Neuer ZVR-Präsident stellt seine Agenda vor Kernkompetenzen als Schwerpunkt
Der Ludwigshafener Unternehmer Ralf Vowinkel ist seit September geschäftsführender Präsident des Zentralverbands Raum und Ausstattung (ZVR) in Frankfurt. Derzeit organisiert er die Geschäftsstelle neu und stellt die Weichen für die nächsten Jahre. Während seiner Amtszeit sollen die Schwerpunkte der Branche wieder im Fokus stehen.
„Aus- und Weiterbildung sind die Kernaufgaben eines jeden Berufsverbands“, sagt Ralf Vowinkel gleich zu Beginn des Gesprächs mit sicht+sonnenschutz. Der Beruf des Raumausstatters sei extrem vielseitig und abwechslungsreich. Die umfassende Beratung der Kunden stehe im Vordergrund, deren persönliche Vorlieben für Farben, Stoffe, Dessins und Zubehör sind zu berücksichtigen. Die Leistung umfasst, sofern der Kunde es wünscht, auch die passenden Bodenbeläge.
JUNGE MENSCHEN BEGEISTERN
Doch wie gewinnt man in der heutigen Zeit junge Menschen für den Beruf? Hier ist
der ZVR laut Vowinkel gut aufgestellt. Neben Vorträgen in Schulen betreibt der ZVR
auf Facebook mit Raum4you eine spezielle Seite für den Brachennachwuchs. Hier werden
beispielsweise die Sieger des Praktischen Leistungswettbewerbs und die Prüfungsstücke
der Meister vorgestellt. Auch berichten junge Menschen, warum sie sich für den Beruf
des Raumausstatters entschieden haben.
Weiterhin meldet der Dachverband Gesellinnen und Gesellen aus den Innungen zum jährlich
stattfindenden Bundeswettbewerb Profis leisten was (PLW) beim Zentralverband des Deutschen
Handwerks (ZDH) an, der unter der Schirmherrschaft des jeweils amtierenden Bundespräsidenten
steht. Sie kämpfen mit vielen anderen jungen Menschen aus weiteren Handwerksberufen
in ihrem Gewerk um den Bundessieg. Der ZDH ehrt mehr als 130 Bundessieger aus allen
Sparten.
INNUNGEN EINBINDEN
Dass das Berufsbild im vergangenen Jahr durch die Bundespolitik wieder aufgewertet
wurde – nach 15 Jahren – freut Ralf Vowin kel besonders. „Die Fortbildung zum Raumausstattermeister
hat endlich wieder an Gewicht gewonnen. Im Februar wurde der Meisterbrief nach langen
und zähen Verhandlungen mit den politisch Verantwortlichen wiedereingeführt.“ Dies
sichere den Nachwuchs in der Branche. Weiterhin gewährleiste die Fortbildung eine
qualifizierte Nachfolgeregelung in Unternehmen.
In seiner Funktion als Präsident des Zentralverbands sieht Vowinkel die Vernetzung
der angegliederten Innungen als wichtiges Thema. Nicht nur Sitzungen, auch der Austausch
untereinander sollen unkompliziert und problemlos digital erfolgen. So informiert
der regelmäßig erscheinende Newsletter die Mitgliedsunternehmen über alle Aktivitäten
ihrer Dachorganisation. Da sich der neu gewählte Vorstand andere Schwerpunkte als
bisher gesetzt hat, wird derzeit zunächst die Homepage auf den aktuellen Stand gebracht.
LEISTUNGEN FÜR DIE MITGLIEDER
„Einige Leistungen bleiben erhalten“, erläutert Vowinkel. „Es wird weiterhin Unterstützung
in technischen Fragen geben.“ Beispiele: Der Sicherheitsbeauftragte im Bereich Arbeitsschutz
steht den Mitgliedern bei Fragen und Problemen zur Seite. Er bietet zusätzlich Unterstützung
bei Themen an, die die Berufsgenossenschaft betreffen. Ein Datenschutzbeauftragter
berät die Mitglieder in ihren Angelegenheiten. Einen weiteren wichtigen Beitrag leistet
die Dachorganisation als Arbeitgeberverband bei arbeitsrechtlichen Fragen. Insbesondere
in der jetzigen Zeit mit schnell wechselnden Verordnungen sei flexibles Agieren in
den Firmen gefragt.
Die meisten Aktivitäten übernehmen, wie in vielen weiteren Verbänden, ehrenamtlich
Engagierte. Was plant Ralf Vowinkel mit seinem Vorstand, um Kollegen und Kolleginnen
für Aufgaben zu gewinnen? „Gerade bei den jungen Leuten wollen wir Interesse dafür
wecken. Wir wollen und müssen die jungen Menschen für Ehrenämter gewinnen, sie werden
bei uns zunächst als Gast eingebunden und erhalten jegliche Unterstützung.“ Die Chancen
dafür stehen gut. Der junge Präsident geht hier schließlich mit gutem Beispiel voran.