Blitzinterview 4/2015 "Wir haben mit Hochdruck am ersten eigenständigen Objektkatalog gearbeitet"

Maria Nenner (25) ist Textildesignerin in Diensten von Erfal Erler in Falkenstein im Vogtland.

© erfal

sicht+sonnenschutz: Frau Nenner, auf der Heimtextil 2014 stand Ihre Plissee-Kollektion by Manedi am Stand von Erfal im Mittelpunkt, dieses Jahr stellte das Unternehmen zur Messe
in Frankfurt eine neue Wabenplisseekarte vor. Welche Themen haben Sie aktuell im Fokus?

Nenner: Während der zurückliegenden Monate haben wir bei Erfal mit Hochdruck am ersten eigenständigen Objektkatalog gearbeitet. Architekten und Objekteuren stellen besondere
Anforderungen an Stoffe und Materialien sowie deren Darstellung im Katalog; das war für mich Neuland. Es war eine interessante Erfahrung, wenngleich der funktionale Aspekt im Vordergrund steht.

sicht+sonnenschutz: Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Deutschland mit dem seit Jahren anhaltenden Plissee-Boom eine Sonderkonjunktur erlebt, die so in keinem anderen Markt zu beobachten ist?

Nenner: Mein persönlicher Eindruck dazu ist, dass die klassische Gardine immer mehr vom Markt verschwindet, weil Architektur und Raumgestaltung zunehmend geradlinig sind.
Der Trend geht zu offenen Räumen und großzügigen Glasfronten. Beim Wunsch nach einem flexiblen und zugleich dekorativen Sicht- und Sonnenschutz ist das Plissee für viele Menschen die perfekte Wahl.

sicht+sonnenschutz: Wenn Sie als Designerin eine Kollektionierung angehen, wovon lassen Sie sich leiten?

Nenner: Als Designerin lasse ich mich meist von aktuellen Trends, meinem persönlichen Stil und von bestimmten Gegebenheiten in der Gesellschaft leiten. Natürlich spielt für die
Gestaltung eine Rolle, für welches Produkt das Design später bestimmt ist. Im Sonnenschutz gilt für mich der Leitspruch: Weniger ist mehr. In welchem Umfang sich eigene Design -
entwürfe in neuen Kollektionen wiederfinden, hängt schließlich nicht zuletzt von vertriebspolitischen Faktoren ab.

sicht+sonnenschutz: Was bedeutet es für Sie als Einheimische, dass Sie sich in der eigenen Region bei einer Firma wie Erfal einbringen können – Designerin ist ja nicht gerade ein
Massenberuf?

Nenner: Trotz der intakten Textilindustrie in unserer Gegend ist eine kreative Stelle in einer so großen Firma wie Erfal etwas Besonderes. Es macht unglaublich Spaß, seine Ideen
einzubringen und die Entwicklung mitzuerleben.