, sagt Wollseifer.

„Für bestehende Verträge können sich die Vertragspartner möglicherweise auf eine Nachverhandlung verständigen.“ Betriebe sollten sich darüber hinaus über langfristige Vertragsbindungen und Preiskalkulationen informieren. Die Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen vor Ort unterstützen sie dabei.