Tücher für die Terrasse im sicht+sonnenschutz-Check Der Stoff, aus dem Markisenträume sind

Grau mit Streifen, Sonnengelb oder eher Naturfarben: sicht+sonnenschutz hat aktuelle Markisentuchstoffe unter die Lupe genommen und für Sie nachgefragt, mit welchen Argumenten Sie bei welcher Zielgruppe im Beratungsgespräch mit Ihren Kunden den richtigen Nerv treffen und erfolgreich zum Abschluss kommen.

Der Stoff, aus dem Markisenträume sind. - © MHZ

Die Menschen zieht es wieder in die Stadt. Davon ist zumindest Markisentuchspezialist Markilux überzeugt und bietet Ihnen als Fachhändler für die Endkunden deshalb mit der aktuellen Tuchserie Visutex verschiedene Dessins unter dem Motto „Urban Shadows“ für ein urbanes Lebensgefühl. Markilux-Designerin Annette Busch erklärt auf Nachfrage von sicht+sonnenschutz: „Wir sprechen mit den speziellen Farben und Mustern der Urban-Style-Kollektion junge, moderne und unkonventionelle Menschen an, die entweder in
der Stadt leben oder eine hohe Affinität zum Stadtleben haben. Das sind Leute, die für den Job, für Freizeit und Kultur oder einfach nur zum Shoppen in die Stadt fahren/pendeln.“ Im Trend liegen nach Aussage der Expertin demzufolge dezente Non-Colors, also uniähnliche Gewebestrukturen. „Aber auch die sehr speziellen Tango-Dessins wenden sich an eine Zielgruppe mit exklusivem Geschmack und ausgeprägtem Stilempfinden.“ Typisch für die Visutex-Stoffe seien Leinen-, Minikaro- und 3-DEffekte.

Darauf basierend bietet der Markenhersteller zehn neue zeitlos-klassische Dessins „für moderne Markisen und das moderne Leben im städtischen Raum“. Farblich dominieren laut Designerin Busch Unis in Hellgrau- bis Anthrazit-Tönen die Kollektion, die erwähnten Non-Colors. Busch bezeichnet diese Töne im Gespräch mit unserer Zeitschrift als „dezente Alleskönner“, die dem Schatten in jeder Wohnsituation ganz schlicht oder durchbrochen von feinen Leuchtstreifen stilvoll Ausdruck geben. Bei Markilux beobachten die Verantwortlichen ihrer Aussage zufolge, dass die Auswahl des passenden Tuchs immer wichtiger werde. Busch: „Das Tuch ist ein absolut auffälliges, markantes Designelement an der Markise. Mit dessen Auswahl bringt der Endkunde am deutlichsten Stil, Geschmack und Individualität zum Ausdruck.“

Innenraumgestaltung spiegelt sich außen

Dabei habe sich der Tuchgeschmack in den vergangenen Jahren deutlich geändert. Ohne einen speziellen Endkundentyp benennen zu können, sei klar: „Wo die Kunden früher eher traditionell zum beige-braunen (Oma-)Streifen gegriffen haben, wählen sie heute doch gezielter passend zum Haus, zur Architektur, zum eigenen Einrichtungsstil aus. Farben und Dessins folgen somit heute auch viel deutlicher allgemeinen Wohn- und Einrichtungstrends als noch vor einigen Jahren.“ Farben, die Kunden bei Möbeln, Stoffen und Einrichtungsaccessoires gerne sehen, sollten sich nach Aussage der diplomierten Ingenieurin für Textildesign auch in den Tuchkollektionen für Markisen im Außenbereich wiederfinden. Busch nennt ein Beispiel: „Die Farbe Grün hat sich stark verändert; von ehemals dunklem Flaschengrün zu heute weitverbreiteten hellen, frischen Grasgrün-Nuancen.“ Ebenso sei es in früheren Kollektionen undenkbar gewesen, Grau, Anthrazit oder gar Schwarz als Unifarben für Markisen einzusetzen. „Heute sind das starke und nicht mehr wegzudenkende Bestandteile der Kollektion“, erklärt die Designerin. Eine vom Unternehmen angebotene begleitende Broschüre zum Thema visualisiere die Architektur für die
Zielgruppe speziell dieser Kollektion.

Die Architektur des Hauses als Entscheidungskriterium

„Unserer Erfahrung nach ist es schwierig bis unmöglich, reine Geschmackstypen festzulegen. Denn auch ein Romantiker wird auf seinen Wintergarten keine Blümchenstoffe setzen, wenn sie nicht auch funktionalen Aspekten folgen“, erklärt Kadeco-Marketingleiter Christian Sandkühler auf unsere Nachfrage zum Thema. Die aktuelle Erwilo-Kollektion – die
Markisentuchsparte ist Teil von Kadeco – umfasse mehr als 200 Markisentücher: von klassischen Block- und Multistreifen über Unifarben bis hin zu technischen Geweben. „So können
unsere Kunden die Markisenfarbe optimal auf ihre Fassade und Fenster abstimmen: individuell und nach ihrem Geschmack“, sagt Sandkühler. Auch Weinor-Marketingleiterin Sylvia Hendel ist der Meinung, dass sich eine Typen-Zuordnung aufgrund von Lebenshaltung oder der Einstellung zu Farbvorlieben „nur bedingt vornehmen lässt“. Die Wahl des Tuchdessins hänge vor allem von der Architektur des Hauses – Fassadenfarbe, Form etc. – ab. Die entscheidende Frage dabei laute: „Passt das Tuch zum Haus?“ Allgemein lässt
sich laut Hendel sagen, dass eher jüngere, designorientierte Käufer Grau- und Beigetöne bevorzugen. „Ältere Kunden sind eher traditionell orientiert und bevorzugen klassische Gelbtöne. Da in Deutschland als Zielgruppe nach wie vor ältere, kaufkräftige Kunden dominieren, hat das klassische Gelb weiterhin einen hohen Stellenwert“, sagt Hendel. Und was sind die Markisentrends? Auf diese Frage von sicht+ sonnenschutz antwortet die Weinor- Designerin: „Farbliche Trends, die etwa bei der Inneneinrichtung zu beobachten sind, gehen mit der Zeit auf den Innenbehang über und kommen erst zum Schluss beim außen liegenden Sonnenschutz an.“ Hier können Sie als gut sortierter Fachpartner punkten, der
eine breite Palette an Sonderfarben anbietet.

Ebenfalls von großer Bedeutung ist nach Aussage der Fach frau das Thema Farbqualität. Demnach fordern Endkunden eine lang anhaltende Farbbrillanz. Ein weiterer Trend laut Weinor: Multistreifen sind gefragt, der Trend geht zu ruhigeren, reduzierten Dessins. Auch Unitöne nehmen demnach zu. In Sachen Beratung bietet Weinor die Broschüre „Zehn Tipps rund ums Markisentuch“ an. Der Endkunde erhalte dadurch eine Orientierung, worauf bei der Tuchauswahl zu achten sei. „Diese Broschüre ist auch für den Fachpartner eine gute Grundlage, seinem Kunden Tipps zu geben“, erklärt die Weinor- Designerin. Kerstin Pätzold