Die Corona-Krise betrifft insbesondere das Geschäft mit innen liegendem Sicht- und Sonnenschutz. Dieser Hersteller hat seinen Handelspartnern mit speziellen Benefits über die schwierige Zeit hinweggeholfen.
Die Maßnahmen rund um die Eindämmung des Virus haben vor allem das Fachhandwerk getroffen. „Raumausstatter mussten ihre Betriebe vorübergehend komplett schließen“, sagt Ulf Kattelmann, Geschäftsführer von Kadeco. „Der Markisenfachhandel konnte seine Geschäftstätigkeit zumindest dynamisch weiterführen und die Beratung zum Endkunden hin verlagern.“ Die Folge waren deutliche Auftragsrückgänge und sinkende Umsätze quer durch die gesamte Branche.
Um die Handelspartner in dieser schwierigen Phase zu unterstützen, kündigte Kadeco zu Beginn des zweiten Quartals gezielte Sofortmaßnahmen an. So teilte der nordrhein-westfälische Hersteller mit, die Zahlungsziele bei allen Warenrechnungen für seine Kadeco- und Erwilo-Kollektionen mit Rechnungsdatum April 2020 um 30 Tage zu verlängern, die Skontofrist zu erhöhen und Lastschrifteinzüge unter Skontogewährung sieben Tage später vorzunehmen. Ende April legte das Unternehmen nochmal nach und verlängerte die genannten Maßnahmen bis Ende Mai.
VERLÄNGERTE ZAHLUNGSFRISTEN
Aufgrund der Geschäftsschließungen oder eingeschränkten Öffnungszeiten gestaltet sich laut Kattelmann auch die Anlieferung der Waren schwieriger. „Deshalb können unsere Fachhändler ihre Sendungen jetzt kostenlos per UPS direkt zum Endkunden schicken lassen“, sagt der Geschäftsführer. Ein weiteres Serviceangebot sei die Versorgung mit Prospekten, Werbemitteln oder Stoffmustern inklusive des kostenlosen Versands, der auf Wunsch auch direkt zum Endkunden erfolgen könne. Darüber hinaus stelle die Unternehmensgruppe zusätzliche Kollektionen für die steigende Zahl an Beratungen vor Ort zur Verfügung.
Und was hat Kadeco zur Einführung derartiger Benefits bewogen? „Zunächst haben wir interne Schutzmaßnahmen eingeleitet, um die Lieferfähigkeit vollständig zu erhalten“, betont Kattelmann. Anschließend habe man sich darüber Gedanken gemacht, welche Entlastungen die Fachbetriebe jetzt benötigten. Das Ergebnis: „Am meisten profitieren sie vom Erhalt ihrer Liquidität“, resümiert der Geschäftsführer. Durch das solide Wirtschaften der vergangenen Jahre sei das Unternehmen in der Lage, Maßnahmen wie verlängerte Zahlungsfristen einzuführen. Für Kadeco sei das Jahr 2020 gigantisch angelaufen – im März habe sich dann der Einbruch bemerkbar gemacht. Aktuell leerten sich die Auftragsbücher, Vorbereitungen auf eine mögliche Kurzarbeit seien im Gange.
Die Corona-Pandemie hat dem Onlinegeschäft mit Sicht- und Sonnenschutz-Lösungen einen deutlichen Schub verliehen. „So mancher Fachbetrieb wird vom Markt verschwinden oder Schwierigkeiten haben, einen Neustart hinzulegen“, bedauert Kattelmann. Dennoch hofft er, dass der E-Commerce nicht der alleinige Profiteur der Krise sein wird und die Vielfalt der Fachhandelslandschaft auch in Zukunft erhalten bleibt. Mut macht ihm, dass die zurückliegende Wirtschaftskrise 2008/2009 auch nur minimale Spuren in der Branche hinterlassen habe. „Die niedrigen Zinsen geben der Bauindustrie und den baunahen Gewerken weiter Aufwind“, ist er sich sicher. „Zudem investieren viele Menschen – nicht zuletzt durch ein geschränkte Reisemöglichkeiten – vermehrt in die Verschönerung ihres Eigenheims.“