Trends, Materialien und Konstruktion im Überblick Klappen Sie noch oder schieben Sie schon?

Klappen, Schieben oder sogar Klappschieben ist bei vielen Endkunden noch nicht angekommen, bietet aber gerade deshalb noch eine interessante Nische für R+S-Fachbetriebe. In sicht+sonnenschutz lesen Sie technische und gestalterische Möglichkeiten und aktuelle Entwicklungen.

Schiebeläden prägen das Gesicht einer Fassade wie hier ein Modell von Ehret. - © Ehret

Als klassischer Vorteil von Klapp- und Schiebeläden gilt besonders unter Architekten die Gestaltung der Fassade mit Form, Farbe und Material (Aluminium oder Holz). Design spielt also eine große Rolle. Moderne Anlagen bieten aufgrund der Weiterentwicklung der Hersteller allerdings auch mehr Funktionen bis hin zu Automatisierung.

Keine sichtbaren Führungen

Der Spezialist Ehret hat eine technologische Neuheit entwickelt. Der Scherenladen sei der erste Schiebeladen, der dem Trend der führungslosen Befestigung folgt und weder im offenen noch im geschlossenen Zustand sichtbare Führungen zeigt. Der Hersteller Griesser AST sieht ein differenziertes Bild. „Der klassische Klappladen wird sehr regional eingesetzt. Es gibt Gebiete, da findet man fast kein Haus ohne, anderswo ist es genau umgekehrt“, sagt Marco Bitschnau, Verkaufsleiter D-A-CH International bei Griesser AST. Der Klappladen habe nach wie vor eine große Bedeutung v.a. in der Renovation von den Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren. „Der Neubau setzt eher auf die relativ neuen Produkte aus dem Segment Schiebe-, Falt-Schiebe und Faltscheren-Laden“, sagt Bitschnau.

Gestaltung und Funktion

Ob Stichbogen, Schrägen oder asymmetrischer Rahmen, für die Architektur bieten Hersteller verschiedene Formen. Bei der Rahmengeometrie variiert das Angebot von breiten, traditionellen bis hinzu schmalen, modernen Rahmen. Verschiedene Füllungen, Lamellen in fester oder beweglicher Variante, geschlossene Bauformen oder Sonderformen erlauben die Abstimmung auf das jeweilige Gebäude. „Fensterläden an sich sind sehr oft als gestalterisches Element in Verwendung. Sowohl im Klappladenbereich, wo sie teilweise nur als sogenannte Blindmontage (ohne Funktion) zur Optik verwendet werden als auch beim Schieben, wo dem Gebäude ein Gesicht verliehen wird“, erläutert Bitschnau. Elektromotorische Steuerung erweitert das Einsatzgebiet. „Ehret bietet mehr als 400 Modelle und 4.000 Farbvarianten an sowie verschiedene Design-Dekore“, betont Andreas Schnaase, Vertriebsleiter/CSO bei Ehret. Funktional setzt der Fachbetrieb einen Fensterladen als Verdunkelungselement, Sicht- oder Sonnenschutz ein, sowohl vor einem Fenster oder Balkon als auch bei Terrassenelementen.

Dahin geht der Trend

Auch vor Klapp- und Schiebeläden macht der allgemeine Branchentrend zur Motorisierung nicht halt und verbindet sich bei dieser Produktgruppe mit dem Nutzen der elektronischen Tageslichtsteuerung für den Endkunden. Zum Schutz vor steigenden Lärmemissionen hat Ehret den Schiebeladen Silencio mit integrierter schalldämmender Füllung entwickelt. Die Anforderung der EnEv sowie das Bedürfnis nach Wohlbefinden will Ehret durch seine ISO-Modelle erfüllen. Die Sandwich-Bauweise aus hochdämmendem Polystyrol-Hartschaum und zwei Aluminium-Tafeln verbessere die Isolationswerte.

Alu liegt im Architektur-Trend

Beim Material geht der Trend laut Schnaase in Richtung Aluminium, insbesondere bei moderner Architektur. Entsprechend steigen die Anforderungen an Material und Beschichtung für pflegeleichte, nachhaltige, langlebige, kratzfeste Oberflächen. Nach Einschätzung von Griesser AST liegt bei Schiebeladen das Material Holz in Naturoptik wieder im Trend. „Auch der klassische Schiebeladen mit festen oder beweglichen Lamellen oder einfach nur eine Alu-Blech Füllung sowohl ohne oder auch mit Lochung stehen hoch im Kurs“, sagt Bitschnau. Der Klappladen sei weniger von Trends geprägt.