Neue Stimmen der Beteiligten Update: Düsseldorfer Innung tritt aus dem BVRS aus

Die Innung Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk im Regierungsbezirk Düsseldorf hat mit 14:1 Stimmen beschlossen, zum Ende 2017 aus dem Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz (BVRS) auszutreten. Das BVRS-Präsidium bedauert die Entscheidung der Innung Düsseldorf und fordert Geschlossenheit.

Bundesverband Rolladen und Sonnenschutz (BVRS) bedauert die Entscheidung der Innung Düsseldorf zum Austritt aus der Interessensvertretung. - © BVRS

Einen entsprechenden Beschluss hatte die Mitgliederversammlung der 56 Betriebe umfassenden Innung am 8. September 2016 in Mönchengladbach gefasst. Ein Hauptgrund sei die Unzufriedenheit der Mitglieder mit der Technischen Beratung des BVRS. "Unsere Betriebe haben ihre Unzufriedenheit mit der Qualität der technischen Beratung des BVRS mehrfach beim Verband angesprochen. Allerdings gab es keine Rückmeldung von Verbandsseite", erläuterte Heinz Banzhaf, Obermeister der Innung Düsseldorf, im Gespräch mit sicht+sonnenschutz-online.

Stellungnahme des BVRS

"Wir stimmen mit der Innung Düsseldorf überein, dass das Technische Kompetenzzentrum ein zentraler Bestandteil des Dienstleistungsangebots unseres Verbandes ist. Die Innungsmitglieder haben ein Anrecht auf eine hochwertige und fundierte Beratung, und ebenso ist es unverzichtbar, dass wir kompetent in den Gremien vertreten sind, in denen die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk festgelegt werden", erklärt BVRS-Präsident Georg Nüssgens in einer Stellungnahme zu dem Beschluss. Das Präsidium werde zeitnah ein Konzept erarbeiten und umsetzen, um das Technische Kompetenzzentrum zu stärken. BVRS-Hauptgeschäftsführer Christoph Silber-Bonz räumt ein, dass die Innung Düsseldorf ihren Unmut über die technische Beratung zur Sprache gebracht hat. "Wir haben mit der Innnung Düsseldorf und dem Landesinnungsverband Nordrhein-Westfalen über dieses Thema gesprochen." Der Verband wolle das Technische Kompetenzzentrum stärken und habe im April 2016 mit Marcus Baumeister einen zusätzlichen Technischen Referenten eingestellt. "Wir sollten Marcus Baumeister Zeit geben, die Meisterschule in den kommenden Monaten abzuschließen und sich dann einzubringen. Aktuell entspricht die technische Beratung nicht unserem eigenen Anspruch aber wir arbeiten an dem Problem", sagte Silber-Bonz im Gespräch mit sicht+sonnenschutz-online.

Aufruf zu Geschlossenheit

BVRS-Präsident Georg Nüssgens machte deutlich, dass der Bundesverband großen Wert auf den intensiven und konstruktiven Dialog mit der Innung Düsseldorf lege und appellierte insbesondere an die Geschlossenheit innerhalb des Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerks. In diesem Sinne hatten sich die Mitglieder des BVRS-Präsidiums auch bereits im Vorfeld der Abstimmung in einem Schreiben an alle Mitglieder der Innung Düsseldorf gewandt, in dem sie u.a. ausgeführt hatten, dass Verbandsarbeit weitaus mehr sei als technische Beratung der Mitglieder: "Wir vertreten gemeinsam ein traditionsreiches Handwerk mit eigenem Ausbildungsberuf, hohem Ansehen und breit anerkannter Kompetenz. Damit dies so bleibt, sind wir gemeinsam gefordert, für unsere Belange zu kämpfen und nach außen Geschlossenheit zu demonstrieren." Erfolgreiche Interessenvertretung funktioniere nur, wenn Fachbetriebe, Innungen und Bundesverband zusammenstehen." Banzhaf teilt die Einschätzung der großen Bedeutung einer gemeinsamen Interessensvertretung des R+S-Handwerks; letztlich habe aber die Situation der technischen Beratung des BVRS den Ausschlag für den Austrittsbeschluss gegeben.

Die Redaktion von sicht+sonnenschutz wird seine Leser in der Print-Ausgabe 10/2016 über die Hintergründe der Entwicklung informieren.