Der Gestaltungstipp 5/2016 Schienetechnik für Lamellenanlage

In Weiden in der Oberpfalz sanierte eine Hilfsorganisation die Räumlichkeiten ihrer Geschäftsstelle für Suchtberatung und Prävention. Um den Beratungsraum optisch aufzuwerten, ließ der Entscheidungsträger u.a. die drei in einem runden Erker angebrachten Fensterelemente mit einer Sicht- und Sonnenschutzlösung versehen.

Die Schienentechnik der zirka drei Meter breiten Lamellenanlage musste Hubert Füßl von seinem Lieferanten genau an die Rundung des Erkers anpassen lassen. - © Füßl

Raumausstattermeister Hubert Füßl schlug dem Kunden eine gebogene Lamellenanlage vor, um den sachlichen Charakter der Geschäftsstelle ebenso hervorzuheben wie die Architektur des Erkers. „Als Alternative wären etwa Metalljalousien möglich gewesen. Diese hätten allerdings segmentweise immer nur in einem geraden Stück montiert werden können“, erläutert Füßl. Der Charakter des Raums wäre verloren gegangen. Die Planung der gebogenen Anlage, die der Rundung des Erkers zu folgen
hatte, nahm dem Fachmann zufolge am meisten Zeit in Anspruch. Um die Biegeradien zu ermitteln, habe er neben den Anfangs- und Endpunkten auch zwischen den einzelnen Fenstern Hilfspunkte gesetzt – und so insgesamt sechs Positionen zum Messen erhalten. „Wir haben die Zwischenabstände von Punkt eins bis sechs sowie die Abstände von Punkt eins bzw. Punkt sechs zu allen anderen Messpunkten ermittelt“, erklärt Füßl. Mithilfe dieser Daten sei es möglich gewesen, Maß und Form der Anlage genau zu bestimmen. Liefe rant Kadeco bog die Schienentechnik schließlich exakt der Form entsprechend. Die Anlage bedient der Nutzer über Schnurzug und Wendekette, je nach
Anforderung erhält er einen kompletten Sitzschutz oder dezente Transparenz. Die Gestal tung des Behangs hat Füßl durch einen Farbwechsel aufgewertet: Neben den dezent in Grau gehaltenen Lamellen stellen die roten Lamellen eine Verbin dung zum rot marmorierten Linoleum-Boden her. „Der Behang wirkt durch diese Farbkombination sehr edel“, sagt Füßl, der generell dafür plädiert, die Vertikaljalousie im Privatbereich – gerade auch bei Häusern mit Erker – verstärkt als „Problemlöser fürs Fenster“ zu sehen. „Vertikaljalousien haftet der typische Objektcharakter an, mit neueren Dekoren lassen sich diese Produkte aber sehr wohnlich realisieren.“