Mein Lieblingswerkzeug 10/2020 Die Oberfräse - ein Dauerbrenner im Holzhandwerk

Tischlerlehrling Christian Tacke arbeitet am liebsten mit der Oberfräse. Mit diesem Werkzeug lässt sich im Tischlerbereich fast alles verrichten.

Christian Tacke arbeitet auch privat mit der Oberfräse. - © Tacke

Tischlerlehrling Christian Tacke verbaut u.a. im Garten- und Terrassenbereich verschiedene Pergolen und Markisen. Sein Lieblingswerkzeug ist die Oberfräse – im Holzhandwerk ein Dauerbrenner. „Das ist ein gebräuchliches Werkzeug im Tischlerbereich, damit lässt sich fast alles verrichten. Wir haben im Betrieb einige Oberfräsen mit verschiedenen Aufsätzen und unterschiedlichen Motorenleistungen, damit wir für verschiedene Situationen direkt gerüstet sind“, sagt Tacke.

Zum Anbringen einer seitlichen Pergola


Die Oberfräse kommt zum Einsatz, um z.B. an der Seite einer Pergola eine Fase oder Rundung an den Balken anzubringen – damit der nicht splittert, gegen Stöße geschützt ist und keine scharfen Kanten hat. Das multifunktionelle Werkzeug lässt sich ebenso nutzen, um eine Holz-Vertiefung wie einen Falz oder eine Nut zu fräsen. Der Kopiervorgang sei besonders beliebt, um mithilfe einer Schablone immer wieder das gleiche Werkstück herzustellen: Ein Brett kommt in die Schablone, welche Aussparungen für z.B. Griffe und Verzierungen hat. Der Tischler fährt mit der Oberfräse – versehen mit dem so genannten Kopierring – die Schablone ab und fräst beim Eintauchen in das Werkstück die schablonenhaften Aussparungen weg.

Private Weiterbildung


Tacke wusste anfangs nichts mit dem Allrounder anzufangen, als er ihn beim Ausbildungsstart in die Hand gedrückt bekam. „Ich habe mir dann privat ein Buch von Guido Henn, einem deutschen Oberfräsen-Spezialisten, gekauft und mich eingelesen. Mittlerweile konnte ich mit meinem eigenen Frästisch und angeeignetem Fachwissen viele Erfahrungen sammeln“, sagt Tacke.