Sonnenschutz findet als Jalousie im Scheibenzwischenraum seinen Weg in Isolierglas und in die Fassadengestaltung. In Kombination mit Sonnenschutz-Beschichtung an der Position zwei und einer variablen, hoch reflektierenden Lamelle wirft das System 95 Prozent der Solarstrahlung zurück und erreicht sehr niedrige g-Werte.
In Zusammenarbeit mit bekannten europäischen Forschungsinstituten im Bereich der Nanotechnologie entwickelte das Unternehmen Pellini die Lamelle V95. Die Reflexion dieser mit einer speziellen Beschichtung versehenen Lamelle steigt im langwelligen Infrarotbereich (dem Bereich des Sonnenlichtspektrums, welches die Wärme
transportiert) bis auf 99 Prozent an. Dadurch verbleiben für die Energieabsorption dieser neuartigen Jalousie-Lamellen nur zirka fünf Prozent. Das ist so minimal, dass sich die (mittlere und) raumseitige Scheibe des Mehrscheibenisolierglases deutlich weniger stark als bei einer herkömmlichen Jalousie-Lamelle im Scheibenzwischenraum erwärmt. Diese besondere Eigenschaft ermöglicht es erstmals, ein statisches Sonnenschutzglas mit einer Beschichtung an Position zwei zusätzlich mit dem variablen Sonnenschutz einer intergierten Jalousie zu kombinieren, ohne dass der berüchtigte Pingpong-Effekt entstehen würde. In Kombination mit V95-Lamellen erreicht ein Isolierglas dauerhaft g-Werte von weniger als zehn Prozent, ohne dabei selbst zu überhitzen. Damit eignet sich ein solches auf diverse Arten regelbares Sonnen-, Sicht- und Blendschutz-Isolierglas aufgrund seiner thermischen Leistungswerte für den Einsatz in Glasfassaden.
Alternative zu außen liegendem Sonnenschutz?
Nach Anbieterangaben ist das neue Sonnenschutzsystem, das Flachglas MarkenKreis unter dem Namen Infrareflect vertreibt, mit diesen technischen Werten mindestens gleichwertig im Verhältnis zu außen liegenden Beschattungssystemen. Außer der klimatechnischen Leistungsfähigkeit bietet es weitere Vorteile: Es ist langlebig, da es keinem witterungsbedingten Verschleiß unterliegt, und verursacht keine regelmäßigen Wartungs- und Reinigungskosten, weil sich der Behang hermetisch abgeschlossen im geschützten SZR befindet. Die Jalousie steuert der Nutzer manuell oder elektrisch. Das Heben/ Senken und Stellen der Jalousie erledigt bei den elektrischen Varianten
ein bürstenloser 24-Volt-Motor. Eine weitere Option ist ein ein 3,6-Volt--Elektro-Innenmotor, den wiederaufladbare Batterien speisen und optionale Solarzellen unterstützen. Die neue Lamelle V95 liefert Flachglas MarkenKreis in zwölfeinhalb und 16 Millimeter Breite. Je nach Jalousiebreite lassen sich Scheibenzwischenräume von mindestens 20 bis maximal 32 Millimeter realisieren.