Bieten Sie Ihrem Kunden doch mal höherwertige Lösungen an Holzrollladen als Hidden Champion

Der Markt für Rollläden wächst weiter. sicht+sonnenschutz sagt, welche Materialart in Deutschland die Nase vorn hat, warum Holz der heimliche Gewinner ist – und welche innovativen Lösungen mehr können als der reine Rollladen.

Holzrollläden sind ökologisch, natürlich und nachhaltig. - © Heydebreck

Das Wachstum für Rollläden hat im vergangenen Jahr im DACH-Raum weiter zugelegt und lag bei 3,4 Prozent in Menge. Auch für die kommenden Jahre soll sich diese positive Entwicklung fortsetzen, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt. Demnach sollen bereits 2018 mehr als sieben Millionen Einheiten verkauft werden
(2016: zirka 6,4 Millionen). Der Studie zufolge verdankt die Branche das Wachstum (in Deutschland +4,1 Prozent) vor allem dem rasanten Anstieg im Bauwesen. Matthias Klenner, Geschäftsführer von Klenner Rollladen- und Fensterbau, kennt einen weiteren Grund. „Die steigende Zahl an Einbrüchen hat die Nachfrage ständig wachsen
lassen“, sagt der Fachmann. Das bestätigt Bernd Heydebreck, der den steigenden Einbruchdelikten aus Unternehmersicht ebenfalls etwas Positives abgewinnt: „Es ist nun endlich der Endverbraucher, der Wohneigentümer, der von sich aus die Forderungen ans Handwerk stellt und bei Austausch oder Ersatz von Panzern nach einbruchhemmenden Rollläden fragt.“ Der Fachhandel werde so in die Situation fachgerechter Beratung und Angebote gezwungen.

Laut Klenner entscheiden sich insbesondere die Kunden für Rollläden, die keine Fenster tauschen und den Sonnenschutz mitnutzen wollen. Bernd Heydebreck wiederum verweist auf nostalgische Gründe und entwirft dabei sieben Kriterien, die ein kritischer Bauherr von einem Rollladen erwarten sollte. „Die heutigen Wohneigentümer, die
bereits mit Rollläden aufgewachsen sind, erwarten natürlich bei ihrem eigenen Neubau oder erworbenem Wohneigentum wieder den Luxus von Privatsphäre und den Anspruch auf Sicht- und Sonnenschutz, Sturm-, Hagel-, Lärm- und Kälteschutz sowie Einbruchschutz“, sagt Heydebreck.

Alu hat die Nase vorn

Laut der Studie von Interconnection Consulting dominiert in Deutschland der Alu-Rollladen mit einem Marktanteil von 71 Prozent. Die Nachfrage nach PVC-Fertigrollläden liegt bei 23,1 Prozent. Die restlichen 5,9 Prozent entfallen auf Holz, Stahl und andere Materialien. Die Zahlen bestätigt Klenner in etwa. In seiner Produktion nehmen Holz zirka drei Prozent, Aluminium zirka 80 Prozent und PVC zirka 17 Prozent ein.

Und wann entscheiden sich Kunden für welches Material? Laut Klenner ist bei PVC fast ausschließlich der Preis aus schlaggebend; Holz komme insbesondere in denkmalgeschützten Häusern zum Einsatz. Dem Werkstoff Aluminium wiederum bescheinigt er Langlebigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. „Im Neubau kommt sehr viel PVC zum Einsatz und im gehobenen sozialen Wohnungsbau sowie bei Eigennutzung Aluminium“, sagt Klenner. Der Holz-Spezialist Bernd Heydebreck ergänzt, dass sich insbesondere junge, moderne Architekten im privaten Wohnbau für den Einsatz von Holzrollläden starkmachten. Im Vordergrund stehen demnach der ökologische Aspekt, die natürliche Optik, die Nachhaltigkeit des Naturprodukts so wie die damit verbundene Lebensqualität. Zudem erfülle der Holzrollladen alle o.g. Anforderungen. Er funktioniere 100 Jahre – mit oder ohne Pflege. „In den vergangenen Jahren kommen auf Grund all dieser Vorteile Holzrollläden nicht nur in der Renovierung, sondern immer öfter auch bei
sehr hochwertigen Eigentumswohnanlagen zum Einsatz“, sagt Heydebreck.

Der Holzrollladen punktet nach seinen Angaben u.a. beim Wärme- bzw. Kälteschutz. „Der Wärmedurchgangskoeffizient von 0,25 W/m2K macht den Holzrollladen zum einzigen Rollladen, der in manchen europäischen Ländern eine finanzielle staatliche Förderung für Bauherren erhält“, sagt Heydebreck.

Holz bietet (fast) alles

Zudem biete das relativ hohe Panzergewicht Stabilität, Wind- und Schallschutz. Als weiteren Vorteil bezeichnet der Fachmann die Haltbarkeit. Mit entsprechender
Spezial-Hochschiebesicherung, verstärkten Führungsschienen und Endleisten sei der Holzrollladen ferner nach TR 111 (DIN 18073) als einbruchhemmend einzustufen. Bei aller Begeisterung über die Schönheit, Langlebigkeit und die Schutzfunktionen eines Holzrollladens im privaten Wohnbereich weiß Heydebreck allerdings auch, dass der handwerklich bedingte hohe Preis dem Einsatz oft entgegensteht. Das bestätigt Klenner: „Die Argumente für Holz werden durch den hohen Preis oft in den Wind geschlagen.“
Je nach Kriterium empfiehlt er unterschiedliche Materialien. Gesamtsieger sei der Holzrollladen, auch wenn er einer gewissen höheren Pflegebedarf hat. Steht die Haltbarkeit im Vordergrund, verweist er auf den Holzrollladen und den stranggepressten Aluminiumrollladen mit Feinstruktur; der rollgeformte Aluminiumrollladen mit entsprechenden Wandungsstärken und Stabhöhen sei auch eine gute Wahl. Für Einbruchhemmung empfiehlt er stranggepresstes Aluminium mit einer Feinstruktur-Oberfläche.

Wie der Systemanbieter Heroal betont, vereine der Werkstoff Aluminium sehr gute Funktionseigenschaften, eine hochwertige Optik und eine sehr hohe Lebensdauer. Zudem lassen sich wesentlich größere Maße realisieren im Vergleich zu beispielsweise PVC.

Mit Edelstahl bis RC3

Investoren wählen laut Heroal auch deshalb Aluminium, weil sich die Farbtöne genau treffen lassen und die beschichteten Alu-Rollläden dauerhaft farbstabil sind. Die Rollläden des Herstellers sind bis zur Widerstandsklasse RC2 als einbruchhemmend geprüft. Die Edelstahl-Rollläden erreichen sogar RC3, zudem haben diese Rollläden dem Unternehmen zufolge die ersten Hurricane-Prüfungen in den USA bestanden. Matthias Metzger