Mein Lieblingswerkzeug 9/2016 Endoskop-Kamera

Martin Schlüter, Anwendungstechniker bei der Jankowsky GmbH in Salzgitter, arbeitet am liebsten mit einer Endoskop-Kamera für sein Smartphone.

Mit seiner Endoskop-Kamera blickt Martin Schlüter ins Kasteninnere, ohne den Revisionsdeckel zu öffnen. - © Schlüter

Bei dem R+S-Betrieb Jankowsky in Salzgitter sind alle Fahrzeuge mit Endoskopen ausgerüstet, die sich über einen Mini-USB-Stecker mit dem Smartphone verbinden lassen.
Was wie eine technische Spielerei klingt, setzt das Unternehmen regelmäßig bei Servicearbeiten ein. "Sicherlich bedarf es etwas an Übung, um zu guten Ergebnissen zu kommen, und es ist auch nicht das Allheilmittel – für mich aber eine kostengünstige, sinnvolle Ergänzung im Arsenal eines R+S-Mechatronikers", sagt Anwendungstechniker Martin Schlüter. Die Kamera setzt er häufig bei der Motornachrüstung ein. Ohne den Kasten zu öffnen, stellt er auf diese Weise einfach fest, ob bereits geeignete Wellen verbaut
sind. Ein kleines Bohrloch, das sich später etwa mit einer Abdeckkappe wieder schließen lässt, reicht für den Einsatz des Endoskops aus. "Dadurch lassen sich unnötige Kosten für den Kunden reduzieren", nennt Schlüter als Vorteil.

Auch im Tagesgeschäft gibt es nach seinen Angaben reichlich Möglichkeiten für den Einsatz der Endoskop-Kamera. Als Beispiele nennt der Anwendungstechniker die
Typisierung eines Antriebs in Rollladen, Kassettenmarkise oder Wintergartenmarkise oder die Teilebestimmung im Bereich Raffstore bei tiefen Schächten. "Oder lassen Sie den Kunden mal durch seine Gurtbohrung schauen. Er wird Ihnen nie wieder unterstellen, dass das von Ihnen gebohrte Loch nicht gerade ist", sieht Schlüter eine weitere Einsatzmöglichkeit. Die Endoskope gibt es im Online-Handel – als Mini-USB-Version für Android-Smartphones – bereits ab 15 Euro. Modelle mit WLAN-Verbindung oder auch mit eigenständigem Monitor kosten laut Schlüter ab 70 Euro. "Die Kundendienstfahrzeuge stecken heute voller Sonderwerkzeuge und Einstellkabel – ich finde, für eine Endoskop-Kamera ist da auch noch Platz", sagt der Anwendungstechniker. Schließlich sei ein professionelles Auftreten des technischen Außendienstmitarbeiters heute wichtiger denn je.