Enzo Viola möchte Marktanteile gewinnen – national wie international Führungswechsel bei Elero

Es war die Überraschung kurz vor Weihnachten: Jochen Lütkemeyer verlässt Elero zum Jahresende. Inzwischen hat Enzo Viola die Geschäftsführung beim Antriebs- und Steuerungsspezialisten übernommen, am Firmensitz in Beuren hat sich der Branchenneuling der Fachpresse vorgestellt.

Enzo Viola ist der neue Mann bei Elero. - © Metzger

Nein, das ist nicht der Abgesang auf die Marke Elero. Enzo Viola weiß, dass sein italienischer Name zunächst für Irritationen gesorgt hat, umso mehr betont er nun, dass im Verhältnis zwischen Elero und dem italienischen Mutterkonzern Nice, der alle Anteile am Unternehmen hält, alles bleibe wie bisher. "Wir haben relativ freie Hand. Um weiter zu wachsen, werden wir aber analysieren, welche Synergien sich nutzen lassen, etwa im Vertrieb."

Viola führt seit dem 1. Januar 2017 die Geschäfte beim Antriebs- und Steuerungsspezialisten Elero, nachdem der bisherige geschäftsführende Gesellschafter Jochen Lütkemeyer das Unternehmen zum Ende des Jahres 2016 auf eigenen Wunsch verlassen hatte ( sicht+sonnenschutz-Online berichtete exklusiv). Die Entscheidung dazu – so
überraschend sie war – fiel bereits Mitte des vergangenen Jahres, Lütkemeyer sah seinen Auftrag bei Elero als erfüllt an. "Für die nächste Phase der Weiterentwicklung in weniger stürmischen Zeiten bin ich nicht mehr der Richtige", ließ sich der ehemalige Geschäftsführer kurz vor Weihnachten zitieren.

Potenzial ist vorhanden

Nun übernimmt also Enzo Viola. Der 45-jährige studierte Wirtschaftsingenieur mit italienischen Wurzeln ist in Baden-Baden geboren und gehörte zuletzt zur Geschäftsleitung des Ulmer Fahrzeugbauers Magirus. Als Direktor verantwortete er funktionsübergreifend die Bereiche Produkt- und Projektmanagement sowie Engineering. Zuvor hatte er Führungspositionen bei weiteren global aufgestellten Unternehmen weltweit inne – von Italien über Mexiko bis nach China. Neben Deutsch und Italienisch spricht er Spanisch, Englisch und ein wenig Französisch.

"Ich freue mich, nun ein für mich neues Geschäftsfeld zu übernehmen", sagt Viola. Über seinen neuen Arbeit geber äußert er sich dabei positiv: "Elero hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Es gilt nun, das große Potenzial, das in dem Unternehmen steckt, auszuschöpfen und weiter zu wachsen." Besonders
imponiere ihm der kontinuierliche Verbesserungswille, den er bei Elero vorgefunden habe. Bei einem mittelständischen Unternehmen sei dies nicht alltäglich und selbstverständlich.

Auch in Deutschland wachsen

Auf dieser Basis will Viola die Marktposition von Elero als größtem deutschem Antriebshersteller für Sicht- und Sonnenschutz festigen und ausbauen. Das Unternehmen erfüllt nach seiner Einschätzung alle Voraussetzungen, um die Marke und Produkte im internationalen Wettbewerb noch besser zu positionieren. „Der Markt ist wesentlich größer als das, was wir heute schon bedienen“, betont Viola. Marktanteile hinzugewinnen will der Geschäftsführer u.a. in Frankreich. Aber auch der heimische Markt berge viel Potenzial,
das belege allein schon die Zahl von "nur" 80 ProPartnern im Handwerk. Diese Kategorie von Fachpartnern hat Elero im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben, bis zum Ende dieses Jahres soll sich die Zahl auf 200 erhöhen.

Dass Elero im deutschen Markt den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt, begründet Axel Lamprecht, Leiter Export und Marketing, mit Altlasten aus der Vergangenheit, das heißt von vor zehn bis 15 Jahren. "Bei dem, was vor der eigener Haustür liegt, haben wir uns zurückgehalten. Das müssen wir jetzt nacharbeiten." Viola wird ab jetzt seinen Teil dazu beitragen.