Aluminiumindustrie Marginales Produktionsplus für 2018 erwartet

Die deutsche Aluminiumindustrie steigert ihre Produktion in vielen Bereichen, die Erwartungen an das zweite Halbjahr sind verhalten optimistisch. Die konjunkturellen Risiken durch Handelsstreit oder Strafzölle sind jedoch deutlich angestiegen.

Die Stimmung der Aluminiumbranche ist derzeit "verhalten optimistisch". - © Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.

Die Entwicklung der Aluminiumkonjunktur in Deutschland war im bisherigen Jahresverlauf überwiegend positiv. So konnten die Aluminiumproduzenten (+ 0,9 %) und Halbzeughersteller (+ 0,4 %) ihre Produktion im ersten Halbjahr 2018 steigern, während die Produktion der Weiterverarbeiter leicht zurückging (- 1,3 %). Die Erwartungen für das Gesamtjahr 2018 sind leicht positiv: „Trotz der politischen Unsicherheiten entwickelt sich die deutsche Wirtschaft bisher gut. Zu diesen allgemeinen Rahmenbedingungen kommen positive Konjunkturprognosen für Aluminium, die in Deutschland und Europa für nahezu alle Produktbereiche aufwärtsgerichtet sind“, erklärte GDA-Geschäftsführer Christian Wellner.

Produktionsentwicklung bis Juni positiv

In Deutschland wurden von Januar bis Juni 2018 rund 666.700 Tonnen Roh-Aluminium erzeugt. Damit liegt die Produktion 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Herstellung von Aluminium teilte sich in diesem Zeitraum auf 268.200 Tonnen Hütten-Aluminium und 398.500 Tonnen Recycling-Aluminium auf. Gegenüber dem Vorjahr sank die Produktion von Hütten-Aluminium um 1,8 Prozent, während die Recycling-Aluminiumproduktion um 2,8 Prozent wuchs.
Die Produktion von Aluminiumhalbzeug stieg von Januar bis Juni 2018 mit 0,4 Prozent leicht auf 1.251.600 Tonnen an. In der deutschen Aluminium-Weiterverarbeitung wurden im Zeitraum Januar bis Juni 2018 insgesamt 175.800 Tonnen hergestellt. Das Produktionsvolumen sank damit gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent.

Risiken nehmen deutlich zu

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Aluminiumindustrie haben sich gegenüber dem Jahresbeginn abgeschwächt. Die Nachfrage aus den industriellen Absatzmärkten und der Bauwirtschaft sind dennoch auf einem zufriedenstellenden Niveau. Die Stimmung der deutschen Aluminiumindustrie ist entsprechend vorsichtig optimistisch.
„Die konjunkturellen Risiken für das zweite Halbjahr sind jedoch deutlich angestiegen: Handelsstreit, Strafzölle etc. Hinzu kommen Risiken der Rohstoffversorgung durch die Auswirkungen der Russlandsanktionen der USA. Wir sehen diese Entwicklungen mit größter Besorgnis ", beschreibt Andreas Postler, Leiter Volkswirtschaft und Statistik, die zuletzt weniger optimistischen Erwartungen der deutschen Aluminiumbranche.
Insgesamt „sehen wir derzeit zwar grundsätzlich keine konjunkturelle Abschwächung im zweiten Halbjahr, rechnen jedoch aufgrund der gestiegenen Unsicherheit nur noch mit einem marginalen Produktionsplus für den Durchschnitt der Branche“, fasst Postler zusammen.