Textiler Sonnenschutz Silbertextilie zerstört Coronaviren

Gewebe mit antiviraler Ausrüstung ergänzen die bestehenden Hygienekonzepte während der Corona-Pandemie. Die Firma H. Seybold setzt auf eine Spezialtextilie, die die negativ geladenen Viren anzieht und un schädlich macht.

Bernd Seybold setzt im Kampf gegen das Coronavirus auf eine Spezialtextilie. - © H. Seybold

Wenn es nach dem Dürener Unternehmer Bernd Seybold geht, würden die mit einer speziellen antiviralen Technologie ausgestatteten Gewebe schnellstmöglich eingesetzt – als Vorhänge in Kindertagesstätten, Schulen, Sporthallen, Krankenhäusern, Pflegeheimen etc. Die antivirale Ausrüstung des Textils enthält u.a. Silber, das Corona- und Grippeviren anzieht. Danach zerstört eine weitere Spezialkomponente der Ausrüstung die Viren in der Silber-Schicht zu fast 99,997 Prozent. Das sind die Forschungsergebnisse der RWTH Aachen, bestätigt von Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin. „Sollte sich ein Infizierter in dem Raum aufhalten, der mit diesen Textilien ausgestattet ist, werden die Krankheitserreger von dem Stoff angezogen“, erläutert Seybold.

TECHNOLOGIE MIT ZULASSUNG

Entwickelt wurde die Technologie für ein Schweizer Unternehmen u.a. für den Einsatz in antiviralen Schutzmasken und medizinischer Bekleidung. Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittel (FDA) erteilte bereits die Zulassung. Ein Krefelder Unternehmen stellt dieses spezielle Textil für den Konfektionär H. Seybold in Düren her. Dipl.-Ing. Bernd Seybold, geschäftsführender Gesellschafter, lässt derzeit das optimale Verhältnis von Raum- zu Stoffgröße prüfen. So wird ermittelt, wie viel antivirales Gewebe je nach Raumgröße erforderlich ist.
„Bei Verschmutzungen kann das Gewebe bis zu 20 Mal gewaschen werden, ohne dass die viruszerstörende Wirkung nachlassen würde“, sagt Seybold. Um möglichst viele Gebäude auszustatten, in denen u.a. Kinder, Pflegebedürftige oder Kranke untergebracht sind, will er das Gewebe fast zum Selbstkostenpreis abgeben und mit Konfektionären oder Nähereien verarbeiten. Seybold zählt zu den wenigen Unternehmern, die nicht zu den Krisengewinnern gehören wollen. Ihm ist es wichtig, möglichst viele Mitmenschen zu schützen und die Infektionszahlen bis zur Zulassung eines Impfstoffs zu reduzieren.

Gertrud Müller