Aktuelle Marktentwicklungen Diese Tore liegen im Trend

Welche Tore sind momentan auf dem Markt angesagt? Worauf steuert die aktuelle Entwicklung zu? Marcus Baumeister vom Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz (BVRS) gewährt in sicht+sonnenschutz exklusive Einblicke.

Im Trend liegen Sektionaltore: Sie bieten Komfort, Sicherheit und sind platzsparend. - © rbkelle/stock.adobe.com

"Der aktuelle Standard bei Toren ist sicherlich das Sektionaltor, das sich in den vergangenen Jahren zum Klassiker entwickelt hat. Es bietet Komfort, hohe Sicherheit und maximale Platzersparnis", sagt Marcus Baumeister, technischer Referent am Technischen Kompetenzzentrum des Bundesverbands Rollladen + Sonnenschutz (BVRS).

Das Tor besteht aus Einzelelementen, so genannten Sektionen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind. Das Tor lässt sich somit bequem senkrecht unter die Decke schieben bzw. öffnen und schließen, ohne zusätzlichen Schwenkraum vor der Garage zu benötigen. Das bedeutet für den Anwender mehr Platz vor der Garage, z.B. für das Parken eines Zweitwagens. Der fließende Verkehr ist bei straßen- oder gehwegnaher Garagenlage zudem keineswegs beeinträchtigt. Die volle Durchfahrtshöhe sei bei elektrischen Antriebstoren nahezu immer verfügbar – ideal für hohe Fahrzeuge wie Geländewagen oder Vans. Die optischen Gestaltungsmöglichkeiten sind bei Garagen-Sektionaltoren ebenfalls hoch. Hochwertige Materialien, erst klassige Verarbeitung und vielfältige Ausstattungsmöglichkeiten geben dem Experten zufolge jeder Garage ein zeitgemäß-individuelles Gesicht – passend zur Hausarchitektur und zum persönlichen Geschmack.

Roll- und Deckenlauftore seien ebenfalls aus dem aktuellen Marktsegment nicht mehr wegzudenken. "Roll- und Deckenlauftore öffnen senkrecht und benötigen kaum Raum in der Garage. Sie bieten – ebenso wie Sektionaltore – aufgrund ihres Konstruktionsprinzips maximalen Platz in und vor der Garage", sagt Baumeister. Die Garagenöffnungs-Form spiele beim Einbau keine große Rolle – ob rechteckig, abgeschrägt, mit Segment oder Rundbogen.

NACHHALTIGKEIT UND MODERNITÄT SIND GEFRAGT

Garagentore sind heutzutage grundsätzlich hochtechnisierte Elemente. „Die heutige Generation nutzt energiesparende Dämmstoffe im Torinneren, während die Tore früher energetisch gesehen Energielöcher waren“, sagt Baumeister. „Eine Polyurethan-Dämmung von mindestens 20 bis 40 Millimeter ist heutzutage Standard. Die schützt vor Kälte und Frost – was besonders empfehlenswert ist bei Garagen, die direkt mit dem Haus verbunden sind.“ Verrottungssichere Gummilippen sorgen zudem für optimale Abdichtung, so bleiben Kälte und Wind sowie Regen und Schmutz draußen.

Tendenziell ist mehr Individualität gefragt: Moderne Oberflächen und Verglasungen zählen dazu. Der Haupttrend gehe indes hin zum smarten Tor: Energieeffiziente Torantriebe benötigen im Standby-Betrieb 0,5 Watt und weniger.

DIE DIGITALISIERUNG SCHREITET VORAN

Eine energiesparende LED-Beleuchtung sowie hocheffiziente Elektronikantriebe können den Strombedarf weiter senken. Torantriebe mit Solarstrom sind umweltfreundlich und trendig, dafür muss – abgesehen vom Akku – ein Solarpanel an der Fassade oder auf dem Garagendach montiert sein. Über die Torsteuerung entscheide der Bauherr selbst. Eine Funksteuerung ist laut Baumeister neben Varianten wie Schlüsseltaster oder Fingerabdruck heute fast selbstverständlich. Eine entsprechende Funkausstattung sei neben Design-Handsendern bei verschiedenen Fahrzeugherstellern bereits im Fahrzeug integriert.

Der neueste Trend geht über diese Komfortsteuerungen aber noch hinaus: die Fernsteuerung per Smartphone-Applikation. "Das Tor lässt sich dabei über die Telefonanlage im Haus ansteuern und meldet bidirektional den aktuellen Status direkt zurück auf das Handy-Display", sagt Baumeister. Das sorge für ein zusätzliches Sicherheitsgefühl. Es lasse sich so jederzeit kontrollieren, ob das Tor tatsächlich geschlossen ist. Wie bei Funkfernbedienungen gilt aber auch hier: Die Toransteuerung sollte sicherheitshalber nur erfolgen, wenn Sichtkontakt zum Tor besteht. Sofern dieser nicht gewährleistet ist, lässt sich mit einer Lichtschranke als Sicherheitskomponente der Torantrieb erweitern. Eine zusätzlich integrierte Außenbeleuchtung ist ebenfalls über Smartphone oder Funkfernbedienung bedienbar.

OPTIMISTISCH IN DIE ZUKUNFT

Was heutzutage nicht mehr im Trend liegt, sind ungedämmte Tore, gerade im Ein- oder Zweifamilienbau. Auch die Nachfrage nach Schwingtoren hat hier laut Baumeister nachgelassen. Zum Einsatz kommen diese u.a. beim Garagenhof-Bau, wo sie aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit immer noch eine Rolle spielten.

Die Zukunft wird zeigen, welche Richtung die Entwicklung bei den Toren und insgesamt in den Feldern der Sicht- und Sonnenschutzbranche einschlägt. Die Branchenvertreter dürfen in diese positiv schauen. "Die Rollladen- und Sonnenschutzbranche steht insgesamt und auch trotz der Pandemie sehr gut da. Der Auftragsbestand reicht bei den meisten Betrieben bis weit in dieses Jahr hinein", sagt Baumeister.