Klassiker für innen und außen Klopft Ihr Kunde schon auf Holz?

Sonnenschutz aus Holz besitzt eine natürliche und hochwertige Anmutung. sicht+sonnenschutz liefert Gründe, warum das klassische Material Kunden anspricht, und zeigt, worauf es für Fachbetriebe bei Installation und Pflege zu achten gilt.

Holz ist ein lebendiges Material und schafft eine warme und gemütliche Raumatmosphäre. - © Kadeco

Sonnenschutz aus Holz glänzt mit Ästhetik und Ambiente. Eine Meta-Studie der TU München in Kooperation mit Pro Holz Bayern zeigt außerdem, dass Holz sich positiv auf das
Raumklima und den Menschen auswirkt. Grund genug, sich einmal mehr ausgiebig mit Sonnenschutz aus Holz zu befassen. „Holz spricht unsere ursprünglichen Sinne an, Mensch und Wald stehen seit jeher in einer natürlichen Beziehung zueinander; diese emotionale Bindung ist tief in uns verknüpft und bringt die positiven emotionalen Empfindungen zum Holz hervor“, sagt Margaretha Runksmeier aus der Kreativ-Direktion von Kadeco. Der Hersteller von Sicht- und Sonnenschutzsystemen hat u.a. Holzjalousien im Repertoire. „Das Produkt ist ein dekoratives und wertvolles Gestaltungselement am Fenster“, sagt Runksmeier. „Die Nachfrage nach unserer abgerundeten Holzjalousie-Kollektion ist sehr erfreulich und kontinuierlich steigend.“

Eine Beobachtung, die Annika Christiansen, Abteilungsleiterin beim Fachhandelspartner Wohndesign Volker Kiose in Sylt, teilt. „Die Nachfrage nach Holzjalousien steigt. Die
Verschattung ist Teil unserer Ausstellung und viele Kunden sind begeistert.“ Aktiv verkaufen müsse der Betrieb die Produkte nicht. Kunden mit kleinem Portemonnaie greifen laut Christiansen jedoch häufiger auf günstigere Alternativen zurück, da Holzjalousien meist hochpreisig seien. „Wer in Mietwohnungen lebt, entscheidet sich ebenfalls seltener für diese Produkte.“ Dennoch liege der Anteil von Holzjalousien am Umsatz von Wohndesign Volker Kiose bei etwa 20 Prozent.

STEIGENDE NACHFRAGE

Im außen liegenden Sonnenschutz gibt es ähnliche Stimmen zu hören. Laut Johannes Baier, Bereichsleiter Schiebe- und Schiebefaltläden bei Baier, liegt Holz beispielsweise bei Schiebeläden und Schiebefaltläden wieder im Trend. Kein Einzelfall: „Die Nachfrage nach Holzrollläden hält seit Beginn unserer Produktion im Jahre 1981 einen jährlich leicht steigenden Anteil am Gesamtumsatz“, sagt auch Michael Heydebreck, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, das Holzrollläden produziert. „Bei denkmalgeschützten Gebäuden wird der Holzrollladen gesetzlich vorgeschrieben, aber junge Architekten und die Bauproduktenvorschriften verhelfen dem Holzrollladen zu einer gewissen Renaissance.“ Gründe dafür seien das hochwertige Rohmaterial, die Fertigung in Handarbeit und die Individualität entstehend aus der Oberflächenbehandlung. „Die Produkte sind nicht nur für die Bauherrschaften interessant, die gerne den Preis für Qualität, Schönheit und Individualität bezahlen, sondern stellen auch einen lukrativen Geschäftszweig für jeden einzelnen Fachhändler dar“, sagt Heydebreck. Für Reinhard Felser, Firmengründer des R+S-Betriebs Felser in München, handelt es sich bei Sonnenschutz aus Holz um Produkte, die über das Übliche hinausgehen – auch mit Blick auf den Preis: „Manche Architekten und Kunden fragen Lösungen aus Holz an.
Wer das tut, ist in der Regel vermögender.“

UMWELT UND NATUR LIEGEN AM HERZEN

Wer sich für Produkte aus Holz entscheidet, hat oft die Wahl zwischen mehreren Holzarten. Damit stehen schnell Fragen nach Produkteigenschaften, Herkunft und Umwelt im Raum. „Bei uns bei Kadeco nutzen wir Linden- und Abachi-Hölzer vom nordamerikanischen und afrikanischen Kontinent aus nachwachsender Bepflanzung“, sagt Runksmeier. „Diese Hölzer haben sich aufgrund des geringen Eigengewichts und der formstabilen Eigenschaften als sehr gut zu bearbeitende Sorten herausgestellt.“ Mit der Verwendung wenig unterschiedlicher Holzsorten garantiere Kadeco einen gleichbleibend hohen Produktionsstandard. Das Holz behalte durch unterschiedliche Beizvorgänge seinen natürlichen Charakter oder erhalte über das Kalken einen eher trendig matten bzw. rauchigen Look. „Ergänzend zum Holz setzen wir mit Bambus – einem Gras – einen sehr schnell nachwachsenden Rohstoff ein“, sagt Runksmeier. Das natürliche Material werde aus nachwachsenden Plantagen eingesetzt. „Der Schutz von Umwelt und Natur liegt uns dabei sehr am Herzen und es findet kein Raubbau an der Natur statt.“

