Internationale Handwerksmesse 2018 Geplant+Ausgeführt-Preise verliehen

Was haben eine Salzlagerhalle, ein Haus am Gardasee, eine Kapelle und ein Forschungszentrum in Tirol gemeinsam? Die an der Planung und dem Bau beteiligten Unternehmen sind Preisträger beim Wettbewerb Geplant+Ausgeführt. Die Auszeichnungen wurden auf der Internationalen Handwerksmesse verliehen.

Das Gewinnerprojekt: die Salzlagerhalle der Straßenmeisterei Geislingen an der Steige. - © martin duckek – ulm

Die Ausstellung mit insgesamt 31 Projekten ist noch bis zum 13. März in Halle B2 auf dem Messegelände München zu sehen.

Auf dem Siegertreppchen

Auf Platz eins wählten die Experten vautz mang architekten bda aus Stuttgart und Rieg Holzbau aus Schwäbisch-Gmünd für Planung und Umsetzung der Salzlagerhalle der Straßenmeisterei Geislingen an der Steige. Sie sei sichtbarer Beweis, dass sich Funktionalität und Ästhetik nicht nur ergänzen, sondern die Vollkommenheit eines Werkes ausmachen. Der Bau sei auf die Anforderungen der Salzlagerung und der Lieferlogistik abgestimmt, die Bauteile aber gekonnt in Szene gesetzt. So sei das Gebäude von „hervorragender Alltagstauglichkeit und ausnehmend hoher gestalterischer Qualität“.

Silber für Haus am Gardasee

Das „Rustico Gargnano“ am Gardasee, entstanden aus einem früheren Gewächshaus für Zitronen, wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Geplant wurde es von Titus Bernhard Architekten BDA (Augsburg), ausgeführt von den Unternehmen Schleitzer, Gärtner von Eden (München) und den italienischen Unternehmen Arredis aus Klausen, Ingenieurbüro Herbert Mayer (Bozen) und Rattiflora: Casnate con Bernate (Como). Die Jury beeindruckte das „Höchstmaß an Einfallsreichtum, Innovationsfreudigkeit und Originalität“, da baurechtliche Vorgaben und Steilhanglage „ungewöhnlich schöpferische Gestaltungs- und Konstruktionslösungen“ und „hohes handwerkliches Geschick“ erforderte.

Dritter Platz zwei Mal vergeben

Einmal an die Schwartzenberg Steinmetz und Steinbildhauerei, Kempen Krause Ingenieure (beide Aachen), Metallbau van Vlodrop und dbap Dewey+Blohm-Schröder Architekten (beide Viersen) und Architekturbezogene Kunstkonzepte (Nettetal) für eine von ihnen geschaffene Wegekapelle aus grauem Trachytstein. „Das monolithische Erscheinungsbild der Kapelle konnte durch das Zusammenwirken der handwerklichen Fachfirmen, des Statikers und der Planer umgesetzt werden“.

Der andere dritte Preis ging an die Reinhard Eder Blechbau (Völkermarkt/Österreich) und die Franz und Sue ZT GmbH (Wien) für den Bau des Sammlungs- und Forschungszentrums der Tiroler Landesmuseen in Hall. In diesem finden sich Werkstätten, Lager-, Büro- und Forschungsräume sowie eine Fülle von Schätzen aller Art. Wie bei Schatztruhen üblich, sei das Bauwerk zum großen Teil tief in das Gelände eingegraben. Der Entwurf betone die „Wertbeständigkeit und qualitative Hochwertigkeit des zu Bewahrenden als auch die Dynamik und Weiterentwicklung in der Forschung“.

Sonderpreis Fokus.Gesund Bauen

Mit dem Sonderpreis Fokus.Gesund Bauen wurden die Arbeitsgemeinschaft studio lot & MW Architekten (Altötting), Holzbau Moser (Hirschfeld), Kühne Dachsysteme (Chemnitz), Planotec (Tüßling) und Obergrün (Neuötting) geehrt. Ihr Projekt, Planung und Bau der Montessori Grund- Mittel- und Fachoberschule mit Turnhalle und Kindergarten in Neuötting, zeichne sich durch schlichte Eleganz und architektonische Qualität aus. „Holz als Hauptwerkstoff, gepaart mit baubiologisch hochwertigen Ausbaumaterialien aus Naturgips und Zellulose sowie Linoleum, bestehend aus Korkmehl und Leinöl, bewirken darüber hinaus maßgebliches und wohltuendes für die Raumluft“, so die Jury.