Trends im Überblick Das muss die Markise von heute leisten

Welche Entwicklungen dominieren im Bereich Markisen? sicht+sonnenschutz hat nachgefragt und stellt die wichtigsten Trends vor. Besonders im Vordergrund stehen die Punkte Automation und Design.

Die Form der Kassettenmarkise art_01 von MHZ ist puristisch und klar. Weder Halterungen noch Schrauben sind zu sehen. - © MHZ

Die Terrassenfläche ist zum erweiterten Raum im Freien geworden und in das Investitionsfeld des Endverbrauchers geraten. Entsprechend sind die Ansprüche an eine Markise heute höher als noch vor einigen Jahren. Doch welche Entwicklungen zeichnen sich aktuell ab?

Automation und Funktechnik auf dem Vormarsch

„Allgemein dominiert im Bereich Sonnenschutz nach wie vor das Thema Automation“, sagt Thilo Weiermann, Geschäftsführer von Weinor. Als Argumente für den Endnutzer spielen hier sowohl die Verbesserung des Raumklimas als auch die Energieeinsparung durch eine Verringerung der Kühllasten, die sich mit entsprechender Sensorik erreichen lässt, eine wichtige Rolle. Dieser Trend macht sich auch im Bereich der Antriebstechnik bemerkbar. „Die Motorisierungsrate steigt bei den verschiedenen Markisenprodukten immer stärker an – je hochwertiger das Produkt, desto höher ist auch die Motorisierungsrate“, erklärt Markus Nebelung, Vertriebsleiter für die Produktgruppe Markise bei MHZ. Insbesondere die Funktechnik werde innerhalb der Motorisierung aufgrund der einfacheren Anschlussmöglichkeiten und einer bequemeren Bedienung immer häufiger eingesetzt.
Ein weiterer Aspekt bei der Automatisierung, der immer mehr Bedeutung gewinnt, ist laut Weiermann die Bidirektionalität. „Dabei hat der Nutzer die Möglichkeit, auf Basis eines funkgesteuerten Systems eine Rückmeldung zu bekommen, ob sein Befehl wirklich ausgeführt wurde.“ Weinor bietet in diesem Zusammenhang die Steuerung BiConnect an. Über eine App lassen sich Weinor-Markisen damit auch per Mobilgerät steuern.

Reduzierung auf das Wesentliche

Reine Funktionalität reicht vielen Bauherren allerdings nicht mehr aus. Sie möchten für ihr Geld eine Markise erwerben, die sich harmonisch auf die gesamte Optik des Hauses abstimmt. Ein Trend, der sich bei den wegen ihrer Schutzfunktion beliebten Kassettenlösungen ausmachen lässt, ist der Wunsch nach mehr Tuch und weniger Kasten. „Gefragt sind immer häufiger Markisen mit zeitloser, puristischer Formgebung, die sich der jeweiligen Architektur anpassen bzw. attraktive Akzente an der Fassade setzen“, erklärt Weiermann. Dafür ist es notwendig, technische Elemente wie Elektronik, Steuerung oder Seilspannung in den Kasten zu einzubetten, um eine ästhetische Einheit zu gewährleisten. „Die Herausforderung besteht darin, gleichzeitig den Markisenkasten so dezent wie möglich auszuführen.“

Lösung für viele Fassadentypen

Für die Hersteller haben solche puristischen Gestaltungsvarianten, die sich auch in der aktuellen Architektur wiederfinden, einen Vorteil: In ihrer zeitlosen Formgebung passen sie zu vielen Fassadentypen, gleichzeitig entsprechen sie den individuellen Vorlieben vieler Kunden. Auch MHZ sieht bei Gelenkarmmarkisen einen Trend hin zu zurückhaltenden Lösungen. Laut Markus Nebelung fragen die Kunden verstärkt nach schlanken und eckigeren Konstruktionen. Was darüber hinaus immer attraktiver wird, sind in den Markisen integrierte LED-Lichtschienen für die Beleuchtung am Abend. Hersteller wie Erhardt oder Weinor bieten diese auch zum einfachen Nachrüsten an.

Varianten der Montage

Markilux setzt für ein zeitloses Design auf Edelstahl. Die ES-1, laut Hersteller die einzige Markise dieser Machart, ist komplett aus seidenmatt gebürstetem V4A-Edelstahl gefertigt und damit auch korrosionsfest und langlebig. Da Gartenbereiche heute in der Regel größer und stilvoller als früher ausfallen, sieht Klaus Wuchner, Vertriebsleiter bei Markilux, aber auch eine weitere Tendenz. „Die Elemente Mechanik, Elektronik, Textil werden zunehmend um das Thema der Anbringung bzw. der Aufstellung einer Markise ergänzt.“ Dabei gebe es eine technische Spielwiese, die von in Schienen geführten Textilien bis hin zu Lamellen-Systemen und Glaskonstruktionen alles zulässt. „Nur wer hier die richtigen Knöpfe drückt, wird weiter mit dabei sein.“