ASTREINE PRODUKTE

Heydebreck setzt auf Kiefernstäbe. „Daraus wird der größte Teil aller Holzrollläden hergestellt, weil hier das Preis-Leistungs-Verhältnis das beste ist“, sagt Heydebreck. „Die Stäbe, die wir verarbeiten, kommen ausschließlich aus skandinavischen Ländern.“ Die Kiefer, im Wachstum mit zeitlich gleichen Sommer- und Winterzeiten, müsse feinjährig und mit stehenden Jahresringen geliefert werden. Eine weitere Voraussetzung sei, dass die Stäbe, teilweise bis zu 500 Zentimeter Länge, gerade, astfrei, bläue- und rissfrei sind und nicht mehr als 15 Prozent Feuchtigkeit besitzen. „Hier achten wir bereits beim Einschnitt der Stämme darauf, dass keinerlei Auswucherungen sichtbar sind“, sagt Heydebreck. Der Umweltgedanke spiele eine sehr große Rolle: Für jede gefällte Kiefer im Zenit ihres Lebens werden vier neue Kiefern mit Nachweis gepflanzt, um dann nach fünf, zehn und 20 Jahren drei von diesen vier Kiefern zu entfernen, damit eine der vier Setzkiefern sich voll entwickelt. „Der staatliche Nachweis für den prozentualen Mindestanteil von Nachhaltigkeit für Bauprodukte in Deutschland ist erneut angehoben worden, so dass zu erwarten ist, dass auch der Holzrollladen davon weiter profitieren wird“, prognostiziert Heydebreck die zu künftige Entwicklung.

UNTERSCHIEDE IN DER PFLEGE

Hat der Kunde sich für ein Produkt entschieden, kommt es noch auf dessen Installation an. „Wichtig ist bei Holzjalousien, dass die Wände, an denen wir montieren, tragbar sind“, sagt Christiansen. Schließlich handle es sich bei den Produkten nicht um Leichtgewichte. „Wenn der Verbraucher Holzjalousien hochzieht, entsteht ein etwas größeres Päckchen. Da ist es bei der Montage wichtig, darauf zu achten, dass Fenster bzw. Terrassentüren sich noch öffnen lassen“, sagt die Abteilungsleiterin. Die Installation gestalte sich im Allgemeinen einfach und sei fast überall möglich. „Nur bei Räumen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit, z.B. Bädern mit Dampfduschen, sollte man vielleicht von Holzprodukten abraten.“ Die Montage einer Holzjalousie ist nicht unbedingt komplexer als bei anderen Sonnenschutzinstallationen im Innenbereich, heißt es auch bei Kadeco. Beim außen liegenden Sonnenschutz verhält es sich laut Heydebreck ähnlich: „Bei der Montage müssen Fachmänner die gleiche Sorgfalt an den Tag legen wie bei jedem anderen Rollladen.“

Was sich durchaus unterscheidet, ist die Pflege. Holzjalousien benötigen laut Kadeco keine allzu besonderen Pflegemaßnahmen. Regelmäßiges Entstauben mit einem trockenen oder handfeuchten Tuch reiche aus. Heydebreck legt seinen Kunden bei jeder Lieferung Hinweise für die Wartung und Pflege bei, die der Fachbetrieb nach Beendigung der Montage der Bauherrschaft überlassen sollte. „Diese Anleitung gibt es auch zum Download auf unserer Webseite“, sagt Heydebreck. In den technischen Hinweisen zur Wartung und Pflege, die neben Holzrollläden auch für Holzklappläden gelten, steht u.a., dass die werkseitig vorgenommene Holzkonservierung dem Holz nur einen zeitlich begrenzten Oberflächenschutz gebe. Aus diesem Grund rät der Hersteller nach der Fertigstellung der Baumaßnahme zur Überprüfung und gegebenenfalls einer Nacharbeitung der Oberfläche. Des Weiteren empfiehlt Heydebreck, alle zwei Jahre die Oberflächenbehandlung zu überprüfen und eventuell vorhandene Fehlstellen nach vorheriger Reinigung mit den oben genannten Produkten zu be- bzw. überarbeiten. Andrea Mateja