So gestalten Sie Sicht- und Sonnenschutz als Lifestyle-Produkt Farben, Produkte und Präsentation für Raumausstatter

Design verleiht Sicht- und Sonnenschutz das gewisse Extra, das individuelle Produkte vom Standard abhebt. sicht+sonnenschutz hat Handwerker und Hersteller nach Trends, Gestaltungsmöglichkeiten und ihren Erfahrungen gefragt und liefert Ideen für seine Leser.

Stoffe, wie hier von Junkers & Müllers, für innen liegenden Sicht- und Sonnenschutz prägen die Atmosphäre eines Raums: hier für Helligkeit... - © Junkers & Müllers

Welche Rolle spielt eigentlich Design von Sicht- und Sonnenschutz im Vergleich mit dem Nutzwert der Produkte, die der Kunde erwartet? Entscheidet der Nutzen oder die Optik? "Design ist entscheidend. Unsere Produkte sind Lifestyle-Produkte", sagt Axel Schindler, Leiter Vertrieb & Marketing bei MHZ. Insofern spiele Design neben Hochwertigkeit und Bedienfreundlichkeit eine große Rolle. Das gelte für die Stoffe genauso wie für die Technik. "Hochwertige Oberflächen und perfekte Funktion sind unabdingbar", betont er.
Als Produzent mit Standort Deutschland will Junkers & Müllers auf vielen Ebenen eine gute Leistung bringen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. "Dazu gehört bei uns – neben einem guten Service, guter Qualität, angemessenen Preisen – seit Anfang an auch ein attraktives Design", sagt Geschäftsführer Dr. Christian Junkers. Diese Kombination aus aktuellem Design und guter Qualität entscheidet seiner Einschätzung nach über eine erfolgreiche Positionierung.

Die Kombination entscheidet

"Die Entwicklung der zurückliegenden Jahre hat es ermöglicht, Design und Nutzen von Sonnenschutzanlagen zu verbinden. Darin begründet sich meiner Meinung nach die erfolgreiche Entwicklung dieses Produktbereichs", erläutert Ralf Meyer, Vertriebsleiter bei Erfal. Es sei eine Symbiose aus sehr funktionellen Produkten und modernem
Designanspruch entstanden. Produkte mit einem hohen Designanspruch sind mit vielen zusätzlichen Eigenschaften verbunden, die dem Verbraucher einen Nutzen bringen. Dazu zählen neben der Beschattung auch Energieeffizienz, Lichtmanagement, Schallschutz und Komfort durch moderne Bedienoptionen. Raumausstatter Michael Kniess, Geschäftsführer von Kniess Betten- und Raumausstattung, sieht den Nutzen leicht in Front: „Unsere Kunden haben zuallererst ein Bedürfnis oder ein Problem, das ein Sicht- und Sonnenschutzprodukt meist in erster Linie mit seinem Nutzen löst. Natürlich muss es dann auch gut aussehen.“

Tipps zur Gestaltung

Mehr Textilien in Kombination mit innen liegendem Sicht- und Sonnenschutz wünscht sich Harald Gerjets, Raumausstattermeister und Präsident des Zentralverbands Raum und Ausstat tung (ZVR): "Wir Raumausstatter sollten zum Sonnenschutz verstärkt passende Schals und andere Stoffdekoration anbieten. Bessere Akustik im Raum und eine schönere Wohnatmosphäre sind dabei wichtige und überzeugende Argumente für den Kunden." Wichtig ist die Farbe für die Raumwirkung. "Wir hatten mal eine Kundin, die ein gelbes Plissee für ihre Küche gekauft hatte und sich nach einigen Wochen doch für ein weißes Modell entschied. Das Fleisch sah im Licht, das durch den gelben Stoff fiel, unappetitlich aus", erzählt Kniess. Seine Kollegin Meike Wallner-Kandt hat ähnliche Erfahrungen mit blauem Plisseestoff im Bad gemacht: "Einer unserer Kunden berichtete uns, er sehe im Spiegel durch das gedämpfte Licht krank aus.“"

So laufen die Produkte

Plissee und Rollo laufen bei Kniess in diesem Jahr gut, in neutralen Farben: Weiß, Grau, Erdtöne. Bunte und grelle Stoffe und Muster sind bei der Kundschaft nicht so stark
gefragt. Eine ähnliche Entwicklung erkennt Gerjets: "Das Plissee, auch in Wabenform, ist eindeutig die stärkste Produktgruppe bei Sicht- und Sonnenschutz im Raumausstatterhandwerk." Das Design der Produkte müsse sich dem Stil der Inneneinrichtung anpassen. Deshalb stehen neutrale Uni-Farben in Weiß und Beige hoch im Kurs. "Kräftige Farben und Muster im Stoff verkaufen wir schon, aber eher für Spezialkunden", sagt der erfahrene Handwerker. Auch Raumausstatterin Wallner-Kandt sieht das
Plissee weit vorne: "Diese Produktgruppe fragen die Kunden am stärksten nach, in gedeckten Farben von Creme- bis Weißtönen." Auf den Plätzen folgen Raffrollo und Flächenvorhang.

Gutes Jahr

Zip-Screens verkaufte Meinhard Ber ger, Geschäftsführer von Sonnen- und Wetterschutztechnik Berger, im Jahr 2016 am häufigsten. "Grautöne und Anthrazit stehen hoch
im Kurs. Der Sonnenschutz soll sich dezent in die Fassade einfügen und nicht auffallen", sagt er. Stoffspezialist Junkers & Müllers verzeichnet ein leichtes Umsatzplus bei
Stoffen in allen wesentlichen Produktgruppen, insbesondere bei Plissee, Rollo und Vertikallamellen. Ähnlich bewertet Schindler die Entwicklung bei MHZ: "Die etablierten
Produkte wie Plissee, Rollo, Jalousien und Lamellenanlagen sind 2016 stark gefragt. Fast schon traditionell hat sich Plissee auf sehr hohem Niveau weiterhin sehr positiv entwickelt." Die Nachfrage nach klassischen Rollos steige ebenfalls stark. Das Urprodukt des Sonnenschutzes gewinne wieder an Interesse.

Unterstützung durch die Lieferanten

Wallner-Kandt schätzt die Unterstützung der Lieferanten von Sicht- und Sonnenschutzprodukten. "Schulungen von regionalen Lieferanten besuche ich regelmäßig. Mitarbeiter von weiter entfernten Lieferanten liefern hilfreiche Infos per Telefon." Realistische Bilder, auf dem Computer oder in gedruckter Form, helfen ihrer Erfahrung nach bei
der Kundenberatung, weil sich die Käufer oft vom Eindruck durch Stoffe und Design inspirieren lassen. Sie wünscht sich kleinere, handliche Flyer, die sie der Rechnung beilegen kann. Größere Flyer seien bei Kunden nicht so beliebt. Gerjets ist zufrieden mit der Verkaufsunterstützung der Industrie, regt aber die bessere Vernetzung von Computer-Konfiguratoren zwischen den einzelnen Herstellern an: "Damit könnten wir den Kunden umfassender mit Produkten verschiedener Lieferanten beraten und
virtuelle Räume detaillierter gestalten." Viele Musteranlagen und Hilfen für die Beratung nutzt Kniess von seinen Partnern: "Die Qualität von Service und Produkten ist gut. Wir haben uns schon vor Jahren auf Lieferanten konzentriert, die Aufträge und Reklamationen schnell bearbeiten."