System- und Methodentest des VDS Reinigung von Außenjalousien an der Fassade

Der Verband Deutscher Sonnenschutzreiniger (VDS) hat verschiedene Systeme und Methoden zur Reinigung von Außenjalousien an der Fassade getestet. Unter die Lupe nahm er rotierende Bürstenwalzsysteme, feststehende Bürstensysteme sowie Griffklammern mit auswechselbaren Waschpads.

Der VDS testete verschiedene Reinigungssysteme. - © VDS
Der VDS hat in der Vergangenheit bereits Methodentests zur Reinigung von innen- und außenliegendem Sonnenschutz durchgeführt. Da in den vergangenen Jahren einige Methoden bzw. Reinigungssysteme neu auf den Markt gekommen sind, organisierte er einen weiteren Test speziell zur mobilen Reinigung von Außenjalousien. Der Test fand laut VDS unter Aufsicht eines unabhängigen Sachverständigen für Sonnenschutzreinigung statt. Die dokumentierten Ergebnisse stellt der Verband den Herstellern, Fachbetrieben und Endkunden zu Verfügung.
 
Folgende Reinigungssysteme und -metholden testete der VDS:
  • Rotierendes Bürstenwalzensystem mit Elektroantrieb
  • Rotierendes Bürstenwalzensystem mit Wasser-Hochdruckantrieb
  • Feststehendes Bürstensystem (manuell)
  • Griffklammer mit auswechselbaren Waschpads (manuell)

Der VDS reinigte Außenjalousien mit 80 Millimeter breiten Lamellen. Neben den Reinigungsergebnissen berücksichtigten die Tester ökonomische Aspekte, die besonders in der gewerblichen Mengenabwicklung eine wesentliche Rolle spielen: Quadratmeterleistung, Handhabung, Wasser- und Stromverbrauch aber auch Anschaffungspreis (nach Herstellerangeben) wurden tabellarisch gegenübergestellt, um dem Dienstleister eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl des für ihn richtigen Systems zu geben.

Ein entscheidender Faktor in der fachgerechten und werterhaltenden Reinigung von Außenjalousien ist auch die Reinigung der Zug- und Leiterbänder. Die Einwirkung von UV-Strahlung in Verbindung mit Schmutz auf den Bandoberflächen hat einen deutlich schnelleren Alterungsprozess bis hin zu Fehlfunktionen zur Folge. Laut VDS gewährleisten nur Systeme mit rotierenden Bürsten die Reinigung dieser Bänder optimal. Systeme mit feststehenden Bürsten oder mit Waschpads könnten dagegen nur eingeschränkt zur Reinigung eingesetzt werden. Die Testergebnisse zeigen, welche Methoden und Systeme eingesetzt werden können. Der VDS testete sowohl bei leicht, als auch bei stark verschmutzten Aussenjalousien. Die individuellen Rüstzeiten bei einer Auftragsabwicklung wie Einsatz von Fassadenbefahranlagen, Hubsteigern oder Gerüsten berücksichtigten die Tester nicht.

Die manuelle Reinigung mittels Lappen, Tüchern, Reinigungshandschuh o.ä. empfiehlt der VDS auf Grund des hohen Zeitaufwand und des Beschädigungsrisikos nicht. Auch von der direkten Reinigung mittels eines Hochdruckreinigers rät der Verband ab.

Die Ergebnisse des VDS-Methodentests

Bei der mobilen Reinigung von Außenjalousien haben sich Reinigungssysteme mit rotierenden Bürstenwalzen als Testsieger mit dem besten Reinigungsergebnis gezeigt.
Hier gibt es derzeit zwei unterschiedliche Ausführungen: Systeme, die elektronisch angetrieben werden und solche, die mit Wasserhochdruck arbeiten. Neben unterschiedlichen Anschaffungskosten sind nach dem Reinigungsergebnis vor allem der Zeitfaktor (Quadratmeterleistung pro Stunde) und die Handhabung in die Wertung eingeflossen.

Platz 1: elektrisch betriebenes Gerät AJR professional
Das sehr gute Reinigungsergebnis und die höchste Quadratmeterleistung pro Stunde, das hohe Drehmoment und die höhere Bürstenanzahl waren hier ausschlaggebend. Hinzu kommt die größere Laufruhe des Systems gegenüber einem mit Wasserhochdruck betriebenen System. Im Weiteren wurden hier der niedrigste Wasserverbrauch (l/min) und der geringste Stromverbrauch gemessen. Auch das umfangreiche Anwendungsspektrum wie die Reinigungsmöglichkeit von hoch reflektierenden TLT-Jalousien (TLT= Tageslichtlenktechnik) trug positiv zum Testsieg bei.

Bei Systemen die mit einem zusätzlichen Hochdruckreiniger als Antriebseinheit arbeiten, befinden sich derzeit zwei Geräte am Markt: Beide Systeme zeigen keinen Unterschied in Reinigungsleistung und Quadratmeterleistung.

Platz 2: mit Hochdruck betriebenes Gerät HD VARIO3

Platz 3: mit Hochdruck betriebenes Gerät LTR-180 GTR
Diese Platzierung begründet sich in der Handhabung. Für die Reinigung von 50-Millimeter-Lamellen müssen zwei zusätzliche Stützbürsten an das Gerät angebracht werden. Der als Zubehör angebotene Spritzschutz erwies sich als nur teilweise einsetzbar, da er das Heranfahren an die Ränder der Jalousie behindern kann. Einen Unterschied gibt es auch beim Ein- und Ausschalten der Geräte. Während es bei der HD VARIO3 einen Handschalter gibt, der während des Betriebs gedrückt bleibt und beim Loslassen das Gerät sofort ausschaltet, erfolgt bei der LTR-180-GTR das An- und Ausschalten durch einen separat zu bedienenden Kipphebel für den man eine zweite Hand benötigt. Ein spontan erforderliches Abschalten des Geräts ist damit nicht möglich.

Platz 4: Handmodul mit feststehenden Bürsten QLEEN Lamellenreiniger
Durch die fehlende Rotation der Bürstenwalzen werden sowohl die Lamellenoberflächen als auch die Zug- und Leiterbänder nicht optimal gereinigt.

Platz 5: Kunststoffzange mit auswechselbaren Waschpads
Die Kunststoffzange ist für einen professionellen Einsatz nicht geeignet. Eine werterhaltende Reinigung ist nicht möglich.
 
Wer sich für den Kauf eines der Systeme entscheidet, muss abwägen, wie oft und in welchem Umfang er es einsetzen will. Im Bereich von Objekten ist das elektrobetriebene System laut Test im Vorteil. Gegenüber dem mit Elektromotor betriebenen System AJR professional leisten die mit Wasserdruck betriebenen Systeme zirka 35 Prozent weniger Fläche, bezogen auf die Quadratmeterleistung pro Stunde. Bei kleineren oder mittleren Objekten macht der Einsatz eines mit Wasserdruck betriebenen Systeme durchaus Sinn. Hinsichtlich des Reinigungsergebnisses liefern alle Systeme mit rotierenden Bürsten ein gutes Ergebnis.